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alpha-Thema: „Pferde“ Geboren in der Urzeit - Pferde Geschöpfe der Kälte und der Wüste

Die Exmoorponies leben frei auf den weiten Ebenen des Hochmoores. | Bild: Honorarfrei lediglich für Ankündigungen und Veröffentlichungen im Zusammenhang mit obiger BR-Sendung bei Nennung: Bild: BR/Angelika Sigl. Die Nutzung im Social Media-Bereich, sowie inhaltlich andere Verwendungen nur nach vorheriger schriftlicher Vereinbarung mit dem BR-Bildarchiv, Tel. 089 / 5900 10580, Fax 089 / 5900 10585, Mail Pressestelle.foto@br.de

Montag, 11.07.2016
21:00 bis 21:45 Uhr

  • Untertitel

ARD alpha
Deutschland 2008

Das Pferd hatte bereits einen langen Weg hinter sich, bevor es dem Menschen begegnet ist, ein Weg, der es durch Naturkatastrophen, durch Hitze und Kälte, Dürre und Fluten geführt hat. Lange Zeit hielt man die Stammväter unserer Hauspferde für ausgestorben. Aber vielleicht leben sie doch noch - in irgendeinem versteckten Winkel der Welt. Wir haben uns auf die Suche gemacht, nach dem einen geheimnisvollen Stammvater aller unserer heute lebenden Hauspferderassen.
Bis unter minus 30 Grad sinkt nachts die Temperatur in der mongolischen Steppe. Aber gerade unter diesen extremen Bedingungen hat ein Pferd überlebt, das als der hoffnungsvollste Kandidat gilt - das mongolische Wildpferd. Stehmähne, Zebrastreifen an den Beinen, helles Mehlmaul... dieses Pferde sieht aus, wie das lebende Abbild einer Höhlenmalerei. Doch die moderne Genetik offenbart etwas ganz anderes: dieses Wildpferd ist zwar sehr alt, aber die Chromosomenzahl stimmt nicht mit der heute lebender Hauspferde überein. Fazit: es kann nicht der gesuchte Stammvater sein.
Von der Wüste nach Europa an die Südwestküste Englands.
Sue Baker ist Pferdekundlerin. Sie hilft uns die Geheimnisse einer kleinen Pferderasse zu lüften, die seit Jahrtausenden hier im Exmoor überlebt hat: das Exmoor-Pony. Während alle anderen britischen Ponyrassen - und erst recht die auf dem Kontinent - mehr oder weniger züchterisch verändert wurden, hat sich eine Ponyart im südwestenglischen Exmoor seit Urzeiten unverändert erhalten. Vergleichende Knochenuntersuchungen von Exmoor Ponys mit prähistorischen Funden beweisen das! Doch bis heute haben Zoologen gezögert, das Exmoor-Pony als echte Wildpferdform anzuerkennen. Der Hauptgrund ist einfach: Sie hielten es einfach für zu unwahrscheinlich, dass sich im dicht besiedelten Westeuropa ein Wildpferd erhalten konnte.
Ein anderer Kandidat hat nur Asyl gefunden in England, denn seine ursprüngliche Heimat Persien ist nicht mehr sicher genug für die wenigen Tiere, die es noch gibt. Am Anfang der Suche stand eine Legende. Gott selbst soll den Menschen ein Pferd geschenkt haben. Die Pferdeliebhaberin Louise Firouz hat versucht, dieses göttliche Pferd zu finden und hat es am kaspischen Meer durch einen Zufall entdeckt. Es ist klein und sieht dem heutigen Araberpferd sehr ähnlich. Louise erzählt die Entdeckungsgeschichte und zeigt die Gründe auf, warum auch das Kaspische Pferd ein Überlebender aus der Urzeit sein muss. Das ist ein großer Erfolg, denn der Kaspier scheint tatsächlich ein wichtiger Stammvater des Arabers zu sein und diese Rasse wiederum ist in sehr vielen heutigen Pferderassen eingekreuzt. Aber auch andere Teile der Welt sind noch voller Pferdeüberraschungen.
In der nächsten Folge erfahren wir, dass es in Polen, Portugal und sogar in den USA noch ganz besondere Urpferde gibt.

Autor/Autorin: Angelika Sigl
Redaktion: Angela Schmid