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Seelsorge auf dem Campus Unterwegs mit der evangelischen Studentenpfarrerin an der Uni Augsburg

Von Chicago und den schottischen Highlands kam sie nach Augsburg ins christlich geprägte Bayern. Sie ist Ansprechpartnerin für alle Studierenden, bietet seelsorgerische Unterstützung an und möchte in der wichtigen Lebensphase des Studiums spirituell inspirieren: Die evangelische Studierendenpfarrerin Tabea Baader.

Von: Annekathrin Wetzel

Stand: 04.12.2019

Von Chicago und den schottischen Highlands kam sie nach Augsburg ins christlich geprägte Bayern. Sie ist Ansprechpartnerin für alle Studierenden, bietet seelsorgerische Unterstützung an und möchte in der wichtigen Lebensphase des Studiums spirituell inspirieren: Die evangelische Studierendenpfarrerin Tabea Baader leitet die evangelische Studierendengemeinde Augsburg und hat dort eine Oase geschaffen, die gläubige Studierende einlädt, aber auch solche, die noch auf der Suche nach dem Glauben sind, vieles miteinander zu gestalten und zu erleben. Wie erlebt sie die Glaubensräume am Campus? Und welche Herausforderungen muss sie meistern, um Studierende für Religion und Glauben zu begeistern?

Kirche für alle

Vor ihrer Zeit in Augsburg, leitete Tabea Baader viereinhalb Jahre zwei schottische Kirchengemeinden in der Nähe von Loch Ness. Dort waren viele Gemeindemitglieder schon älter, weshalb sie jetzt den Umgang mit den jungen Studierenden sehr genießt:

"Ich wollte gerne mit jungen Menschen arbeiten, weil in meiner vorigen Gemeinde in Schottland die Mitglieder 70 plus waren. Ich wollte mich mit dem anderen Teil der Gesellschaft beschäftigen."

(Studentenpfarrerin Tabea Baader)

In ihrer Gemeinde in Augsburg ist jeder willkommen, das ist Tabea Baader sehr wichtig. Religion, Herkunft oder finanzielle Lage spielen dabei keine Rolle. Für die Probleme oder Anliegen der Studierenden hat sie immer ein offenes Ohr. Gerade für ausländische Studierende bietet die Evangelische Studentinnen- und Studentengemeinde Augsburg (ESG Augsburg) konkrete Hilfestellung, beispielsweise bei Antragsstellungen und anderen bürokratischen Aufgaben. Tabea Baader möchte die jungen Leute aber auch dabei unterstützen, Fuß zu fassen in der neuen Umgebung, Anschluss zu finden und Deutsch zu lernen.

"Mich treibt an, dass es mir ganz wichtig ist, (…) Kirche und Glaubensangebote wirklich für alle anbieten zu können."

(Studentenpfarrerin Tabea Baader)

Eine der Hauptaufgaben von Tabea Baader: Beratung ausländischer Studierender.

Die ESG bietet eine wichtige Anlaufstelle für Studierende, die sonst niemanden haben, mit denen sie über ihre Probleme reden können. Oft geht es dabei um Überforderung im Studium, Probleme in der Familie oder um einen Trauerfall. Die Arbeit in der Seelsorge erfordert sehr viel Einfühlungsvermögen und Geduld. Anstrengend empfindet Tabea Baader jedoch eher das Gefühl, ihre Arbeit immer wieder verteidigen und rechtfertigen zu müssen.

"Mit aller Kraft immer wieder zu erklären, warum das sinnvoll und sinnstiftend ist für das Leben, was wir machen."

(Studentenpfarrerin Tabea Baader)

Glaube, Gemeinschaft und gutes Essen

Die Cafete der ESG Augsburg, lädt zum „Mittagstisch mit Freunden“ ein. Das Besondere dabei ist, alles bewusst in der Gemeinschaft zu erleben. Die Vorbereitungen, das Kochen und natürlich das Essen. Auf die Frage, warum so etwas Unspektakuläres wie Essen auf dem Programm steht, erklärt Tabea Baader:

"Jesus hat ja nicht zum Kirchenbesuch aufgerufen, sondern er ist zu den Menschen gegangen, hat sich mit ihnen unterhalten und hat sie ermutigt, ein Leben zu führen, so wie es Gott und dem Himmel gefällt. Essen ist eine christliche Tugend (…) beim gemeinsamen Essen, da passiert was."

(Studentenpfarrerin Tabea Baader)

Bei den Studierenden kommen das Programm und die familiäre Atmosphäre der ESG sehr gut an.

"Tabea ist sehr engagiert und sie prägt das hier mit ihrem Engagement und ihrer Energie, die alle mitreißt."

(Tobias, Student)

Tabea Baader möchte jungen Leuten den Glauben wieder näherbringen. Sie ist überzeugt davon, dass Glaube helfen kann, gerade in einer Lebensphase, in der die eigene Identität so entscheidend geprägt und beeinflusst wird, wie in der Studienzeit. Angetrieben von dieser Überzeugung, versucht sie die Studenten ganz aktiv in den Gottesdienst mit einzubeziehen. Sie unterhält sich mit ihnen über mögliche Themen für ihre Predigten, befragt sie zu Dingen die sie beschäftigen und bewegen. Wenn sie mit ihrer Predigt Themen behandelt, die den Studenten eine Herzensangelegenheit sind, dann hat Tabea Baader ihr Ziel erreicht.

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