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Wachsende Ungleichheit Immer mehr Reiche und Superreiche in Deutschland

Bei den Superreichen liegt Deutschland international auf einem der Spitzenplätze. Beim breiter verteilten Wohlstand sieht es in vielen anderen Ländern besser aus.

Von: Felix Lincke

Stand: 22.11.2016

Holzfigur und Spielzeughäuschen auf Euroscheinen | Bild: dpa-Bildfunk

Die Zahlen stammen vom globalen Wealth Report von Crédit Suisse. Die Gegensätze zwischen arm und reich dürften demnach in den nächsten Jahren noch größer werden

Seit der Finanzkrise von 2008 und 2009 läuft etwas schief in der Vermögensbildung. Die Gegensätze werden größer, und je reicher man ist, umso schneller wächst das Vermögen. Der Wealth Report der Schweizer Großbank Crédit Suisse, die zugleich einer der größten Vermögensverwalter ist, bestätigt diesen Trend auch für die nächsten Jahre.

Schweizer sind im Durchschnitt reicher

Nach der Finanzkrise stiegen vor allem die Aktienkurse. In letzter Zeit liefern Immobilien den entscheidenden Mehrwert, während die Börsen wegen der Zinswende eher als ausgereizt gelten. Von diesem Immobilienboom profitieren auch die Bundesbürger, die bei Aktien eher zurückhaltend sind.So stieg das Vermögen der deutschen Erwachsenen im letzten Jahr um 2,8 Prozent auf 174.000 Euro.

Das ist nach Japan und den USA der drittstärkste Zuwachs. Besonders schnell geht es bei den Dollar-Millionären und den Superreichen, zu denen man erst ab 30 Millionen zählt. Insgesamt liegt Deutschland auf der Wohlstandskala nur auf Platz 19, weil viele Menschen kaum Vermögen haben. In der Schweiz besitzen Erwachsene im Schnitt mehr als eine halbe Million.


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SigismundRuestig, Donnerstag, 24.November 2016, 15:24 Uhr

7. Höchste Zeit

Es wird höchste Zeit, die Themen "soziale Ungleichheit" und Armut im Lande aufzugreifen! Das treibt die Menschen um! Das sind ihre Alltagssorgen! Vor dem Hintergrund der Abgehängten, der unteren/mittleren/oberen Schichten sowie der Superreichen sich Gedanken über die Gesellschaft von morgen zu machen. Die aus der heutigen Ungleichheit resultierenden Parallelgesellschaften (ja, diese gibt es bereits in unserem Lande auch ohne uns auf Moslems oder Flüchtlinge zu fixieren!) infrage zu stellen!
Wie ist diese Ungleichheit entstanden? Aber noch wichtiger? Wie werden wir sie wieder los? Wer kämpft dagegen, indem er - zu wessen Nutzen? - diese Ungleichheit leugnet - wie die Gegner des Klimawandels auch diesen leugnen? Genaugenommen ist die Ungleichheit das Ergebnis einer "immerwährenden Umverteilung", wie sie in unseren Steuer- und Abgabensystemen seit Jahrzehnten verankert ist! Warum eigentlich? Muß das so sein? Das bereitet Sorgen und Unzufriedenheit in unserer Gesellschaft! Diese ...

Klaus Leist, Dienstag, 22.November 2016, 22:20 Uhr

6. Reichtum

Wir dürfen in der Diskussion nicht vergessen, dass Deutschland zwei Kriege verloren hat. Die Schweiz lebt seit mehr als 150 Jahren im Frieden, andere europäische Länder mussten zwar auch die Kriege miterleben, waren aber bei weitem nicht so geschwächt wie die Verlierer. Das soll jetzt bitte nicht tendenziös verstanden werden. Ich spreche aus der Erfahrung meiner Familie, nach 1945 bei Null neu angefangen, hat sie wenigstens eine lebenswerte Existenz aufbauen können. Allerdings es ist noch ein weiter Weg zu dem, was der Durchschnittsschweizer vorweisen kann.

Barbara, Dienstag, 22.November 2016, 19:52 Uhr

5. In Deutschland gibt es Millionen arbeitende Menschen,

die nicht so viel verdienen, daß es zum Leben reicht und die sich auch keine ausreichende Rente verdienen können. Allein in Bayern gibt es fast eine Million Rentner, die weniger als 500 € Rente haben; das sind oft ledige oder alleinstehende Geringverdiener, die sich gar kein Kind leisten konnten, die aber immer den Mindestbeitrag in die Rentenkasse einbezahlt haben! Von wegen "Normalrentner" mit 1200 €! Warum sollen Ledige ohne Kind noch schlechter gestellt werden als Frauen mit "Mütterrente"! Wir brauchen keinen Bevölkerungszuwachs, Deutschland ist eh schon überbevölkert!

Dr. Halef, Dienstag, 22.November 2016, 19:39 Uhr

4. ist doch so gewollt, oder?

arbeitende Menschen werden belastet, Kapital doch eher nicht, oder?
Ausserdem sorgt die vermaledeite prozentuale Anhebung der Verdienste/Renten für das weitere Auseinanderklaffen der Einkommen.
Beispiel:
Rentenerhöhung um 2 % - darüber wurder gejubelt.
Armes Mutterl mit 500 Euro Rente bekommt 10 Euro mehr
Normalrentner mti 1200 Euro bekommt 24 Euro mehr
Besser gestellte mit 1500 Euro bekommen 30 Euro mehr
noch besser gestellte mit 1800 Euro bekommen 36 Euro mehr
Beamte mit 2000 Euro bekommen 40 Euro mehr.
Fazit: der eine kriegt es nicht, der andere braucht es nicht und die Unterschiede wachsen.

Werner Schmidt, Dienstag, 22.November 2016, 17:50 Uhr

3. Verhältnismäßigkeit der Einkommensverteilung

Wenn sogenannte "Spitzensportler" in einem Monat inklusive Nebeneinkünften soviel Geld bekommen (ich vermeide das Wort "verdienen") wie ein Durchschnittsverdiener in seiner Lebensarbeitszeit, dann läuft etwas schief in unserer Gesellschaft! Die tragen keinerlei Verantwortung für die Funktion unserer Wirtschaft, dem Fundament unseres allgemeinen Wohlstandes, im Gegensatz zu den oft zu Unrecht gescholtenen, gut verdienenden Vorständen großer Unternehmen. Solange diese ihren Job gut machen, sollten wir uns keine Gedanken machen, ob ihre Einkommen gerechtfertigt sind. Vielmehr sollten wir darüber nachdenken, welche Kriterien/Leistungen die teilweise exorbitanten Einkommen der Erstgenannten rechtfertigen!