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Börsen-Fusion Frankfurt und London Countdown zur Zustimmung der Aktionäre

Morgen könnte die geplante Börsenfusion von Frankfurt und London ein vorzeitiges Ende finden. Bis Dienstag müssen 75 Prozent der Deutsche Börse-Aktionäre zustimmen und ihre Papiere andienen, sonst scheitert der Fusionsvertrag. Die hohe Zustimmung auf britischer Seite bei den Aktionären der London Stock Exchange ist kein Indiz; denn sie war dem Brexit geschuldet.

Von: Felix Lincke

Stand: 11.07.2016

 Eine britische Fahne vor der Anzeigetafel für den Dax-Index, aufgenommen am 24.06.2016 in Frankfurt am Main (Hessen) im Handelssaal der Börse, nachdem die Briten für einen EU-Austritt gestimmt haben. | Bild: picture-alliance/dpa/Frank Rumpenhorst

Deutsche Börse-Chef Carsten Kengeter steht im Endspurt bei Fondsgesellschaften und anderen Großanlegern, die ihre Aktien jetzt hergeben müssen für den geplanten Zusammenschluss mit der London Stock Exchange. Problematisch ist der festgefügte Fusionsvertrag, der nur einen Umzug von Frankfurt nach London zulässt, obwohl das nach dem Brexit außerhalb der EU wäre und rechtlich unlösbare Probleme schafft.

Aktionäre der Deutschen Börse schlechter gestellt

Hinzu kommt das ungünstige Umtauschverhältnis, das die Aktionäre der Deutschen Börse schon vor dem Brexit nach Börsenwert und Ertragskraft schlechter stellte als die Londoner. Die Börse dort konnte vor allem mit ihrem großen Namen und dem guten Ruf des Finanzplatzes punkten. Alles das steht mit dem EU-Austritt nun auf der Kippe.

Außerdem hat die britische Währung in der Zwischenzeit dramatisch an Wert verloren. Schon aus diesem Grund müsste der Vertrag für die Aktionäre der Deutschen Börse nachgebessert werden. Sie sollen in London alles auf eine Karte setzen und alle Unsicherheiten ignorieren, während andere Anleger ihr Geld aus Großbritannien abziehen.


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