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Zeitstrahl Rechte Aktionen in Bayern - eine Chronologie

Oktoberfest-Attentat, Brandanschläge und die Mordserie an Migranten - dies ist nur ein kleiner Teil der Gewalttaten, die Rechtsextremisten in Bayern verübt haben. Eine Chronologie.

Von: Ernst Eisenbichler, Jan Müller-Raith

Stand: 16.12.2015

  • September 1980
    Rechtsradikaler Anschlag auf das Münchner Oktoberfest | Bild: picture-alliance/dpa

    Mit Tüchern zugedeckte Todesopfer am Tatort des Anschlags auf das Oktoberfest (Foto: dpa)

    September 1980

    Oktoberfest-Attentat

    Der Rechtsextremist Gundolf Köhler verübt ein Attentat auf dem Münchner Oktoberfest. 13 Menschen - unter ihnen Köhler - sterben, 211 werden zum Teil schwer verletzt.

  • Dezember 1980
    Shlomo Levin (rechts) mit Professor Jahn bei einer Veranstaltung | Bild: Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg

    Shlomo Lewin (rechts) bei einer Veranstaltung (Foto: Israelische Kultusgemeinde Nürnberg)

    Dezember 1980

    Ermordung von Shlomo Lewin

    Uwe B., Mitglied der Wehrsportgruppe Hoffmann, erschießt in Erlangen den Verleger Shlomo Lewin, den Ex-Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, und dessen Lebensgefährtin Frieda Poeschke.

  • Dezember 1988
    Brandanschlag von Neonazi Josef S. in Schwandorf 1988 | Bild: picture-alliance/dpa

    Löscharbeiten nach dem Schwandorfer Anschlag (Foto: picture-alliance/dpa)

    Dezember 1988

    Brandanschlag in Schwandorf

    Im oberpfälzischen Schwandorf steckt der 19-jährige Neonazi Josef S. ein dreistöckiges Wohn- und Geschäftshaus in Brand, das vor allem von Türken bewohnt ist. Ein türkisches Ehepaar, sein elfjähriger Sohn und ein Deutscher kommen bei dem Brandanschlag ums Leben. Zwölf weitere Bewohner werden zum Teil schwer verletzt, als sie sich mit Sprüngen aus dem Fenster zu retten versuchen.

  • Oktober 1991

    Oktober 1991

    Brandanschlag in Kaufbeuren

    Nach dem Brandanschlag im August auf ein Asylbewerberheim in Hoyerswerda legt ein Rechtsextremist im schwäbischen Kaufbeuren in einem von Türken bewohnten Haus einen Brand. Vier Türken verletzen sich beim Rettungssprung aus dem Fenster schwer.

  • November 1991

    November 1991

    Brandschlag in Nürnberg

    Auf ein überwiegend von Ausländern bewohntes Haus in Nürnberg wird aus fremdenfeindlichen Motiven heraus ein Brandanschlag verübt. Sieben Bewohner erleiden Verletzungen, 21 werden evakuiert.

  • Januar 1995

    Januar 1995

    Homosexueller wird in Amberg Opfer von Skinheads

    In der Nacht zum 7. September wird der Homosexuelle Klaus-Peter Beer im oberpfälzischen Amberg von zwei Skinheads in den Fluss Vils geworfen. Der 48-Jährige ertrinkt. Das Landgericht Amberg verurteilt die aus rechtsradikalen Kreisen kommenden Skinheads später wegen Totschlags zu zwölf und acht Jahren Haft.

  • Dezember 1998

    Dezember 1998

    Skinheads schlagen Mann krankenhausreif

    In der Silvesternacht 1998 prügeln vier Skinheads vor der Stadthalle im oberbayerischen Penzberg einen jungen Mann derart, dass er mehrere Rippenbrüche davonträgt.

  • April 1999

    April 1999

    Mann wird in München lebensgefährlich verletzt

    In der Nacht von 17. auf 18. April greift eine Neonazi-Gruppe in München-Sendling einen Mann und eine Frau an. Lebensgefährlich verletzt durch Tritte mit Stahlkappenstiefeln, wird der Mann mit einem Bruch der äußeren Stirnhöhle in ein Krankenhaus eingeliefert.

