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Schwierige Gespräche Übernahme Tengelmann von Edeka

Als Bundeswirtschaftsminister Gabriel die Fusion vor drei Monaten absegnete, verlangte er neue Tarifverträge für die Tengelmann-Mitarbeiter mit Job-Garantie. Doch die Gespräche mit den Gewerkschaften verlaufen schleppend. Heute wird für drei Regionen wieder verhandelt – darunter auch Bayern Süd…

Von: Birgit Harprath

Stand: 22.06.2016

Einkaufstüten von Kaiser's, Tengelmann und Edeka | Bild: picture-alliance/dpa

Drei Monate ist es jetzt schon her, dass Bundeswirtschaftsminister Siegmar Gabriel  sein Ja zur Fusion an den Abschluss von Tarifverträgen knüpfte. An den Kaiser’s-Tengelmann-Standorten Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin, sollen alle Jobs garantiert werden - immerhin geht es um 16.000 Arbeitsplätze. Und zwar bis zu fünf Jahre nach dem Kauf von Kaiser’s Tengelmann durch Edeka.

Unterschiedliche Vorstellungen

Branchenprimus Edeka

Das Bundeskartellamt hatte die Fusion ursprünglich mit der Begründung untersagt, dass die Fusion zu einer Beschränkung des Wettbewerbs und damit zu Preiserhöhungen im Einzelhandel führen werde. Schon jetzt teilen sich vier Supermarktketten rund 85 Prozent des Marktes: Edeka, Rewe, Aldi und die Schwarz-Gruppe mit dem Discounter Lidl. Dabei ist Edeka bereits heute mit Abstand die Nummer eins.

Doch am Verhandlungstisch zeigte sich dann, dass die Beteiligten Gabriels Vorgaben wohl unterschiedlich auslegen. Von schleppenden Gesprächen ist die Rede. Was ist zum Beispiel, wenn der Mietvertrag einer Filiale ausläuft – darf Edeka die dann schließen? Gibt es einen Aufsichtsrat weiterhin, auch wenn Edeka die Regionen verkleinert? Gestritten wird auch über die konkrete Zahl von Mitarbeitern, die einen Kündigungsschutz genießen sollen.  Alle Knackpunkte sind laut Verhandlungskreisen weiterhin offen. Sollten die Gespräche scheitern, dann gibt es keine Ministererlaubnis. Da hat sich Gabriel festgelegt. Ein Wörtchen mitzureden haben auch noch die Gerichte: die Konkurrenten von Edeka haben Klage eingereicht. Ergebnis offen.


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