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Aufsichtsrat tagt Fusionsoffensive von Praxair beschäftigt Linde

Turbulente Zeiten bei Linde. Der Münchner Industriegasekonzern muss sich einen neuen Chef suchen, daneben läuft ein Sparprogramm. Und nicht zuletzt muss Linde entscheiden, ob das Unternehmen doch noch mit dem amerikanischen Konkurrenten Praxair zusammengehen will.

Von: Ralf Schmidberger

Stand: 07.12.2016

Linde AG | Bild: picture-alliance/dpa| Jens Wolf

Im Frühjahr ist der schon mal als "Mister Linde" bezeichnete Wolfgang Reitzle zu dem Münchner Konzern zurückgekommen – und zwar als Aufsichtsratsvorsitzender. Doch auch das konnte den Industriegasekonzern bislang nicht in ruhigeres Fahrwasser bringen.

Schwierige Nachfolger-Suche

Im Vorstand haben sich Chef Wolfgang Büchele und Finanzleiter Georg Denoke lange einen Machtkampf geliefert, der, wie man hört, mit dazu beigetragen hat, dass eine Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair abgesagt wurde. Der Streit ist zwar jetzt beendet: Denoke ist gegangen, Büchele will im April den Chefsessel räumen. Einen Nachfolger zu finden, dürfte aber schwer sein.

Die Geschäfte bei Linde laufen aufgrund der schwachen Rohstoffpreise schon länger nicht mehr rund. Ein Sparprogramm verunsichert die Beschäftigten, von denen 5.000 allein in Bayern arbeiten. Und dann wird ein neuer Chef womöglich nur kurz seinen Posten behalten. Praxair hat gerade ein neues Fusionsangebot an Linde gemacht – wohl mit mehr Zugeständnissen an die Standorte in Bayern. Der Linde-Aufsichtsrat wird darüber heute beraten. Worauf Praxair-Chef Angel dem Vernehmen nach aber bestehen wird, ist: auch den fusionierten Konzern zu leiten.


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