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Unwetter in Passau Mann stirbt beim Versuch, sein Auto zu retten

Nach dem schweren Unwetter in Passau in der Nacht auf Sonntag werden nun keine Menschen mehr vermisst. Ein 45-jähriger Passauer ist bei dem Versuch, sein Auto in Sicherheit zu bringen, von einer Flutwelle erfasst worden und ertrunken.

Von: Lars Martens

Stand: 25.07.2016

Die Leiche des Mannes wurde erst gefunden, als das Wasser wieder zurückging. Es handelt sich um einen in Passau lebenden Mann, der auf österreichischer Seite in Oberhaibach in einem Lokal arbeitete und während des Unwetters nur mal kurz nach seinem Wagen sehen wollte. "Unser Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden den Hinterbliebenen." Mit diesen Worten drückte Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz den Angehörigen des verunglückten Mannes seine Anteilnahme aus.

Haibach vom Trinkwassernetz abgeschnitten

Noch immer ist der Bereich Bayerisch Haibach im Passauer Ortsteil Innstadt vom Trinkwassernetz abgeschnitten. Eine Ersatzversorgung mit Tankwagen wurde eingerichtet. Die Reparaturarbeiten durch die Stadtwerke könnten sich noch bis heute Abend hinziehen. Während des Unwetters war der sonst beschauliche Haibach stark angeschwollen, teilweise rauschte er mit einer Höhe von fast drei Metern durch die Ortschaft. 20 Autos wurden weggespült, Keller liefen voll. Ein Wagen trieb bis in die Donau ab und musste von Einsatzkräften des Technischen Hilfswerks aus dem Fluss geholt werden.

Wegen umgestürzter Bäume und Murenabgänge wurden B12 und B388 zeitweise gesperrt. Wie inzwischen bekannt wurde, stand auch das Werk der Zahnradfabrik (ZF) in Grubweg mehrere Zentimeter unter Wasser. Der Schaden konnte durch die Werksfeuerwehr in Grenzen gehalten werden.

Ab heute sind Schadenstrupps unterwegs

Jetzt gehe es um eine schnelle Aufnahme der Schäden, teilte die Stadtverwaltung mit. Dazu werden ab heute bereits Schadenstrupps unterwegs sein, auch Sperrmüllcontainer werden aufgestellt. Oberbürgermeister Dupper will erreichen, dass die Betroffenen Entschädigungen aus dem Fluthilfeprogramm des Freistaats erhalten.

Stärker traf es die Grenzregion auf österreichischer Seite, wo Polizei und Feuerwehr im Dauereinsatz waren. In Niederbayern gingen den ganzen Abend über 30 unwetterbedingte Notrufe bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums ein. Betroffen waren vor allem die Landkreise Rottal-Inn und Passau, wo viele Straßen nach stundenlangem Regen überschwemmt waren.


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