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Prof. Dr. Karsten Neuhoff, PH.D., Wirtschaftswissenschaftler Braucht Klimapolitik einen globalen CO2 Preis?

In Deutschland halten wir CO2 Preise für wichtig auf dem Weg zur Klimaneutralität. Deswegen gibt es bei uns den Europäischen Emissionshandel nicht nur für den Energiesektor und Stromsektor, sondern auch den Emissionshandel für Gebäude und Verkehr. Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, dass dieser auf die ganze EU erweitert wird.

Stand: 10.03.2023

Allerdings kann die Weltweite Klimakatastrophe nicht vermieden werden, wenn sich alleine Europa Klimaziele setzt und versucht diese zu erreichen, das muss weltweit gelingen. Deswegen setzt sich die EU Kommission und Deutschland für einen Grenzausgleich gegen Drittstaaten ein, die CO2 nicht ausreichend bepreisen und Emissionen nicht reduzieren. Zugleich fokussiert die Bundesregierung Ihre G7 Präsidentschaft darauf mit anderen Führenden Industrieländern einen Klimaclub zu Gründen um gemeinsam Klimapolitik einschließlich Co2 Bepreisung schneller umzusetzen.

Hört sich alles nach einem tollen Plan an – aber ist er auch stimmig? Dazu drei Fragen: Reicht ein CO2 Preis für die Klimapolitik – oder bedarf es ein Bündel von Maßnahmen?  Kann ein wirksamer Co2 Preis national bzw Europäisch umgesetzt werden – oder muss er weltweit Wirkung entfalten? Beschleunigt ein neuer Klimaclub mit Co2 Grenzausgleich die Weltweite Klimapolitik, oder sollten nicht Strukturen des Pariser Klimaabkommens und eine vertiefter Zusammenarbeit in einzelnen Sektoren, zum Beispiel auf basierend auf den Break Through Alliances aus Glasgow, genutzt und weiterentwickelt werden?

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Bundesregierung sich entscheiden muss, ob Deutschland wirklich all sein politisches Gewicht in die Europa- und Weltweite Verbreitung eines Co2 Preises werfen möchte, dazu dann akzeptiert, dass die Ausgestaltung des EU ETS Grenzausgleiches auf internationale Anreize die Europäische Industriewende verzögert, und dafür unter der G7 Präsidentschaft einen elitären Klimaclub bilden möchte.

Die Forschungsprojekte an denen Prof. Neuhoff und sein Team beteiligt sind, sprechen stattdessen dafür, dass es wichtig ist, erstens, Klimaziele und Pfade zu formulieren, national und international zu verankern. Das ist die Grundlage für eine wirksame Umsetzung von Politikpakete. Jedes Land muss selber entscheiden, ob es dabei dann auch CO2 Preise nutzen möchte.

Kurzvita:

Professional experience

  • 8/2013- Technical University Berlin Professor for Energy and Climate Policy, School for Economics and Management
  • 10/2009- German Institute for Economic Research (DIW Berlin)
  • 05 /2011 - Head of Department for Climate Policy 10/2009 - Research Director Climate Policy Impact and Industry response
  • 2003-2009 University of Cambridge, Faculty of Economics, Senior Research Associate
  • 10-12/2004 MIT, Visiting scholar Education 2000-2003 PhD Economics, Faculty of Economics, University of Cambridge 1999-2000 MSc Economics, London School of Economics
  • 1997-1999 Diplom in Physics, University of Heidelberg
  • 1996-1997 University of Granada, theoretical physics
  • 1994-1996 University of Freiburg, physics, philosophy, economics

Teaching

  • 2014 - Climate and Energy Policy, Technical University Berlin
  • 2012- Renewable Energy Management, Diploma of Advanced Studies, St Gallen University (module)
  • 2011 Climate Policy, Global Energy MBA, Warwick Business School, Warwick (module)
  • 2010 Global governance of sustainable development, Sciences Po, Paris (module)
  • 2004-2009 Industrial Organisation, lecturing, 3rd year students Cambridge (part of the course) 2005-2006 Regulation, lecturing 3rd year students, Cambridge (part of the course) Transition economies, Supervisions, Cambridge
  • 1998-1999 Linear Algebra, Theoretical Physics, Class teaching, University of Heidelberg

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