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Bot-Netze Nachwuchs für Mirai’s Zombie-Armee

Haushaltsgeräte mit Netz-Anschluss verwandeln sich in Zombies. Im Internet der Dinge breitet sich Schadsoftware aus. Nach Mirai haben Sicherheitsforscher jetzt ein weiteres Botnet entdeckt.

Von: Achim Killer

Stand: 06.11.2016

Zombie-Maske | Bild: picture-alliance/dpa

Die ethischen Hacker von Malware Must Die haben ihrem Fund einen wenig eingängigen Namen gegeben: Linux/IRCTelnet. Der Schädling ist eine Mutation von Mirai, der Bot-Software, mit der jüngst gewaltige Distributed-Denial-of-Service-Angriffe gefahren wurden.

Zombies greifen Liberia an

Bekannt geworden ist Mirai, als im Oktober Twitter kurzzeitig ausfiel, da Tausende von smarten Dingen, die mit Mirai infiziert waren, das Domain Name System mit sinnlosen Adress-Anfragen überfluteten, bis diese Zentralstelle des Internet zusammenbrach. Zuvor hatten die Cyberkriminellen hinter Mirai die Site des Bloggers Brian Krebs zum Absturz gebracht. Jetzt ist bekannt geworden, dass sie unlängst mit einer dDoS-Attacke den afrikanischen Staat Liberia weitgehend vom Internet abgehängt haben.

Cyberwar mit infizierten Kaffeemaschinen

Mirai und die neue Bot-Software Linux/IRCTelnet funktionieren nach demselben Prinzip: Die Zombies untersuchen andere Geräte in ihrer Umgebung. Wird dort noch ein werksseitig eingestelltes Passwort verwendet, verschaffen sie sich Zugriff und breiten sich aus. Sicherheitsexperten befürchten, dass so eine Angriffskapazität entsteht, die die Telekommunikations-Infrastruktur eines jeden Landes lahmlegen könnte. Liberia wäre demnach nur ein Test gewesen.


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