ARD-alpha

Kultur Kulturzeit Propaganda im Krieg

Soldat mit erhobenen Siegesfäusten, im Hintergrund flammendes Inferno | Bild: picture-alliance/dpa

Nacht auf Dienstag, 27.06.2023
00:30 bis 01:10 Uhr

ARD alpha
2023

Die Themen der Sendung:

Wem kann man glauben in Zeiten des Krieges?

Was ist Wahrheit, was Propaganda? Der Autor und Historiker Christian Hardinghaus beschäftigt sich seit Jahren mit den Prinzipien und Strategien staatlich gelenkter Informationskampagnen, die zum Ziel haben, Menschen zu beeinflussen oder zu manipulieren. In seinem neuen Buch "Kriegspropaganda und Medienmanipulation" untersucht Hardinghaus, wie typische Propaganda-Methoden im Krieg gegen die Ukraine angewendet werden und wie die Kriegsparteien nicht nur den Gegner, sondern auch das eigene Volk zu täuschen versuchen.

Eigene Verluste werden minimiert, die Verluste des Gegners übertrieben, die eigene Sache als die gerechte dargestellt. Viele solcher Propaganda-Manöver sind schwer erkennbar, da die politischen und militärischen Hintergründe kaum nachprüfbar sind. Journalisten erfahren nur das, was den jeweiligen Kriegsparteien nützt, Fake News werden hunderttausendfach über soziale Netzwerke geteilt. Fakten verschwimmen im oft zitierten "Fog of War", im Nebel des Krieges. Oft kommt die Wahrheit erst nach dem Ende des Konflikts ans Tageslicht. Hardinghaus schlüsselt in seinem Buch nicht nur die Techniken der Propaganda auf, er erklärt auch, wie man Fake News durchschauen und sich vor Täuschung schützen kann.

Michail Schischkin im Interview

Michail Schischkin gehört zu den erfolgreichsten russischen Gegenwartsautoren. Anfang des Jahres war der Dissident der Überzeugung, dass Russland den Krieg verlieren und das Land im Chaos versinken werde. Chaos herrscht bereits jetzt in Russland. Der Söldnerchef Jewgeni Prigoschin stoppte zwar seine geplante Rebellion gegen das russische Militär in letzter Sekunde, Verwirrung und Unsicherheit machen sich dennoch breit. Wie wird es weitergehen, jetzt da Prigoschin und Staatschef Wladimir Putin von der Bildfäche verschwunden sind? Wir haben mit Michail Schischkin über die aktuelle Entwicklung in Russland gesprochen.

75 Jahre Luftbrücke - Gespräch mit Axel Klausmeier

Vor 75 Jahren startet die erste Maschine der U.S. Air Force zur Operation "Vittles" (Operation Lebensmittel) zur Versorgung des von den Sowjets blockierten Berlins. Angeordnet hatte die Luftbrücke der US-Militärgouverneur in Deutschland, General Lucius D. Clay. Am 26. Juni 1948 begann die größte Luftversorgungs-Aktion der Geschichte, eine der spektakulärsten Aktionen des Kalten Krieges, der zwischen den ehemaligen Verbündeten gegen Hitler-Deutschland begonnen hatte. Noch wenige Jahre zuvor hatten Tag und Nacht die Flugzeuge der US-Amerikaner und Briten die damalige Reichshauptstadt in Schutt und Asche gelegt, nun waren sie die einzige Lebensader der 2,2 Millionen West-Berliner zum Rest der freien Welt.

"Sie flogen so tief, dass man das Gefühl hatte, sie anfassen zu können", erinnert sich Elisabeth Hanky. Die landenden Flugzeuge der Berliner Luftbrücke hat sie, damals zwölf Jahre alt, noch vor Augen, als wäre es heute, 75 Jahre später. "Und Tag und Nacht haben die Motoren der Flugzeuge gedröhnt." Insgesamt waren es während der Zeit der Blockade 277.246 Flüge, bei denen über zwei Millionen Tonnen Nahrungsmittel, Kohle und Maschinen nach Berlin gebracht wurden. Wir sprechen mit dem Historiker Axel Klausmeier von der Stiftung Berliner Mauer über die Bedeutung der Luftbrücke und das Verhältnis von Ost- und Westberlin damals und heute.

"Wenn man die Dinge nicht ernst nimmt, wird’s nicht lustig": Michael Bully Herbig

Michael Bully Herbig: der Schauspieler, Regisseur und Publikumsliebling wurde gerade mit zwei der höchsten bayerischen Preise ausgezeichnet: dem Bayerischen Verfassungsorden und dem Preis des Bayerischen Ministerpräsidenten beim Filmpreis. Im Interview verrät er, wie Humor für ihn funktioniert? Und was er an seinen Filmen heute anders machen würde. Ein Porträt.

Neues von der Musikerin Dota Kehr

Ab September ist Singer-Songwriterin Dota Kehr wieder auf Tour. Für ihr neues Album hat sie Texte der Berliner Dichterin Mascha Kaléko aus den 1930er Jahren vertont. Bekannte Musiker*innen wie Funny van Dannen haben ihr dabei geholfen, den fast vergessenen Gedichten neues Leben einzuhauchen.

Redaktion: Birgit Metz