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SEK-Einsatz Maskierter Täter in Viernheimer Kino ist tot

In einem Kino im südhessischen Viernheim hat ein Mann um sich geschossen. Ein Sondereinsatzkommando stürmte das Gebäude daraufhin und erschoss den mutmaßlichen Täter. Laut Polizei wurde keiner der Kinobesucher verletzt.

Stand: 23.06.2016

SEK-Einsatz am Kinokomplex in Viernheim, in dem sich ein bewaffneter Mann verschanzt hatte. | Bild: dpa/Simon Ribnitzky

Peter Beuth, Innenminister von Hessen, bestätigte, dass der Täter tot im Kino liegt. Wie Beuth sagte, ging gegen 14.45 Uhr ein Notruf ein, wonach ein mit einer Langwaffe bewaffneter maskierter Mann in das Kinocenter eingedrungen sei. Es sollen diesem Notruf zufolge vier Schüsse gefallen sein.

Spezialkräfte der hessischen Polizei

Ob seine Waffe scharf gewesen sei, stehe noch nicht fest. Der Mann habe aber Geiseln in seiner Gewalt gehabt, weshalb es zu dem Eingriff gekommen sei. Die Identität und das Motiv des Mannes sind unklar. Darüber gebe es bislang keine Informationen, sagte eine Polizeisprecherin. Nach einer ersten Einschätzung der Sicherheitsbehörden gab es aber vermutlich keinen terroristischen Hintergrund.

Gegen 18 Uhr war der Einsatz beendet.

Nach Angaben eines Sprechers der Polizei Darmstadt handelte es sich vermutlich nicht um eine Tat mit einem islamistischen Hintergrund. Bei dem Mann soll es sich um einen verwirrten Einzeltäter gehandelt haben, wie es aus Sicherheitskreisen hieß. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin gibt es weder Hinweise auf einen islamistisch-terroristischen Hintergrund noch auf Mittäter. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat die Ermittlungen übernommen.

Polizeifahrzeuge vor dem Kionpolis

Zu Medienberichten, wonach neben der Leiche des Täters eine Handgranate und ein Sprengstoffgürtel gefunden worden sein sollen, wollte sich die Behörde nicht äußern. Somit blieb unklar, ob sie der Täter dabei hatte und ob es sich gegebenenfalls um echte Waffen oder Attrappen gehandelt haben könnte. Noch nicht bekannt war, wie viele Geiseln der maskierte Täter genommen hatte. "Ich gehe aufgrund der Witterung davon aus, dass das Kino spärlich besetzt war", sagte der Polizeisprecher. Seines Wissens nach habe der Geiselnehmer vier Schüsse abgegeben, bevor er von der Polizei getötet wurde. Wo genau sich dies in dem Kino abspielte, war nicht bekannt. Das Kino ist rund zehn Kilometer von Mannheim entfernt - es liegt am Autobahnkreuz Viernheim. Augenzeugen berichteten, zu der Zeit hätten sich etwa 30 bis 40 Menschen in dem Kino aufgehalten.

Geiseln laut Polizei unverletzt

Menschen hinter der Absperrung

Die Geiseln konnten der Polizeisprecherin zufolge unverletzt das Gebäude verlassen. Der Hessische Rundfunk hatte zunächst von mindestens 25 Verletzten berichtet, in lokalen Medien war von bis zu 50 die Rede. Der Angreifer hat möglicherweise Reizgas versprüht. Die Polizei musste sich lange mit einer unklaren Bedrohungslage auseinandersezten. Wie viele Geiseln es waren und wie viele Menschen sich in dem Kinokomplex aufhielten, war zunächst nicht bekannt.

Viernheim - der Tatort: Schießerei im Kinopolis Rhein-Neckar

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