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alpha-Geschichte Magie & Medizin · Die Geheimnisse des Papyrus Ebers

Mit der Reise nach Luxor geht für den leipziger Ägyptologen und Sprachforscher Georg Ebers (Thomas Dehler) ein Lebenstraum in Erfüllung. Hier hofft er auf eine Entdeckung, die ihn unsterblich machen soll. | Bild: MDR/André Straub

Samstag, 23.12.2023
20:15 bis 21:45 Uhr

ARD alpha
2022

Der Film erzählt von den abenteuerlichen Umständen des Kaufs und den rechtlichen Grauzonen, die den Export des Papyrus vom Nil an die Pleiße ermöglichten und stützt sich dabei auch auf Georg Ebers' eigene Reiseberichte und Briefe. Er folgt den dokumentierten Hinweisen zum Fundort des Papyrus und den Spuren bekannter Dealer des antiken Schatzes. Die Dokumentation beleuchtet wie in der ägyptischen Antike Krankheiten der Verdauungswege, Husten und Asthma, Biss-und Brandwunden, Augenleiden, aber auch kosmetische Probleme wie das Erschlaffen der Brüste oder Haarausfall behandelt wurden und zeigt die außergewöhnliche Bedeutung von Papyrus, dem " Papier der Pharaonen" . Die abenteuerliche Reise des Schriftstückes vom Ägypten der Kolonialzeit nach Leipzig sowie die aktuelle Bedeutung der Rolle wird an internationalen Schauplätzen, mit kunstvollen Sandgrafiken sowie Einschätzungen renommierter Experten spannend nacherzählt.

Als der Leipziger Ägyptologe Georg Ebers 1873 im ägyptischen Luxor ankommt, ist er auf der Suche nach einer geheimnisvollen antiken Schriftrolle - sie soll das medizinische Wissen der alten Ägypter enthalten. Sie zu finden wäre eine Sensation, die den Forscher unsterblich machen könnte. Sie zu suchen, ist ein großes Abenteuer. Das Wissen, das Ebers zu entdecken hofft, war schon vor 3.500 Jahren nur einer kleinen Elite zugänglich. Die Kunst des Heilens wurde von Generation zu Generation weitergegeben - zusammen mit jahrhundertealten Rezepten für Heilmittel, in denen Magie und Medizin eine wirkmächtige Verbindung eingehen. Geheimwissen, das auf Papyrus festgehalten und wohlbehütet wurde.

Papyrus, das Papier der Pharaonen, übt bis heute eine große Faszination aus. An der Universitätsbibliothek Leipzig soll der Chefrestaurator Jörg Graf die erste originalgetreue Kopie jener Rolle erschaffen, die Georg Ebers 150 Jahre zuvor nach Leipzig brachte und heute als Papyrus Ebers weltbekannt ist: 18,6 Meter lang und eng beschrieben mit geheimnisvollen Zeichen, die fast 900 heilkundliche Texte ergeben. Doch was verbirgt sich dahinter? Dem geht die Ägyptologin und Pharmazeutin Tanja Pommerening an der Universität Marburg nach. Mit ihren Studentinnen forscht sie an Rezepturen aus dem Papyrus Ebers. Wie haben die alten Ägypter Haarausfall, Husten oder Verdauungsprobleme behandelt? Und kann uns dieses Wissen im 21. Jahrhundert noch nützlich sein?

Redaktion: Eva Maria Steimle