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Jubiläum 30 Jahre Bayerischer Flüchtlingsrat

Seit dreißig Jahren kämpft der Bayerische Flüchtlingsrat mit größtem Engagement und viel Herzblut für die Rechte der Flüchtlinge in Bayern und hat sowohl in politischer Hinsicht als auch im Einzelfall einiges erreicht.

Von: Roswitha Buchner

Stand: 30.06.2016

Demo gegen Abschiebelager in Bamberg | Bild: Bayerischer Flüchtlingsrat

Der Bayerische Flüchtlingsrat kann viele Erfolge vorweisen, die auf seine Initiativen während der dreißigjährigen Schaffenszeit zurückgehen. Unermüdlich setzten sich die Mitarbeiter für die Rechte von Geflüchteten ein, konnten teilweise drohende Abschiebungen verhindern oder erwirken, dass besonders menschenunwürdige Gemeinschaftsunterkünfte geschlossen wurden. 1986 gründeten engagierte Einzelpersonen, Initiativen und Organisationen der Flüchtlingssolidarität den Bayerischen Flüchtlingsrat, mit dem Ziel Geflüchteten eine Stimme zu geben.

Jugoslawien Krieg

Matthias Weinzierl, langjähriges Mitglied des Bayerischen Flüchtlingsrates, erinnert sich:

"Die Flüchtlingszahlen sind damals relativ hochgegangen aufgrund des Jugoslawien Krieges, und wir hatten ein unglaublich aufgeheiztes Klima."

Matthias Weinzierl

In diesem Rahmen sind zahlreiche kleinere, eigenständige Flüchtlingsinitiativen, Projekte und Asylarbeitskreise entstanden. Sie zu koordinieren und mit Informationen zu versorgen war eine der ersten Aufgaben des neugegründeten Flüchtlingsrates. Mit einer Handvoll Ehrenamtlicher startete der Rat seine Tätigkeit im Keller des Dritte Welt Cafés in Sendling. Dort konnten sich Flüchtlinge beraten lassen. Gleichzeitig arbeitete man aber auch an der Planung von Protestaktionen. Mit Demonstrationen, Grenzcamps, Fahrradkarawanen, Aktionstagen und dem Musik Festival „Rage against Abschiebung“ prangerte und prangert die Organisation immer wieder Missstände an – darunter die Residenzpflicht, Essenpakete für Flüchtlinge, aber auch die bayerische Abschiebepraxis.

Neue Aktionen geplant

Der Flüchtlingsrat wird sich weiterhin für Schutzbedürftige einsetzen. Eine neue Kampagne für privates Wohnen von Geflüchteten wurde bereits gestartet und eine Petition für die Schließung der Abschiebelager in Ingolstadt und Bamberg auf den Weg gebracht. Für die Zukunft wünscht sich Matthias Weinzierl vor allem:

"Dass wir unseren Biss nicht verlieren, dass wir die Kraft finden, uns immer irgendwie neu reinzustürzen. Ich glaube, das müssen wir auch, weil wir eine große Aufgabe haben. Wir haben noch die eine oder andere Schlacht mitzugestalten."

Matthias Weinzierl

Jubiläumsfeier

30 Jahre Bayerischer Flüchtlingsrat
20 Jahre Rage against Abschiebung
10 Jahre Hinterland Magazin

Unter diesem Motto feiert der Flüchtlingsrat am 9. Juli ab 17.00 Uhr im Feierwerk in der Hansastraße 39-41 in München sein Jubiläum.


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