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450 Ordner im Einsatz Stadtrat beschließt neues Sicherheitskonzept für die Wiesn

Der Feriensenat im Münchner Stadtrat hat das überarbeitete Sicherheitskonzept zum Oktoberfest einstimmig beschlossen. Wie viel zusätzliches Geld die Stadt dafür in die Hand nehmen muss, wurde hinter verschlossenen Türen besprochen.

Von: Christine Kerler

Stand: 24.08.2016

Symbolbild: Polizeibeamte gehen neben einem Mann in Tracht auf dem Oktoberfest 2009 | Bild: Steffi Loos/dapd

Bis zu 450 Ordner sollen zu Spitzenzeiten gleichzeitig auf dem Festgelände im Einsatz sein.

Sie sollen kleinere Taschen stichprobenartig kontrollieren und den Besuchern größere Taschen oder Rucksäcke mit einem Volumen von mehr als drei Litern abnehmen. An fünf Orten soll es Aufbewahrungsstellen geben, wo die Besucher entsprechendes Gepäck abgeben können. Für Bedienungen und andere Bedienstete gilt eine Ausnahmeregelung: Sie dürfen über spezielle Eingänge auch größere Taschen aufs Festgelände mitnehmen.

Einlassbänder für Besucher

Gäste mit Reservierungen bekommen Einlassbänder, die im Falle einer Überfüllung an zwei Eingängen bevorzugten Zutritt garantieren. Ein Reservierungseingang befindet sich an der nördlichen Rampe bei der Bavaria, der zweite an der Beethovenstraße. Einige Stadträte bleiben insgesamt skeptisch – zum einen, wie die Besucherströme über die schmalen Eingänge reibungslos funktionieren sollen, zum anderen, nach welchen Kriterien die Ordner einzelne Gäste für die stichprobenartigen Kontrollen auswählen wollen.

Um zu verhindern, dass unkontrolliertes Gepäck aufs Festgelände gelangt, wird die letzte offene Hangkante entlang der Theresienhöhe mit einem flexiblen Zaun geschlossen.

Reaktionen anderer Vereine nach Absagen für Wiesn-Trachtenumzug:

Der Heimat- und Trachtenverein Bernried und ein hessischer Verein haben ihre Teilnahme am Wiesn-Trachtenumzug aus Terrorangst abgesagt. Die noch teilnehmenden Vereine reagieren relativ gelassen.

Hermann Meister, Vorsitzender vom Birkenstoana Stamm Oberschleißheim, etwa meint, es könne überall etwas passieren. Große Sorgen mache er sich keine, allerdings überlegten einzelne Mitglieder, dieses Jahr nicht beim Umzug mitzumachen. Ähnliches sagt auch der Vorsitzende vom Spielmannszug Grafing, Stefan Pihale: "Persönlich finde ich, dass dieser Trachtenumzug wohl eine der bestabgesicherten Veranstaltungen überhaupt ist."

Jedoch seien die Mitglieder in ihrer Entscheidung frei. Sollten einige aus Angst nicht mitgehen wollen, so würde Pihale diese Entscheidung akzeptieren. Es gibt aber auch Vereine, die noch überlegen, dieses Jahr nicht am Trachten- und Schützenzug der Wiesn teilzunehmen.


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Renate E., Mittwoch, 24.August 2016, 18:09 Uhr

4. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

Verstehe, dass es straffe Sicherheitsmaßnahmen geben muss. Es ist leider vorbei mit allzu viel Naivität hinsichtlich "Terror nur woanders möglich". Doch ist wirklich der schöne Trachtenumzug in Gefahr? Also, das kann ich mir absolut nicht vorstellen.

Sachsendreier, Mittwoch, 24.August 2016, 18:06 Uhr

3. Die Wiesn ist der Höhepunkt im Herbst.

Was denn - es wird sogar der Trachtenumzug nicht mehr stattfinden? Der jedes Jahr im Fernsehen übertragen wurde, der große, mit den Bierwagen? Der doch nicht, oder? Auf den freue ich mich doch immer den ganzen August. Nein - das habe ich bestimmt falsch verstanden. Das könnt ihr doch nicht machen...

Südsachse, Mittwoch, 24.August 2016, 18:03 Uhr

2. Die Unbeschwertheit ist vorbei.

Empfehle dazu wärmstens den TAGESKOMMENTAR von Michael Winkler im Internet. Denn treffender kann man Deutschlands Volksfeste anno 2016 nicht schildern.

Erich, Mittwoch, 24.August 2016, 14:52 Uhr

1. Regine Sixt,

scheint das alles nicht zu beeindrucken. Die Damen der besseren Gesellschaft ziehen es vor, die Wiesn dieses Jahr zu meiden. Wobei, das kann natürlich auch an den angekündigten Taschendurchsuchungen liegen.