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Keine Staatshilfe Allzeittief für Aktie der Deutschen Bank

In den USA drohen dem Geldinstitut Strafen wegen Hypothekengeschäften. Die Deutsche Bank kann in diesem Fall aber nicht auf Staatshilfe hoffen. Die Aktie war zuvor erneut auf ein neues Rekordtief abgestürzt.

Von: Felix Lincke

Stand: 26.09.2016

Deutsche Bank | Bild: picture-alliance/dpa|Arne Dedert

Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, es gebe keinen Anlass für Spekulationen um staatliche Finanzhilfe für die Deutsche Bank. Zu den möglichen Nachforderungen der US-Justiz von 14 Milliarden Dollar sagte Seibert, die Bundesregierung erwarte einen fairen Vergleich wie mit anderen Banken.

Kanzlerin spricht Klartext

John Cryan, Vorstandschef der Deutschen Bank

Angela Merkel will der Deutschen Bank in der jüngsten Affäre um Milliardenforderungen der US-Justiz nicht helfen und soll das Vorstandschef John Cryan auch gesagt haben. Das Magazin Fokus berichtet von einem vertraulichen Gespräch, bei dem die Kanzlerin mit Cryan Klartext gesprochen habe.

Das wollte die Bundesregierung so nicht bestätigen. Es sei normal, dass man sich treffe und für eine Staatshilfe bestehe keine Notwendigkeit, hieß es in Berlin.

Bank wirbt um Vertrauen

Dunkle Wolken über Zentrale der Deutschen Bank  | Bild: picture-alliance/dpa zum Artikel USA vs. Deutsche Bank Es dürfte teuer werden

Die umstrittenen Finanzgeschäfte auf dem amerikanischen Immobilienmarkt könnten die Deutsche Bank 14 Milliarden Dollar kosten. Mit dem Geld sollen Ansprüche an die Bank aus der Zeit der Finanzkrise 2008 beglichen werden. Von Gabriel Wirth [mehr]

An der Börse hatte man zuvor jedoch angenommen, dass die Regierung bereit sei, für die Deutsche Bank notfalls dasselbe zu tun wie für die Commerzbank. Also eine Kapitalspritze und Kreditgarantien zu geben.

Umso wahrscheinlicher ist für einige Händler, dass die Deutsche Bank jetzt doch noch einmal die Märkte für eine Kapitalerhöhung anzapfen muss. Und das wird bei dem stark fallenden Aktienkurs immer schwieriger.

Die Bank selbst warb unterdessen erneut um Vertrauen: Man sei mit dem dritten Quartal zufrieden. Die Eigenmittel seien ausreichend, man brauche aber Zeit, sich durch die Rechtsstreitigkeiten zu arbeiten.


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Hans, Dienstag, 27.September 2016, 10:16 Uhr

5. Das sieht nach einem Wirtschaftskrieg USA-EU aus.

Sind die USA unsere Freunde oder Brüder? Es sind unsere Brüder, weil Freunde kann man sich aussuchen.

Michel, Dienstag, 27.September 2016, 10:13 Uhr

4. Negative Zinsen für Guthaben haben wir schon.

Ein Kreditnehmer kann mit seinem Kredit Geld verdienen. Jetzt fehlen uns nur noch negative Aktienkurse. Wer die DB-Aktie kauft, der bekommt Geld dafür. Schöne neue Welt.

Wolfgang Kuhn, Montag, 26.September 2016, 18:51 Uhr

3. Wirtschaftskrieg

Glaubt jemand ernsthaft, die USA schauen zu, wie die EU von Apple aberzig Mrd. wegen angeblich nicht gezahlter Steuern fordert? Die Iren wissen schon, warum sie die Forderung der EU ablehnen. Das ist die Retourkutsche. Und mit der DB trifft man sinnigerweise die deutsche Industrie. Wir brauchen wirklich dringend TTIP und CETA. Die US-Klageindustrie lässt grüßen... Die Frage ist nur, ob Frau Merkel & Co. kapieren, was da abgeht. Den Eindruck habe ich nicht.

  • Antwort von Erich, Montag, 26.September, 20:38 Uhr

    Also die Amis haben weit über 100 Banken pleite gehen lassen. Die deutsche Politik ist es, welche dieses Bankenrettungschaos angerichtet hat!

Lohengrin, Montag, 26.September 2016, 18:34 Uhr

2. Ackermanns Verantwortung

Wenn ich mich recht erinnere, fallen die ganzen, jedenfalls viele der kriminellen Geschäfte, für die die Deutsche Bank jetzt zur Rechenschaft gezogen wird, in die Zeit des Vorstandvorsitzenden Ackermann. Der hat damals von 25 % Kapitalrendite schwadroniert. Jetzt kommt scheibchenweise heraus, mit welchen Methoden das möglich war. Und Herr A. sitzt unbehelligt in der Schweiz. Ich fürchte, er hat nicht einmal ein schlechtes Gewissen.

  • Antwort von Erich, Montag, 26.September, 20:36 Uhr

    Ackermann war der Geburtstagspartygast von Merkel. Wir bekommen das mit Steuergeldern schon wieder hin.

R.B., Montag, 26.September 2016, 17:25 Uhr

1. Steuergeld für die Deutsche Bank

So kurz vor den Wahlen wird die Regierung wohl kaum den Fehler machen die Deutsche Bank "zu retten". Ich hoffe es wird auch so bleiben. Die Verantwortlichen der Bank wissen bei den Geschäften ganz genau was sie tun und auf was sie sich einlassen. Infolgedessen sollten sie endlich für ihre Handlungen gerade stehen. Letztendlich sind sie es selbst die das Unternehmen in den Ruin treiben. Hier auf Steuergelder zu hoffen, oder gar zu pochen ist schon mehr als nur a-sozial.