NSU-Prozess


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44. Verhandlungstag, 9.10. Schüsse in Kopf und Herz

Im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht ging es am 44. Verhandlungstag um zwei Morde in Bayern. Kurz vor dem Mord an Ismail Yasar 2005 in Nürnberg will ein Zeuge Uwe Mundlos am Tatort erkannt haben.

Stand: 09.10.2013 | Archiv

Der Zeuge im Mordfall Yasar hatte keine Schwierigkeiten, das NSU-Mitglied Uwe Mundlos auf einem Foto als den Mann wiederzuerkennen, der am 9. Juni 2005 in der Nähe einer Nürnberger Dönerbude mit dem Fahrrad unterwegs war. In der Dönerbude wurde wenig später der 50-jährige Ismail Yasar mit fünf Schüssen in Kopf und Herz getötet. Die Ermittler gehen davon aus, dass auch Uwe Bönhardt am Tatort war. Ihn konnte der Zeuge allerdings nicht identifizieren. Der Zeuge will zudem wenig später Ohrenzeuge der Tat geworden sein. Er habe Schüsse gehört. Das passt allerdings nicht recht zu den Ermittlungsergebnissen, denn die Ermittler gehen davon aus, dass Mundlos und Bönhardt bei ihren Morden Schalldämpfer benutzten.

Außerdem hatte das Oberlandesgericht unter anderem Polizeibeamte als Zeugen zur Bekenner-DVD und zur Anmietung von Tatfahrzeugen geladen. Denn die Rechtsterroristen benutzten Wohnmobile für ihre Mordanschläge. Angemietet wurde auch auf die Namen der Angeklagten Andre E. und Holger G.

In die Beweisaufnahme eingeführt wurden auch Zeitungsberichte über Taten der Gruppe - mit Fingerabdrücken von Beate Zschäpe. Am Donnerstag (10.10.13) will der Angeklagte Carsten S. erstmals Fragen zulassen - von den Verteidigern des Angeklagten Wohlleben, den er schwer belastet hat.


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