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Wohnraum für Flüchtlinge Stadt München warnt vor gefälschtem Schreiben

Müssen Senioren in München Flüchtlingen Wohnraum zur Verfügung stellen? Droht sonst eine Beschlagnahmung? Alles Unsinn, sagt die Stadt - und wehrt sich gegen ein gefälschtes Schreiben. Die Sozialreferentin spricht von "dumm-dreisten Lügen".

Von: Ulf Mayer

Stand: 18.06.2016

Symbolbild: Seniorin erhätl gefälschten Brief von Amt für Wohnen und Migration | Bild: colourbox.com; Montage: BR

"Wie Ihnen sicher bekannt ist, herrscht in München akuter Mangel an Wohnraum." So beginnt das gefälschte Schreiben. Der Text wirkt harmlos. Der letzte Teil hat es allerdings in sich:

"Wenn Sie dem Sozialreferat freien Wohnraum melden würden, wäre dies ein wertvoller Beitrag zur Entspannung der gegenwärtigen Situation. Auf eine eventuelle Beschlagnahme von Wohnraum zur Vermeidung von Obdachlosigkeit könnte dann somit verzichtet werden."

Auszug des gefälschten Schreibens

Das Schreiben trägt den Briefkopf des Amts für Wohnen und Migration. Das Sozialreferat  prüft, ob die Stadt rechtliche Schritte gegen Unbekannt einleitet. Wie viele von diesen Briefen verschickt worden sind, ist unklar.

Sozialreferentin: "verabscheuungswürdiger Versuch"

Sozialreferentin Brigitte Meier (SPD) spricht von "dumm-dreisten Lügen". Das Schreiben sei eine Fälschung und entbehre jeder Grundlage.

"Das ist ganz offensichtlich ein weiterer, verabscheuungswürdiger Versuch, Unwahrheiten im Zusammenhang mit der Unterbringung von Flüchtlingen zu verbreiten, um Ängste in der Bevölkerung zu schüren."

Brigitte Meier, Sozialreferentin

Vor allem Senioren betroffen

Laut Haus- und Grundbesitzerverein München bekommen offenbar viele ältere Mitbürger diese Schreiben. Seit Wochen fragen immer wieder Eigentümer nach, ob sie auf das Schreiben reagieren müssen.

"Sehr geehrte Herr XY,

wie Ihnen sicher bekannt ist, herrscht in München akuter Mangel an Wohnraum. Deshalb möchte das Sozialreferat der Landeshauptstadt München Seniorinnen und Senioren, die über eine große Wohnung verfügen, bitten zu prüfen, ob nicht die Möglichkeit besteht, ein oder mehr Zimmer an Flüchtlinge zu vermieten. Die Landeshauptstadt München übernimmt natürlich die Garantie für die ortsübliche Miete.

Die Möglichkeit, über eine Hilfe im Haushalt, zum Einkaufen und anderen Tätigkeiten zu verfügen, sollte auch in Betracht gezogen werden. Wenn sie dem Sozialreferat freien Wohnraum melden würden, wäre dies ein wertvoller Beitrag zur Entspannung der gegenwärtigen Situation. Auf eine eventuelle Beschlagnahme von Wohnraum zur Vermeidung von Obdachlosigkeit könnte dann somit verzeichtet werden.

Mit freundlichen Grüßen"

Wortlaut des gefälschten Schreibens


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Endsechziger, Sonntag, 19.Juni 2016, 19:43 Uhr

4. Da geht mir das Messer in der Hosentasche auf!

Sowas traut man den Linken zu. Die sind so was von dumm und glauben, die können die gleichen Zwangszuweisungen durchdrücken, wie nach dem Krieg. Sollen die zuerst ihre Buden räumen und muslimischen Neubürgern Platz machen! Doch die leben noch im Hotel Mama, lassen sich pampern, verschenken massenhaft Geld an Zuwanderer, was die nie verdienen werden! Und nun fordern die rotzfrech die alten Leute auf, die das ganze Nachkriegselend erleben mussten, Zimmer frei zu räumen. Die Senioren haben Hungerjahre, soziales Elend, Armut und jahrzehntelanges Mühen hinter sich. Die Wohlstandsjugendlichen haben keine Ahnung - die sollen selbst erst mal fleißig schaffen und sich nicht bis 30 herum drücken und dann in die Politik gehen und dort weiter dumme Sprüche klopfen!

nick, Samstag, 18.Juni 2016, 15:37 Uhr

3.

Eigentlich doch eine ganz gute Idee. Also dass es nicht verpflichtend ist sollte klar sein, aber vielleicht geht ja so mancher auf das Schreiben ein und stellt dann Raum freiwillig zur Verfügung. Der Flüchtling kann dann für den Senior noch mit einkaufen und so und es ist Gewinn für beide.

  • Antwort von Barbara Stöcklein, Samstag, 18.Juni, 16:11 Uhr

    Flüchtling kauft für Senior ein? Meinung Meinung nach sollte erst einmal nach adäquatem Wohnraum für die sozial schwache Bevölkerung und kinderreiche Familien gesucht werden und dann an Menschen gedacht werden, die hier nur vorübergehend Asyl in Deutschland erhalten. Oder habe ich Frau Merkel mißverstanden, als sie meinte, nach Kriegsende sollte man in sein Land zurückkehren und es wiederaufbauen?

