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Keine heiße Luft Internet aus der Luft

Google will selbst entlegenste Regionen auf dem Erdball ans Internet anschließen – das soll mithilfe von gasbefüllten Ballons geschehen. In das Projekt mit dem Namen Loon ist nun auch der Münchner Chiphersteller Infineon eingestiegen.

Von: Christian Sachsinger

Stand: 19.07.2016

Internet aus dem Ballon | Bild: picture-alliance/dpa

Im Prinzip geht es um nichts anderes als um jene Technik, die auch in jedem Handy verbaut wird, nämlich um Mikrochips, die als Sender und Empfänger für Mobilfunkdaten dienen. Allerdings hat Google bei den Bauteilen für die Internetballons ganz besondere Ansprüche, wie Andreas Urschitz, Geschäftsführer bei Infineon erklärt.

"In der Stratossphäre herrschen härtere Bedingungen. Sie müssen es sich so vorstellen, da gibt es Temperaturen von Minus 65 Grad, da benötigt man Chips, die in so einer Umgebung auch zuverlässig funktionieren. Insofern hat sich Google Infineon als Partner ausgesucht, weil unsere Chips in so einer Umgebung sehr gut zurechtkommen."

Andreas Urschitz, Geschäftsführer Infineon

Momentan befindet sich das Google-Projekt noch in der Entstehungsphase. Es konkurriert dabei gegen ähnliche Vorhaben. So hatte Facebook vor einem Jahr eine Riesendrohne mit der Spannweite eines Passagierflugzeuges vorgestellt. Das Flugungetüm mit dem Namen "Aquila" soll bis zu drei Monate lang in Höhen von 18.000 und 28.000 Metern fliegen und von dort aus für eine zusätzliche Verbreitung des Internet sorgen.

Zukunftshoffnung bei Infineon

Internet via Ballon - Google will zusammen mit Infineon am weltweiten Internetausbau arbeiten.

Sollte aber nicht Facebook, sondern Google das Rennen machen, dann könnte für Infineon die Partnerschaft viel Geld und Einfluss bringen. Bislang sei erst ein Drittel der Erdoberfläche ans weltweite Netz angeschlossen, betont der Manager Andreas Urschitz. Bei den übrigen zwei Dritteln hätte dann der Münchner Konzern die Finger mit im Spiel.


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