Nach einer aktuellen Studie hat sich die Zahl der Menschen, die im Alter noch arbeiten, grob gesagt verdoppelt - in den vergangenen 15 Jahren. Aktuell sind es über 38.000 Menschen allein im Alter zwischen 65 und 70, die noch dazu arbeiten. Das ist jeder sechste Bürger. Besonders stark gestiegen ist die Zahl der beschäftigten Rentner in den Landkreisen Dachau und vor allem Ebersberg. Warum gerade da, darüber läßt sich bislang nur spekulieren.

Regale einräumen mit über 70

Für einige ist es sicherlich sehr schön, eine sinnvolle Aufgabe zu haben, auch so mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen und ihr Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. Doch Vorsicht vor Romantisierungen - so warnt die bayerische Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Ulrike Mascher: Nach ihrer Erfahrung arbeiten viele ältere Menschen schlicht, weil sie dringend Geld brauchen. Viele gehen zum Putzen, räumen Regale ein oder sitzen nachts an einer Pforte - da geht es bestimmt nicht nur um Spaß oder soziale Kontakte, meint sie. Viele können sich mit ihrer Grundrente eben nicht Geschenke für alle Enkel oder mal die ein oder andere Reise leisten.

Sonderregelungen beim Vorruhestand

Die meisten Rentner haben ja Minijobs. Wer in vorgezogene Altersrente geht, darf wirklich nur einen Minijob haben - also nur 450 Euro verdienen, sonst wird die Rente gekürzt. Da kann man unter Umständen sogar die Rente ganz verlieren. Im Vorruhestand sollte man sich also gut informieren. Beim normalen Altersruhestand allerdings kann man dazu verdienen, so viel man will.

Dann gibt es natürlich noch den nicht so seltenen Fall, dass die Rente nicht reicht. Dann kann man Grundsicherung beantragen - die Sozialhilfe im Alter. Die kommt auf die Rente drauf - damit hat man dann insgesamt gut 400 Euro plus die Miete. Aber damit kommt man auch nicht allzu weit. Wer dann noch was dazu verdient, bekommt das von der Sozialhilfe wieder abgezogen.