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Hiobsbotschaft für Investoren Wöhrl-Anleger könnten leer ausgehen

Schlechte Nachrichten für die Inhaber der Wöhrl-Unternehmensanleihe: Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (SdK) geht davon aus, dass die Investoren ihr Geld nicht oder erst später als ursprünglich vereinbart zurück bekommen.

Stand: 06.09.2016

Logo von Wöhrl am Hintereingang eines Einkaufszentrums | Bild: picture-alliance/dpa

Die Ansprüche auf Zins- und Rückzahlung der Anleihe seien "als gefährdet anzusehen", teilte die SdK mit. Die Schutzgemeinschaft erwartet, dass von den Anlegern ein Beitrag zur finanziellen Sanierung der Gesellschaft abverlangt wird.

Sanierung in Eigenregie

Das Unternehmen hatte in der Nacht zum Dienstag (06.09.16) mitgeteilt, dass es mit einer Sanierung in Eigenregie eine drohende Insolvenz verhindern will. Die Hauptversammlung des Nürnberger Textilhändlers hat deshalb ein so genanntes Schutzschirmverfahren beschlossen, das beim Amtsgericht Nürnberg beantragt werden soll.

Denkbar sei etwa ein teilweiser Verzicht auf die Rückzahlung der Anleihe, eine Verringerung der Verzinsung und/oder eine Verlängerung der Laufzeit. Betroffenen Anleiheinhabern rät die Schutzgemeinschaft deshalb, sich zu organisieren, um so eine bestmögliche Wahrung ihrer Interessen gewährleisten zu können.

Hintergrund: Unternehmensanleihe

Im Februar 2013 platzierte das bereits hoch verschuldete Unternehmen aus Nürnberg eine Unternehmensanleihe, also eigene Schuldscheine, im Volumen von 30 Millionen Euro. Das Geld sollte nach fünf Jahren zurückgezahlt werden – mit einem Zins 6,5 Prozent. Investiert wurde das Geld für die Übernahme der früheren Karstadt-Tochter Sinn SinnLeffersers. Die Anleger, die 2013 in die Unternehmensanleihe investiert haben, zählen nun zu den Gläubigern des Modeunternehmens.


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