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Debatte im Landtag "Heimat kann ein Bollwerk gegen Ausgrenzung sein"

Unter "Heimat" versteht nahezu jeder etwas anderes - das wurde in der Landtagsdebatte deutlich. Heimatminister Söder warf den Grünen vor, ihr Heimatbegriff sei "verklärt romantisch". SPD und Freie Wähler sehen die Gefahr einer weiteren Zersiedelung durch neue Supermärkte auf der "grünen Wiese".

Von: Peter Kveton

Stand: 22.11.2016

Symbolbild: Blick von einer Wiese über einen kleinen See auf das Karwendelgebirge im Morgendunst | Bild: picture-alliance/dpa/blickwinkel/S. Derder

Die Grünen im bayerischen Landtag sehen "Heimat" als eine politische Idee, die Stabilität verheißt und einen Fixpunkt im Leben darstellt. In der Aktuellen Stunde auf Vorschlag der Grünen sagte deren Fraktionsvorsitzender Ludwig Hartmann, wer den Menschen einen Leitkult überstülpen wolle, der mache Heimat kaputt. Laut Hartmann kann Heimat ein Bollwerk gegen Spaltung und Ausgrenzung sein, wenn darunter nicht nur Traditionspflege verstanden wird.

Huber wirbt für Vertrauen in Kommunalpolitiker

Ähnlich wie die Grünen sprachen auch SPD und Freie Wähler von "Heimat" als einer verläßlichen Umgebung. Sowohl Annette Karl von der SPD als auch Alexander Muthmann von den Freien Wählern kritisierten die vorgesehene Lockerung des "Anbindegebotes". Dadurch würden größere Märkte auf der grünen Wiese zugelassen.

Heimatminister Markus Söder

Dagegen warb der frühere CSU-Vorsitzende Erwin Huber dafür, den Kommunalpolitikern mehr zu vertrauen als der Bürokratie in der Landeshauptstadt. Er sagte zu Hartmann, dieser komme ihm vor wie ein Japaner in bayerischer Tracht. Heimatminister Markus Söder sagte in der Debatte, er habe gerätselt, was sich hinter dieser Aktuellen Stunde verberge. Er kam zu dem Schluss, die Grünen hätten ein völlig falsches Verständnis von Heimat: Ihr Begriff sei verklärt romantisch.

Grüne wollen eine "weltoffene und ökologische Heimat"

Die Grünen hatten die Aktuelle Stunde beantragt, weil sie das Thema "Heimat" nicht der CSU überlassen wollen. Wichtig sei vielmehr, dass man allen Menschen signalisiere: "Ihr gehört dazu." Für die Grünen gehört zu einem modernen Heimatbegriff, dass sie weltoffen, ökologisch und gerecht gestaltet wird. Wer Heimat betoniere, mache sie kaputt; wer die Gesellschaft spalte, mache die Heimat kaputt - und auch wer die Reichen reicher und die Armen ärmer mache, sagt Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann.

"Heimat ist ja nichts Starres. Für viele Menschen kann Heimat auch etwas Vorübergehendes sein. Ganz entscheindend, vor allem auch bei jungen Menschen: Für sie ist Heimat etwas, wo ihnen nicht egal ist, was außenrum passiert, wo man mitreden kann, wo man gehört wird und mitentscheiden kann, was im Umfeld passiert."

Ludwig Hartmann, Grünen-Fraktionschef

Angesichts der als unübersichtlichen wahrgenommenen Globalisierung sieht er in einer intakten Heimat, bei der alle mitmachen, die richtige Antwort auf die Globalisierung.


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Kommentieren

Heimat nicht verhunzen!! passiert aber laufend!, Dienstag, 22.November 2016, 21:29 Uhr

34. Heimatminister - macht stutzig - für Heimat gibts kein Ministerium!

"Wer Heimat betoniere, mache sie kaputt; wer die Gesellschaft spalte, mache die Heimat kaputt - und auch wer die Reichen reicher und die Armen ärmer mache, sagt Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann"

Dem kann man nur zustimmen!

Jugendlicher, Dienstag, 22.November 2016, 17:43 Uhr

33. Heimat ist da,

wo Eltern fünf mal geschieden sind, wo die Straßen dreckig sind, wo gekifft wird und wo Schüler ihre Lehrer schlagen.

  • Antwort von Barbara, Dienstag, 22.November, 19:31 Uhr

    Heimat ist da, wo man alle diese Sünden bekämpft! Wo die Sünde ist, da ist keine Heimat!

  • Antwort von wm, Dienstag, 22.November, 21:15 Uhr

    @Barbara

    Die Welt ..... ein riesiger Sündenpfuhl!
    Der Mensch .......ein heimatloser Sünder! :-D

  • Antwort von Karl, Dienstag, 22.November, 22:14 Uhr

    @ Barbara: Frei nach "auf der Alm, da gibts koa Sünd`'"? :-)

Barbara, Dienstag, 22.November 2016, 17:17 Uhr

32. Wenn in unserer Heimat die fünfzig Milliarden, die für "Flüchtlinge" ausgegeben

werden, an die vielen Armutsrentner verteilt würden, dann bekäme jeder Armutsrentner mindestens einhundert Tausend Euro auf die Hand und wir hätten keinen Armen mehr im Land: das ist wahre Heimat!

  • Antwort von z.B. Panamapapers.., Konzerne Steuerflucht usw., Dienstag, 22.November, 21:20 Uhr

    Wenn die Schere zwischen Arm und Reich und Superreich nicht größer werden würde, dann...

Karl Hufschmied, Dienstag, 22.November 2016, 16:34 Uhr

31. Heimat

Viele Politiker glauben, ihren ''Selbstbedienungsladen'' uns als Heimat verkaufen zu müssen. Aber das wird nicht gut gehen, dass ist sicher. So langsam wachen die Bürger auf und kapieren was in unserem Land gespielt wird. Die Uhr tickt....

Erich, Dienstag, 22.November 2016, 16:31 Uhr

30. Meine Heimat

ist Bayern ohne Scharia. Das Grundgesetz ,die Bay. Verfassung samt Europäischem Recht, wird dort eingehalten! Gäste können kommen und haben sich bedingungslos unter unsere Gesetze und Gebräuche unter zu ordnen. In meiner Heimat, finden in Schwimmbädern, keine Islamischen Badetage statt, wo die einheimische Bevölkerung ausgesperrt wird! Meine Heimat schützt sich, wenn "Gäste" sich schlecht benehmen, mit einer ohne wenn und aber- Ausweisung von solchen Gästen. Wer das nicht mitträgt, kann gleich mit ausreisen! Es werden Christkindlmärkte und keine Sonne-Mond und Sterne-Feste gefeiert!
Und nein Truthahn, ich will keine Antwort von Dir!

  • Antwort von Truderinger, Dienstag, 22.November, 20:41 Uhr

    Also Erich, ich hab nichts an deinem Beitrag auszusetzen !!
    Du hast es gut getroffen.