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Kaninchen-Pest an der Donau Tierarzt spricht von Epidemie

Im Raum Neu-Ulm häufen sich offenbar die Fälle von Kaninchen-Pest. Der Nersinger Tierarzt Jörg Ludwig berichtet von einer auffälligen Häufung in seiner Praxis.

Stand: 31.08.2016

Symbolbild: Kaninchen | Bild: pa/dpa/

Die Infektion mit dem sogenannten Myxomatose-Virus endet für Kaninchen in den meisten Fällen tödlich. Für den Menschen ist das Virus ungefährlich - ebensowenig für Hund, Katze und andere Haustiere.

"Am Montag waren es zehn Fälle, gestern zwölf und heute sind im Wartezimmer schon wieder Leute mit kranken Kaninchen."

Jörg Ludwig, Tierarzt in Nersingen

In den vergangenen 20 Jahren sei ihm dagegen kein einziger Fall von Myxomatose untergekommen. Meist sind es als Haustier gehaltene Kaninchen, bei denen sich die Erkrankung durch entzündete Augen und Nase zeigt. Die Tiere leiden an Atemnot, meist kommt eine Lungenentzündung dazu. 90 Prozent der erkrankten Tiere verenden deshalb.

Schützen durch Impfung

Für die Häufung der Myxomatose-Fälle gibt es in der Region wohl eine Reihe von Gründen. Die sandigen Böden bieten den Wildkaninchen einen idealen Lebensraum. Ein milder Winter und ein nasser Sommer haben gerade an der Donau zu mehr Stechmücken geführt - und die übertragen das Virus von infizierten Wild- auf Hauskaninchen. "Schließlich hoppeln die Haustier-Kaninchen ja meist im Garten herum", erklärt Ludwig.

Kaninchenbesitzer können ihr Tier mit einer Impfung schützen, die jedes Jahr wiederholt werden muss. Allerdings greift der Infektionsschutz erst drei Wochen nach der Impfung. Tierarzt Ludwig empfiehlt, auf den Auslauf im Garten zu verzichten, außerdem ein Fliegengitter am Kaninchenstall anzubringen. Auffällige Tiere sollten vorsorglich von anderen Kaninchen getrennt werden.

Was ist die Kaninchenpest?

Eine Myxomatose beim Kaninchen (Kaninchenpest, Kaninchenseuche) ist eine Erkrankung, die durch Viren (Leporipox-Viren) ausgelöst wird. Eine Myxomatose ist für Kaninchen hochansteckend. Überträger der Viren sind Insekten, vor allem Kaninchenflöhe und Stechmücken. Die Kaninchen können sich auch durch direkten Kontakt mit erkrankten Artgenossen oder über mit Erregern beschmutztes Futter anstecken.

Bei der Kaninchenpest ist die Haut des Kaninchens stellenweise knotig verändert. Auch fällt bei einer Myxomatose auf, dass die Augenlider und häufig auch die Geschlechtsorgane geschwollen sind. Es ist sinnvoll, sein Kaninchen gegen die Myxomatose-Viren impfen zu lassen. Für den Menschen – ebenso für Hund, Katze und andere Haustiere – sind die Viren ungefährlich. Quelle: Tiermedizin Portal


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Helmut B., Mittwoch, 31.August 2016, 22:23 Uhr

1. Bin noch nicht betroffen.

Weiß man denn, warum sowas von sowas kommt? Kann es wirklich nur mit den Mücken zusammenhängen?