  • Antwort von Hans Holtz, Sonntag, 19.Juni, 19:45 Uhr

    nick, da geh mit gutem Beispiel voran, mache Zimmer frei und kümmere dich nebenbei um die neuen Mitbürger. Vielleicht kannst du von deinen Sozialleistungen tüchtig was sparen und die neuen Freunde gleich als Erben einsetzen. Also, auch vom Geld, nicht nur von deiner Wohnung. Denn das ist doch sicher ebenfalls mit gemeint bei dieser hehren Aktion?

  • Antwort von Hugo Trotz, Sonntag, 19.Juni, 19:54 Uhr

    Ja Barbara, das haben Sie falsch verstanden. Also, wie viele Bürger, die sich damals empörten und schimpften, als PEGIDA demonstrierte, weil die Sachsen wussten, dass eben alle "Flüchtlinge" gekommen sind, um zu bleiben. Da werden echt sehr, sehr viele Wohnungen gebraucht! Ich kann mir vorstellen, woher hier "der Wind weht". Denn es gab in Hamburg solche Vorschläge aus dem links-grünen Lager, bereits im vergangenen Jahr. Somit denke ich, dass hier die gleichen Verursacher mal "Nägel mit Köpfen" gemacht und diese Rundschreiben verschickt haben. Linksvereine haben genügend Potenzial, also Leute und auch Druck-Möglichkeiten, wie auch die nötigen Geldmittel für eine derartige Aktion zur Verfügung.

Hans-Werner R., Samstag, 18.Juni 2016, 15:01 Uhr

2. Da fragt man sich

Woher hat der Absender die Adressen von den (wohl überwiegenden) Seniorinnen und Senioren? Sind die Briefe ordnungsgemäß frankiert? Wenn ja: Wer hat soviel Geld, massenweise Briefe zu verschicken zu offenbar politischer Agitation? Wer hat die Zeit, diese Briefe zu drucken und zu kuvertieren? Aber vor allem: Was soll damit erreicht werden? An Stelle der Stadtverwaltung würde ich nicht lange überlegen, Anzeige zu erstatten. Schliesslich wurde das Sozialreferat als fingierter Absender missbraucht.

Renate E., Samstag, 18.Juni 2016, 14:33 Uhr

1. Da kann man sich so eine Gedanken machen...

Sowas würde ich gleich den Sozialromantikern der linken Szene zutrauen. Die haben die entsprechenden Ideen und finanzielle Voraussetzungen für unnütze Papierverschwendung dank staatlicher Zuschüsse zu ihren Vereinen. Die wollen damit "auf den Busch klopfen", um Ressourcen für ihr Flüchtlingswillkommen zu erschließen. Die kennen sich ja nirgends in deutscher Geschichte so gut aus, wie in den Jahren 33 - 45 und haben sicher Kenntnis darüber, dass es damals für die Vertriebenen Wohnungszwangszuweisungen gab. Nur waren es Deutsche - das ist ein extremer Unterschied!

  • Antwort von Wolf, Samstag, 18.Juni, 14:48 Uhr

    Daß solche Aktionen aus dem Lager von Pegida und Co. stammen dürfte ja wohl dem Naivsten klar sein. Ist das gleiche Niveau wie Todesanzeigen für Komunalpolitiker und ähnlicher Schwachsinn,unterste Demagogenschublade halt.

  • Antwort von pitty, Samstag, 18.Juni, 14:55 Uhr

    Find ich auch!
    Soooooooooo wahnsinnig weit hergeholt ist ja diese Idee auch wieder nicht... - und gerade die Senioren erinnern sich da noch gut.

  • Antwort von Truderinger, Samstag, 18.Juni, 15:07 Uhr

    @Renate E: Man muss schon sehr "besorgt" sein, um nicht zu erkennen, dass diese Aktion rechtspopulistische bzw. rechtsextreme Handschrift trägt. Glauben Sie ernsthaft, die Linken wollten Rentner dazu nötigen, Wohnraum freizugeben? Klingt es nicht plausibler, dass Ihre Rechten mal wieder darauf verweisen wollen, "wohin wir bald kommen werden"?

  • Antwort von G.W., Samstag, 18.Juni, 15:47 Uhr

    @Truderinger
    Sie scheinen ja eine richtige Angst zu haben, ich finde das lustig, dass Sie sofort darauf anspringen."Es können ja nur die rechten sein?" gibt noch eine Möglichkeit, aber da müssen Sie schon selber drauf kommen. :)
    schönes WE

  • Antwort von Andreas W., Sonntag, 19.Juni, 20:05 Uhr

    AfD hat völlig andere Interessen. Die macht sich mit solchen Formularen nicht "zum Affen". Denn es kostet ja auch, so eine unnütze Papierflut zu erzeugen! Schließe mich eher der Vermutung an, dass es linke oder grün angestrichene Linke waren, die probiert haben, den Rentnern so Wohnraum abzunötigen für ihre geliebte Neubürger. Getreu dem Motto "Versuch macht klug", denn viele Senioren haben das sogar geglaubt und es wird sicher etliche geben, die nun gute Werke tun wollen und davon Gebrauch machen, Asylanten Zimmer zur Verfügung zu stellen.