  • August 1999

    August 1999

    Tod eines Mosambikaners in Kolbermoor

    Ein 31-jähriger Mann aus Kolbermoor (Landkreis Rosenheim) erschlägt einen 35-jährigen Mosambikaner. Der Anlass: Eine Gruppe Farbiger - mit dem Opfer nicht bekannt - hatte das Auto der Freundin des 31-Jährigen zugeparkt. Nachdem der Täter die Gruppe gewaltsam in die Flucht geschlagen hat, macht er den Mosambikaner zum zufälligen Opfer seiner Aggression. Bei der Vernehmung bestätigt der Täter seine fremdenfeindliche Einstellung.

  • November 1999
    Bad Reichenhall: Haus des Amokschützen | Bild: picture-alliance/dpa

    Das Haus, aus dem geschossen wurde (Foto: picture-alliance/dpa)

    November 1999

    Amoklauf in Bad Reichenhall

    Am 1. November bricht ein 16-Jähriger den Waffenschrank seines Vaters auf und entnimmt mehrere Gewehre. Aus Fenstern eines Einfamilienhauses erschießt er drei Passanten. Fünf weitere verletzt er, unter ihnen den Schauspieler Günter Lamprecht und dessen Lebensgefährtin. Dann tötet der 16-Jährige seine 18-jährige Schwester, bevor er sich das Leben nimmt. Das Tatmotiv bleibt unklar. Die Ermittlungen ergeben, dass sich der 16-Jährige kurz vor der Tat für die Neonazi-Szene zu interessieren begann. In seinem Zimmer hing ein Hakenkreuz, er hörte Musik mit gewaltverherrlichenden Inhalten.

  • September 2000
    Enver S. | Bild: picture-alliance/dpa

    Getöteter Blumenhändler Enver Simsek (Foto: picture-alliance/dpa / Montage: BR)

    September 2000

    Kaltblütige Hinrichtung eines Blumenhändlers

    Zwei Täter überraschen den Blumenhändler Enver Simsek vor seinem Stand in der Nähe von Nürnberg. Sie geben acht Schüsse aus zwei Pistolen ab und verletzen den Mann so schwer, dass er das Bewusstsein verliert. Zwei Tage später stirbt er im Krankenhaus. Es ist der erste Mord, für den die Zwickauer Rechtsextremisten-Zelle um die Neonazis Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe verantwortlich sein soll.

  • Januar 2001
    Gaststätte Burg Trausnitz | Bild: SZ Photo / Andreas Heddergott

    Ehemalige Gaststätte "Burg Trausnitz" (Foto: SZ Photo / Andreas Heddergott)

    Januar 2001

    Fall "Burg Trausnitz"

    Neonazi-Skinheads prügeln in der Münchner Zenettistraße einen Griechen halb tot. Zuvor hatte sich die Gruppe in der Gaststätte "Burg Trausnitz" anlässlich einer Geburtstagsfeier für Martin Wiese, einem der führenden Neonazi-Kader in Süddeutschland, getroffen.

  • Juni 2001
    Abdurrahim Ö. | Bild: picture-alliance/dpa

    Abdurrahim Özüdogru (Foto: picture-alliance/dpa / Montage: BR)

    Juni 2001

    Mord an einem Schneider

    Der Besitzer einer Änderungsschneiderei, Abdurrahim Özüdogru, wird in seinem Laden in Nürnberg mit zwei Schüssen in den Kopf getötet. Auch dieser Mann ist mutmaßliches Opfer der Zwickauer Terrorzelle.

  • August 2001
    Mordopfer Habil K. | Bild: picture-alliance/dpa

    Der getötete Münchner Gemüsehändler Habil Kilic (Foto: picture-alliance/dpa / Montage: BR)

    August 2001

    Mord in München

    Ein weiteres mutmaßliches Opfer von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos: Der Obst- und Gemüsehändler Habil Kilic wird in München im Laden seiner Frau mit drei Schüssen in den Kopf getötet.

