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Studie zum digitalen Wandel Wenn die Technik den Takt vorgibt

Die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt kann einer Studie zufolge Familienleben und Gesundheit der Beschäftigten belasten. Viele Arbeitnehmer spüren dadurch Druck, immer schneller und besser zu arbeiten. Dennoch steht die Mehrheit der Befragten der Entwicklung positiv gegenüber.

Von: Daniel Pokraka

Stand: 27.09.2016

Mitarbeiter der Autoindustrie mit Tablet | Bild: picture-alliance/dpa

Eine gute Nachricht zuerst: Die Digitalisierung erhöht den Krankenstand kaum. 33 Prozent der Befragten sagen, sie hätten innerhalb eines Jahres keinen Fehltag gehabt – bei denen, die wenig Druck durch Digitalisierung verspüren, liegt der Anteil nur etwas höher.

Immer dran bleiben

Aber fest steht auch: Der technische Fortschritt lässt Berufstätige Veränderungsdruck spüren. Der Studie zufolge sagt jeder Sechste, die Technologie am Arbeitsplatz zwinge ihn, deutlich schneller zu arbeiten.

Jeder Fünfte spürt den Druck, sich und seine technischen Fähigkeiten ständig zu verbessern, um nicht ersetzt zu werden – das betrifft vor allem jüngere Arbeitnehmer.

Ständiger Druck wirkt sich negativ aus

Fast jeder Zweite nutzt in seiner Freizeit Telefon und Computer für dienstliche Zwecke. Alarmierend: Wer durch erhöhtes Arbeitstempo oder Informationsflut stark unter Digitalisierungsdruck steht, der hat laut Studie ein höheres Burnout-Risiko.

Arbeitnehmer erleben allerdings auch Vorteile der Digitalisierung: Mehr als die Hälfte glaubt, dass technischer Fortschritt ihnen die Freiheit gibt, dort zu leben und zu arbeiten, wo sie wollen. Die Autoren der Studie raten Firmen, die Gesundheit ihrer Mitarbeiter besser zu fördern. Vor allem kleinere Unternehmen bieten zum Beispiel kaum Kurse zur Stressprävention an.


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