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Überfall auf Münchner Lagerist anders als gedacht Kein couragiertes Handeln erkennbar

Der gewaltsame Übergriff auf einen 39-jährigen Mann vor einer Woche stellt sich nach den bisherigen Ermittlungen anders dar als bisher gemeldet. Offenbar gab es gar keine Flüchtlinge, die der Lagerist couragiert verteidigt hatte.

Von: Henning Pfeifer

Stand: 18.07.2016

Symbolbild: Gewalt | Bild: picture-alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Wie die Polizei berichtet, sind vier jungen Männer ermittelt worden, die den Lageristen angegriffen haben sollen. Der Lagerist hatte der Polizei erzählt, er sei von vier bis fünf Tätern im Alter zwischen 16 und 20 Jahren angegriffen worden. Er hatte die Unbekannten als mitteleuropäisch aussehend und im Rapper-Stil-bekleidet beschrieben.

Couragierte Tat offenbar erfunden

Laut Polizei hat es entgegen der Behauptung des vermeintlichen Opfers keine Asylbewerber gegeben, denen er beigesprungen war. Die vermeintlich mutige Tat des Lageristen, für die er anschließend verprügelt worden sein soll, hat es also offenbar gar nicht gegeben. Vielmehr sei der Mann, der selber Münchner mit afrikanischen Wurzeln ist, vermutlich wegen seiner schwarzen Hautfarbe von den vier jungen Männern verspottet worden. Daraufhin habe der Lagerist einen der jungen Männer am Hals gepackt. Es entwickelte sich eine Auseinandersetzung, bei der der 39-Jährige erheblich verletzt wurde.

Ermittlungen auch gegen das Opfer

Nun wird jetzt nicht nur gegen die vier jungen Männer ermittelt, sondern auch gegen den 39-jährigen vermeintlichen Helden.


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