  • Januar 2003
    Martin Wiese | Bild: picture-alliance/dpa

    Martin Wiese in einer Aufnahme von 2004 (Foto: picture-alliance/dpa)

    Januar 2003

    Anschlagsplan auf Jüdisches Zentrum

    Die Polizei deckt einen geplanten Anschlag auf die Grundsteinlegung des neuen Jüdischen Zentrums München am 9. November 2003 auf. Drahtzieher ist Martin Wiese, Führungsfigur der heute verbotenen "Kameradschaft Süd". Wiese wird zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt.

  • Juni 2005
    Polizisten sichern Spuren an einem Döner-Stand in der Nürnberger Scharrerstraße, dessen Besitzer erschossen aufgefunden wurde | Bild: picture-alliance/dpa

    Polizisten sichern Spuren am Stand des getöteten Ismail Yasar. (Foto: picture-alliance/dpa)

    Juni 2005

    Dritter Mord in Nürnberg

    Der Dönerbudenbesitzer Ismail Yasar wird mit fünf Schüssen in Kopf und Herz getötet - auch er wohl ein Opfer der Zwickauer Terrorzelle.

  • Juni 2005
    Eine mit der Mordwaffe baugleiche Pistole wird im Polizeipräsidium in Dortmund vor eine Bilderwand mit den Porträts von Opfern einer deutschlandweiten Mordserie, der so genannten Döner- Morde, gehalten (Archivfoto vom 07.04.2006).  | Bild: picture-alliance/dpa

    Eine mit der Mordwaffe baugleiche Pistole vor Porträts der NSU-Opfer (Foto: dpa)

    Juni 2005

    Mord in München

    Der fünfte Fall in diesem Zusammenhang in Bayern: Der Grieche Theodorus Boulgarides ist Teilhaber eines Schlüsseldienstes. Er wird vor seinem Laden ermordet. Drei Schüsse treffen ihn in den Kopf.

  • August 2006

    August 2006

    Skinhead-Attacke gegen Punker in Lindau

    Zwei rechtsextreme Skinheads prügeln in Lindau einen 20-jährigen Punker fast zu Tode. Er bleibt für den Rest seines Lebens ein Pflegefall.

  • November 2006

    November 2006

    Angriff auf Afrikaner in Münchner U-Bahn

    Ein Neonazi prügelt in der Münchner U-Bahn einen Schwarzafrikaner krankenhausreif. Das Opfer erleidet Platzwunden und einen Nasenbeinbruch.

  • August 2007

    August 2007

    Attacke gegen arabische Touristen in München

    Fünf junge Rechte greifen im Münchner Bahnhofsviertel drei Touristen aus Katar an. Die Neonazis attackieren mit Fußtritten auch ein Opfer, als es schon am Boden liegt. Alle Täter werden später am Karlsplatz verhaftet.

  • Dezember 2007
    Nazi-Schmierereien auf der Lindauer Moschee 2007 | Bild: picture-alliance/dpa

    Nazi-Schmierereien an der Lindauer Moschee (Foto: picture-alliance/dpa)

    Dezember 2007

    Nazi-Schmierereien an Lindauer Moschee

    Während des Baus der Lindauer Moschee wird eine Außenmauer in der Nacht von 7. auf 8. Dezember mit Hakenkreuzen und ausländerfeindlichen Parolen beschmiert.

  • Dezember 2009

    Dezember 2009

    Neonazis verletzten Afrikaner in München

    Zwei Neonazis verletzen am Münchner Hauptbahnhof einen afrikanischstämmigen Mann. Ein 35-Jähriger und seine 21-jährige Freundin treten gegen Kopf und Oberkörper des 37-jährigen Mannes und beschimpfen ihn als "Scheiß-Kanake". Der Mann erleidet Verletzungen im Gesicht und am Hals.

  • April 2010
    U-Bahnhof Plärrer in Nürnberg | Bild: picture-alliance/dpa

    Tatort U-Bahn Haltestelle Nürnberg Plärrer (Foto: picture-alliance/dpa)

    April 2010

    Neonazi verprügelt 17-Jährigen brutal

    Ein 24-Jähriger Neonazi verletzt einen 17-Jährigen bei einer Schlägerei in der Nürnberger U-Bahn so schwer, dass das Opfer einen Herzstillstand erleidet und nach dem Übergriff eine Woche lang im Koma liegt. Der Neonazi wird dafür vom Landgericht Nürnberg-Fürth knapp ein Jahr später zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.

