4

Anschläge von Dresden Bekennerschreiben aufgetaucht

Zu den beiden Sprengstoffanschlägen in Dresden scheint es nun doch ein Bekennerschreiben zu geben - dessen Echtheit muss momentan allerdings noch geprüft werden. Das Schreiben tauchte in der Nacht auf einer Antifa-Website auf, wurde aber inziwschen wieder heruntergenommen.

Von: Petra Zimmermann

Stand: 28.09.2016

Mahnwache in Dresden nach Sprengstoffanschlägen | Bild: picture-alliance/dpa

Nach den Sprengstoffanschlägen in Dresden liegt nach Angaben des sächsischen Innenministers Markus Ulbig (CDU) ein Bekennerschreiben vor, das derzeit von Experten geprüft wird. Die darin genannten Bekenner sprachen im Kurznachrichtendienst Twitter allerdings von einer Fälschung und bestritten jegliche Tatbeteiligung. Das Schreiben war in der Nacht auf dem Internetportal "linksunten.indymedia.org" aufgetaucht, wurde aber kurz nach Veröffentlichung wieder von der Seite heruntergenommen. Experten hatten es dann jedoch schon gesichert. Wer sich darin zu den Anschlägen bekannt haben soll, wurde nicht bekanntgegeben.

Ermittler unter Erfolgsdruck

"Welche Bedeutung man ihm beimessen kann, ob es echt ist, wird derzeit geprüft", sagte Ulbig. "Wir ermitteln in alle Richtungen", so der Innenminister. "Wir hoffen, dass wir sehr schnell den oder die Täter identifizieren werden." Wenn jemand gegen eine Moschee vorgehe, könne man eine rechtsextremistische oder zumindest ausländerfeindliche Tat nicht ausschließen. Derzeit laufen Zeugenbefragungen, Spuren werden ausgewertet.

Nichts wird momentan ausgeschlossen

Kurz vor Auftauchen des Bekennerschreibens sagte die innenpolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, der "Mitteldeutschen Zeitung": "Wir dürfen Rechtsterrorismus nicht vorschnell ausschließen, nur weil kein Bekennerschreiben vorliegt. Das lehren uns die Erfahrungen aus der NSU-Terrorserie."

Zusammenhang mit dem Tag der Deutschen Einheit vermutet

Zwei Sprengsätze waren am Montagabend innerhalb kurzer Zeit vor der Tür einer Moschee und auf der Terrasse des Kongresszentrums in Dresden explodiert. Menschen wurden nicht verletzt. Die Polizei fand an den Tatorten Reste professionell gebauter Sprengsätze. Die Anschläge fanden genau während der letzten Vorbereitungen auf die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden statt. Am kommenden Wochenende erwartet die sächsische Landeshauptstadt hunderttausende Besucher – und am Montag auch den Bundespräsidenten und die Bundeskanzlerin.


4

Kommentieren

Erich, Mittwoch, 28.September 2016, 10:07 Uhr

1. Komisch,

bekennen sich die Randalierer und Schlägertruppen der Antifa, muß man das Geständnis erst mal prüfen. Beim Verurteilen von Rechts, ist man da selbst ins blinde rein, viel forscher.

Es ist wirklich unglaublich, wie tendenziös die Berichterstattung in diesem Lande ist! Überträgt man das auf die andere Berichterstattung, muß man sich bei der Presse nicht wundern, wenn das Wort "Lügenpresse" immer häufiger gebraucht wird. zurecht!

  • Antwort von Lügenbürger, Mittwoch, 28.September, 11:50 Uhr

    Lieber Erich,
    die Website (indymedia linksunten) auf der das Schreiben veröffentlicht wurde ist ein offenes Forum. D.h. jeder kann dort einen Beitrag reinstellen. Genauso gut ein Spaßvogel oder der (mutmaßlich rechte) Terrorist. Und warum die Presse von einem rechten Attentat ausgeht ist meiner Meinung nach offensichtlich: die Linken solidarisieren sich oft mit Muslimen (nicht mit Islamisten!) und kämpfen gegen Rassismus, Islamophobie, etc.; die Rechten agitieren oft aggressiv gegen Muslime und werden immer öfter gewalttätig (Quelle: Google). Außerdem wird normalerweise bei der Polizei jedes Schreiben auf Echtheit und Plausibilität überprüft. Und der Presse eine "Linkenfreundlichkeit" nachzusagen ist milde gesagt gewagt. Als Linker fühle ich mich oft selbst falsch dargestellt von Medien. Das ändert aber nichts an der objektiven Gültigkeit einzelner Aussagen.

    Viele Grüße,
    ein Lügenbürger

  • Antwort von Thomas, Mittwoch, 28.September, 12:29 Uhr

    Herr Erich, wie viele Türken leben in Dresden und wie viele Rechtsradikale stehen denen gegenüber? Lügenbürger hat in seiner Antwort bereits auf die Offensichtlichkeit hingewiesen, nur hätten Sie es wohl lieber wenn beiden Taten von Linksradikalen begangen worden wären. Bei dem Anschlag auf die Moschee gibt es für mich keinen Zweifel an einem rechtsradikalen Täterhintergrund, beim Kongresszentrum könnte man Linksradikale nicht unbedingt ausschließen weil dies der Ort für die Rede des Bundespräsidenten zum Tag der deutschen Einheit sein soll.

    Was Ihrer Theorie absolut fehlt ist ein größerer Bevölkerungsanteil von Türken in Dresden unter denen es dann auch Linksradikale oder Kurdische PPK-Anhänger gibt die diese Moschee als einen verlängerten Arm von Erdogans Propagandamaschine sehen. Doch dazu gibt es weder Hinweise noch eine faktische Grundlage.

    Einige Ihrer besorgten Bürger sind offensichtlich mehr als nur "besorgt" sind und tragen eine gewisse (kriminelle) Agenda mit sich.