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Oberbayerisches Grenzgebiet Bundespolizei verweigert vielen Migranten die Einreise

Die Bundespolizei hat im vergangenen Monat Juli rund 1.800 Migranten im südlichen Abschnitt des deutsch-österreichischen Grenzgebiets festgestellt. Etwa der Hälfte von ihnen wurde die Einreise ins Bundesgebiet verweigert.

Von: Christine Haberlander

Stand: 01.08.2016

Ein Bundespolizist hält am 17.09.2015 an einer Kontrollstelle an der Autobahn A 3 kurz hinter der deutsch-österreichischen Grenze nahe Pocking (Bayern) ein Fahrzeug an. | Bild: dpa/Armin Weigel

Die Einreise wurde meistens deshalb verweigert, weil die Migranten unter anderem bereits in einem anderen europäischen Land als Flüchtlinge registriert worden waren. Allein am Sonntag wurden 15 syrische Staatsangehörige am Bahnhof in Bayerisch Gmain in Gewahrsam genommen. Es handelte sich um acht Erwachsene und sieben Minderjährige.

Die Migranten, die sich nicht ausweisen konnten, wurden nach ihrer Registrierung an eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge in München weitergeleitet. Über das Wochenende verteilt hat die Bundespolizeiinspektion Rosenheim insgesamt rund 140 Migranten festgestellt. Außerdem wurde fast jeden Tag auch ein mutmaßlicher Schleuser ins Gefängnis gebracht.

Algerier in Haft

Unter ihnen befand sich auch ein Algerier. Der 23-Jährige wurde von den Bundespolizisten an der Saalachbrücke in Freilassing kontrolliert. Da er nicht über die erforderlichen Papiere verfügte, wurde er zur weiteren Registrierung mit in die Dienststelle genommen. Dort stellte sich heraus, dass der junge Mann schon einmal in Deutschland war. Der illegal Eingereiste wurde von der Staatsanwaltschaft Hannover wegen eines früheren Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz mit einem Haftbefehl gesucht. Da der Algerier die geforderte Geldstrafe in Höhe von etwa 1.000 Euro nicht zahlen konnte, musste er im Bad Reichenhaller Gefängnis ersatzweise einen 109-tägigen Haftaufenthalt antreten.


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