  • Februar 2011

    Februar 2011

    Attacke in Passau

    Ein 22-jähriger Mann und sein 23-jähriger Freund beleidigen in Passau an der Fußgängerampel am Ludwigsplatz gegen 1.20 Uhr eine Gruppe Jugendlicher mit rassistischen Parolen. Die offenbar angetrunkenen Männer gehen auch auf die Jugendlichen los und greifen sie an. Unter anderem packen sie zwei Frauen an den Haaren und reißen sie um. Beide Frauen verletzen sich dabei. Ein Rettungswagen bringt eine der Attackierten mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus.

  • März 2012

    März 2012

    Rassistischer Angriff in München

    Am S-Bahnhof Marienplatz wird gegen 4.30 Uhr eine 50-jährige Frau aus Togo von zwei Männern mit der Hand ins Gesicht geschlagen. Die aus rassistischen Motiven angegriffene Frau erleidet durch die Schläge Schwellungen und Prellungen im Gesicht und muss ambulant behandelt werden.

  • April 2013

    April 2013

    Attacke auf Punk-WG

    In Rosenheim überfallen am Morgen des 6. April 2013 mindestens drei Neonazis eine Wohngemeinschaft von Punks. Gegen 4.30 Uhr treten die mit Holzlatten und Messern bewaffneten Rechtsextremen die Wohnungstür ein. Ein Bewohner wird von einer Holzlatte getroffen und erleidet dadurch eine Gehirnerschütterung. Neonazis versuchen auch in der folgenden Nacht, in die Wohnung einzudringen.

  • April 2013

    April 2013

    Junger Türke krankenhausreif geprügelt

    Noch einmal Rosenheim: Am 8. April 2013 gegen 22.00 Uhr überfallen mindestens vier mit einem Schlagstock bewaffnete Neonazis zwei Jugendliche: einen 14-Jährigen mit türkischer Staatsbürgerschaft und einen 18-jährigen Deutschen. Beide müssen verletzt im Krankenhaus behandelt werden. Nach Erkenntnissen der Polizei waren zwei der Angreifer auch an dem Überfall am 6. April auf die Rosenheimer Punk-WG beteiligt.

  • Mai 2013
    Stele mit Ginkgos | Bild: picture-alliance/dpa

    NSU-Mahnmal in Nürnberg (Foto: picture-alliance/dpa)

    Mai 2013

    Attacke gegen NSU-Mahnmal

    In der Nacht zum 14. Mai 2013 besudeln Neonazis in Nürnberg das Denkmal für die Opfer des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) am Zugang zur "Straße der Menschenrechte" beim Kartäusertor. Sie bekleben die Stele mit neonazistischen Aufklebern. Tags zuvor war in München auf das Büro einer bekannten antirassistischen und antifaschistischen Anwaltskanzlei, die unter anderem Angehörige eines NSU-Opfers vertritt, eine Fäkalattacke verübt worden. Am 6. Mai hatte in München der NSU-Prozess begonnen.

  • Juni 2014
    Nürnberger S-Bahn | Bild: picture-alliance/dpa

    Juni 2014

    Fürther Neonazi attackiert S-Bahn-Fahrgäste

    Auf einer S-Bahnfahrt attackiert am Nachmittag des 9. Juni ein Fürther Neonazi zwischen Hauptbahnhof Nürnberg und Haltestelle Dutzendteich mehrere Fahrgäste. Der 31-Jährige beleidigt einige von ihnen, zeigt den Hitlergruß, ruft "Sieg Heil" und grölt rechte Parolen. Dann tritt der Neonazi gegen das Fahrrad eines weiteren Fahrgasts und greift ihn körperlich an. Der Attackierte wehrt sich jedoch und hält den Neonazi bis zum Eintreffen der Polizei fest.

