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Brexit Gefahr der Kapitalflucht aus Großbritannien

Die Bank of England hat für August die erste Zinssenkung nach dem Brexit angekündigt. Sie will damit den Wechselkurs des Pfund schwächen, damit Großbritannien attraktiv für Investoren bleibt. Das Gegenteil davon, eine Kapitalflucht, stellt die größte Gefahr für die britische Wirtschaft dar, die dafür besonders empfindlich ist.

Von: Felix Lincke

Stand: 15.07.2016

Außenfassade der Bank of England mit Schatten | Bild: pa/dpa

Die Briten leben lebt fast in jeder Hinsicht von massiven Importen und wachsenden Defiziten. Da sind die Waren, die eingeführt werden müssen, weil die britische Industrie nur sehr wenig für den heimischen Markt produziert. Die Industrie wiederum ist seit ihrem Niedergang in den 1970er Jahren fest in ausländischer Hand, weil es kaum noch britische Hersteller gibt. Die Firmen könnten daher entscheiden, ihr Geld abzuziehen, oder zumindest nicht mehr weiter zu investieren.

Bei Dienstleistungen geht es in erster Linie um den Finanzsektor - wie bei der Geldanlage. Genau dort muss ebenfalls viel Kapital ins Vereinigte Königreich fließen. Das funktioniert nur, wenn alle Leistungen auch in EU-Ländern weiterhin möglich sind.

Defizitärer Staatshaushalt

Als drittes Defizit tut sich der Staatshaushalt auf. Den Plan, den Haushalt weiter zu sanieren, hat die neue Regierung in London sofort wegen möglicher Folgekosten des Brexit aufgegeben. Experten beobachten seit zwei Jahren bereits eine Kapitalflucht aus Großbritannien. Das war schon vor dem Brexit die größte Schwachstelle der Wirtschaft.


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