Blinder Passagier 17-Jähriger reist auf Zugdach
Ein 17-jähriger Pakistaner ist auf dem Dach eines Güterzuges von Österreich nach Deutschland gereist. Der Lokführer eines entgegenkommenden Fernreisezuges aus München entdeckte den jungen Mann und verständigte die Notfallleitstelle der Bahn.
Die zweigleisige Bahntrasse zwischen Kufstein und Rosenheim wurde gesperrt und der Güterzug langsam bei Fischbach am Inn zum Stehen gebracht. Der junge Flüchtlinge versuchte, sich vor der anrückenden Polizei unter dem Zug zu verstecken, wurde aber rasch entdeckt. Die Polizisten konnten ihn unverletzt in Gewahrsam nehmen und ins zuständige Jugendamt bringen.
Polizei: "Bub hatte Riesenglück"
Er gab an, dass er sich mehrere Tage im italienisch-österreichischen Grenzgebiet aufgehalten hätte. Dort sei er auf sich allein gestellt gewesen. Schließlich habe er sich dazu entschieden, mit einem Güterzug nach Deutschland zu reisen. Wo genau er auf den Güterzug geklettert ist, konnte der Flüchtling nicht sagen. Eigenen Angaben zufolge hat die Fahrt mehrere Stunden gedauert. Der Pakistaner war sich offenbar der großen Gefahr, in der er sich auf dem Zugdach befand, nicht bewusst. Wäre er etwa der Oberleitung, die unter einer Spannung von 15.000 Volt steht, zu nahe gekommen, hätte er einen tödlichen Stromschlag bekommen.
Mehrere verspätete Züge
Von der Sperrung der zweigleisigen Bahntrasse zwischen Kufstein und Rosenheim waren neun Züge unmittelbar betroffen. Mehrere Personenzüge mussten auf freier Strecke halten. Der Vorfall zog insgesamt rund 440 Verspätungsminuten nach sich.