  • Dezember 2014

    Dezember 2014

    Rassistische Gewalttat in München

    Vier mutmaßlich Rechtsextreme attackieren am 6. Dezember gegen 19.00 Uhr ein deutsch-türkisches Ehepaar in München. Die vier Unbekannten greifen die 31-jährige Frau und den 36-jährigen Mann an der Ecke Westenrieder-/Zwingerstraße nahe des Isartors an. Dabei rufen die Täter rassistische Parolen wie "Deutsche Hure", "Machst rum mit einem Türken" und "Scheiß Türke". Durch einen Schlag mit einer Gasflasche, Fauststößen und Fußtritten werden die Opfer erheblich verletzt: Beide erleiden eine Gehirnerschütterung und zahlreiche Prellungen. Dem angegriffenen Mann bricht durch die Attacke ein Zahn ab.

  • Dezember 2014
    Brand in Asylbewerberunterkunft Vorra / Mittelfranken | Bild: Tomafotografie

    Dezember 2014

    Brandanschlag auf Flüchtlingsunterkunft

    Bei einem Brandanschlag auf geplante Flüchtlingsunterkünfte in Vorra bei Nürnberg brennen in der Nacht auf den 12. Dezember drei Gebäude aus. Dabei handelt es sich um eine leerstehende Gaststätte, ein leerstehendes Wohnhaus und eine Scheune, in denen ab Anfang Februar 2015 insgesamt 80 Asylbewerber hätten wohnen sollen. Da die Außenwände mit Hakenkreuzen beschmiert wurden, geht die Polizei von Brandstiftungen mit rechtsextremem Hintergrund aus.

  • April 2015
    Nazi-Schmierereien in Floß | Bild: Piehler

    April 2015

    Nazi-Parolen nahe KZ-Gedenkstätte Floßenbürg

    In der kleinen oberpfälzischen Ortschaft Floß, wenige Kilometer der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg entfernt, sprühen Unbekannte mehrere Nazi-Parolen auf Schilder und einen Zaun. Außerdem beschmieren sie am Ortseingang mehrere Wegweisertafeln und Ortsschilder. Auf einem Sichtschutzzaun finden sich auf über 80 Metern Länge antisemitische Parolen wie "Judenhass" und "Deutschland wach auf". Die Schmierereien könnten im Zusammenhang mit den Gedenkfeiern zum 70. Todestag des evangelischen Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer in Flossenbürg stehen.

  • Juli 2015
    Ein Spurenermittler der Polizei steht in Reichertshofen im Ortsteil Winden vor einer geplanten Unterkunft für Asylbewerber, die durch Brandstiftung beschädigt wurde. | Bild: Bayerischer Rundfunk

    Juli 2015

    Anschlag auf geplante Flüchtlingsunterkunft

    In Reichertshofen (Lkr. Pfaffenhofen a. d. Ilm) verüben Unbekannte einen Brandanschlag auf eine geplante Asylbewerberunterkunft im Ortsteil Winden. An zwei Eingängen des noch leerstehenden Gebäudes wird in der Nacht vorsätzlich Feuer gelegt. Der Gastraum des früheren Landgasthofs brennt völlig aus. Die Polizei schließt einen "fremdenfeindlichen Hintergrund" nicht aus. In der Vergangenheit habe es im Ort Proteste gegen die Unterbringung von Asylbewerbern gegeben.

  • September 2015
    Mohammad Aschraf, Geschäftsinhaber des Döner-Imbiss' im Ebersberger Bahnhof | Bild: BR/Henning Pfeifer

    September 2015

    Überfall auf Döner-Imbiss

    In Ebersberg überfallen Neonazis einen Döner-Imbiss. Die Männer gehen mit Hämmern, Messer und einer Holzstange bewaffnet auf die beiden afghanischen Betreiber los und zerstören den Imbiss. Danach fliehen sie, werden aber noch in der Nacht von der Polizei aufgegriffen. Zu einer Festnahme kommt es allerdings nicht, weil "nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft ein erforderlicher dringender Tatverdacht nicht begründet werden konnte" und "eine sofortige Vernehmung der Personen im Hinblick auf den Grad der Alkoholisierung nicht möglich" gewesen sei.


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