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Archäologische Funde in Amberg Frühmittelalterliche Öfen entdeckt

Hochinteressante Funde bei Ausgrabungen in einem Baugebiet in Amberg: Ärchäologen haben hier Spuren und Überreste eines frühmittelalterlichen Rennofens zur Erzverhüttung entdeckt.

Von: Martin Gruber

Stand: 22.06.2016

Archäologische Ausgrabungen in Amberg | Bild: BR/Martin Gruber

Die Funde könnten möglicherweise ins siebte Jahrhundert zurückgehen und wären damit der älteste Befund zur Eisenproduktion in der Region, die auch das "Ruhrgebiet des Mittelalters" genannt wird, meint Dr. Mathias Hensch, Leiter der Ausgrabungen.

Untersuchungen folgen

Freigelegt wurden unter anderem ein frühmittelalterliches Grubenhaus samt Keramikstücken. Rennfeueröfen seien laut Hensch in der Regel nur einmal benutzt worden. Im Baugebiet "Drillingsfeld" habe man allerdings Hinweise wie Schlacke und andere Fragmente gefunden, die zeigen, dass die Anlagen mehrfach verwendet wurden. Weitere Erkenntnisse sollten fortlaufende Untersuchungen bringen. Die Funde seien ein Schlüssel zur Frühgeschichte der Industrie, die den Reichtum der Stadt über Jahrhunderte geprägt habe, freut sich Archäologe Mathias Hensch.

Rennofen

Ein Rennofen war eine Vorrichtung zur Gewinnung von Eisen aus Eisenerz. Der Ofen aus Lehm wurde mit Eisenerz und Holzkohle befüllt und ein bis zwei Tage lang befeuert. Als Ergebnis erhielt man Schlacke mit Eisen, das vom Schmied herausgearbeitet werden konnte.


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