2

Friedensnobelpreis Blick in die Glaskugel

Die Spekulationen schießen jährlich ins Kraut, sobald der Tag der Bekanntgabe des Friedensnobelpreisträgers näher kommt. In diesem Jahr geht es vor allem um Menschenrechte und natürlich die Flüchtlingskrise. Gerade durch diese dürften die deutschen Chancen gesunken sein.

Von: Carsten Schmiester

Stand: 07.10.2016

Friedensnobelpreis - Medaille | Bild: dpa / Berit Roald

Mal klappt’s, mal nicht - die Sache mit der Vorhersage. Wer bekommt den wohl angesehensten, oft aber auch umstrittensten Nobelpreis? Vor zwei Jahren lagen die Glaskugelgucker richtig: Die junge Kinderrechtlerin Malala Yousafzai war erst favorisiert – und dann Preisträgerin. Aber mit dem tunesichen Quartett für den nationalen Dialog hatte vor einem Jahr kaum jemand gerechnet. Trotzdem sind alle mehr oder weniger professionellen Vorhersager wieder am Start, auch Kristian Berg Harpviken, der Chef des Osloer Friedensforschungsinstituts. Er hatte bis vor kurzem noch auf die Architekten des kolumbianischen Friedensvertrages gesetzt, aber der ist ja vom Volk abgelehnt worden.

"Der Friedensprozess in Kolumbien wird den Preis nicht bekommen. Ich denke, es wäre unglücklich, sollte das Preiskomitee doch anders entscheiden. Wir müssen beiden Seiten die Chance geben, diesen Prozess zu überdenken."

Kristian Berg Harpviken, Chef Osloer Friedensforschungsinstitut

Flüchtlingshelfer sind auch in Oslo Thema

In den Wettbüros liegen die Kolumbianer trotzdem noch auf Platz Zwei, hinter den  Favoriten der Buchmacher: Flüchtlingshelfern auf den griechischen Ägäisinseln. Harpviken hat sie zwar auch auf dem Zettel, er sieht den Preis aber in anderen Händen.

"Meine Nummer Eins ist Sventlana Gannuschkina, die russische Menschenrechtsaktivistin. Sie hat sich in den vergangenen ein oder zwei Jahren hervorgetan mit ihrem Kampf für die Rechte von Einwanderern und Flüchtlingen in Russland. Und das ist ja aktuell eines der ganz großen Themen."

Kristian Berg Harpviken, Chef Osloer Friedensforschungsinstitut

Chancen gibt er aber auch US-Energieminister Ernest Moniz und dem Iraner Ali Akbar Salehi, die das Iran-Atomabkommen ausgehandelt haben, oder den freiwilligen Helfern der syrischen Weißhelme. Beim „whistlebower“ Edward Snowden ist er sich schon nicht mehr so sicher, das Preiskomitee werde wohl dafür zurückschrecken, den amerikanischen „Staatsfeind“ auszuzeichnen. Und auch die deutsche Kanzlerin dürfte nach seiner Meinung leer ausgehen...

"Ich fürchte, 2015 war Angela Merkels Jahr. Damals war sie eine, vielleicht die einzige Regierungschefin, die entschlossen für den Schutz von Flüchtlingen stand. Aber seither ist eine Menge Wasser unter der Brücke hindurch geflossen"

Kristian Berg Harpviken, Chef Osloer Friedensforschungsinstitut

Außenseiterchance für Merkel? Wer weiß!

Damit meint er unter anderem das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei und Merkels inzwischen nicht mehr ganz so uneingeschränkt offene Einwanderungspolitik. Aber weiß man`s? Eben nicht, zumindest nicht den Namen des Preisträgers oder der Preisträgerin. Nur in einem Punkt legt sich der Friedensforscher fest. Unter den diesmal 367 Nominierten ist auch Donald Trump, der republikanische Kandidat  für die US-Präsidentschaft, wegen seiner – Zitat – „entschlossenen ‚Frieden-durch-Stärke-Ideologie‘“. Für Harpviken ein Witz, allerdings ein schlechter...

"Das kann man ja nicht ernst nehmen, er hat nicht die geringste Chance. Aber er ist im Rennen, das hat mir derjenige bestätigt, der ihn vorgeschlagen hat – und unbedingt anonym bleiben möchte. Es ist nun einmal nicht allzu schwer, für diesen Preis nominiert zu werden..."

Kristian Berg Harpviken, Chef Osloer Friedensforschungsinstitut


2

Kommentieren

wm, Freitag, 07.Oktober 2016, 12:05 Uhr

3. Meine Gebete....

....wurden erhört:
Der Herr sie Dank!

wm, Freitag, 07.Oktober 2016, 11:11 Uhr

2. Friedensnobelpreis u.Merkel

Friedensnobelpreis für eine Politikerin aus einem Land,dass Kriegswaffen exportiert. Absurt!!

Merkel als Kandidatin?
Gott bewahre,nach dem Erhalt legt sie sich für den Migrantenzuzug erst richtig ins Zeug!
"Mayday,save our souls!"

AnniMarr, Freitag, 07.Oktober 2016, 09:39 Uhr

1. Der Friedensnobelpreis!

Frau Merkel, unsere Bundeskanzlerin, hat nicht nur Mut, christliche Nächstenliebe und Klarheit bewiesen, dies alles zu ihrem eigenen Nachteil. Die Welt a b e r hat ihr Handeln bewundert und könnte dadurch den Friedensnobelpreis erhalten!!

  • Antwort von xaver, Freitag, 07.Oktober, 11:05 Uhr

    dem Herren sei Dank,das ist nicht passiert!