Alle Flüchtlinge registriert Die Lage wird übersichtlicher
An der oft fehlenden Registrierung von Flüchtlingen in Deutschland gab es immer wieder Kritik - nun meldet das Bundesamt für Migration: Alle Migranten seien inzwischen erfasst. Und: Bis Jahresende soll der Großteil der Asylanträge abgearbeitet sein.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge macht mit den neuesten Zahlen deutlich, dass manche Forderungen aus der Politik längst erfüllt sind. Alle Flüchtlinge, die seit Herbst vergangenen Jahres nach Deutschland kamen, seien registriert und erkennungsdienstlich - also mit Foto und Fingerabdrücken - erfasst. Damit wären sie auch polizeilich überprüft worden.
"Es ist nicht so, dass wir nicht wissen, wer im Land ist."
Katja Wilken-Klein, Leiterin operativer Bereich BAMF gegenüber dem Bayerischen Rundfunk
Offene Asylanträge und die öffentliche Kritik
Rund 150.000 registrierte Flüchtlinge hätten noch keinen Asylantrag abgegeben. Bis Ende September solle aber auch diese Zahl bei Null liegen. Und: Bis Ende des Jahres sollen darüber hinaus alle laufenden rund 500.000 Antragsverfahren entschieden sein. Erst am Wochenende hatte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Haseloff, gesagt, von rund 150.000 Menschen wisse man immer noch nicht, wo sie herkämen und wer sie seien. Dem hat das BAMF nun widersprochen.
Deutliche Gewaltzunahme
Gleichzeitig veröffentlichte das Bundeskriminalamt aktuelle Zahlen zu Gewalttaten gegen Flüchtlingsunterkünfte. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres hat die Polizei bereits 665 Straftaten gegen Asylunterkünfte registriert. Davon schreibt sie 613 rechts motivierten Tätern zu. Bei 118 Taten handelte es sich um Gewaltdelikte, wie das BKA mitteilte.
Die Zahl der Sachbeschädigungen an Flüchtlingsunterkünften bezifferte das BKA auf 262, die Zahl der Propagandadelikte auf 148. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2015 hatte das BKA 1.031 Straftaten gegen Flüchtlingsunterkünfte gezählt, 923 davon durch rechte Täter.