ARD-alpha

Gefühlswelten Gesichter der Freude

Montag, 24.07.2023
16:45 bis 17:00 Uhr

  • Untertitel
  • Video bereits in der Mediathek verfügbar

ARD alpha
2014

Die Berührung durch einen geliebten Menschen, das schallende Gelächter im Kino bei einer guten Komödie, lebhafte Erzählungen unter Freunden über gemeinsam Erlebtes, das Wiedersehen nach langer Zeit mit einem wichtigen Menschen, eine bestandene Prüfung, ein köstliches Essen – all das kann Freude auslösen. Kleine Freuden, große Freuden, helle Freuden. Die Emotion Freude hat viele bunte und ausdrucksstarke Gesichter und ist eine Emotion, die wir alle so oft und so intensiv wie nur möglich erleben möchten.

Freude ist weit weniger spezifiziert als die negativen Emotionen. Offenbar ist es evolutionsgeschichtlich wichtiger gewesen was für uns gefährlich oder schlecht ist, als was uns gut tut. Dabei streben doch alle Menschen nach Glück und Freude. Es dürfte schwierig sein, einen Philosophen zu finden, der diesen Satz jemals ernsthaft bestritten hat und sich nicht damit beschäftigt hätte, wie wir glücklich werden können. Würde der Mensch nicht nach Freude streben, hätte er im Leben keine Interessen und Ziele, die er verfolgen würde. Doch ein Konsens, wie der Mensch nun zu einem dauerhaft freudhaften Leben kommen könnte, wurde nie gefunden.

In der Folge „Gesichter der Freude“ stellen wir uns die Frage, wie man zu einer langanhaltenden Freude kommt, die über den bloßen Einzelmoment hinausreicht. Welche Rolle spielt dabei unsere Fähigkeit zum Humor? Und wie wichtig und gesund ist eigentlich das menschliche Lachen? Fakt ist: Die Freude ist eine überraschend komplizierte, unheimlich schwer zu fassende Emotion, obwohl sie eigentlich ja so viel Spaß macht.

Gefühle beeinflussen unsere Gesundheit, spornen Athleten zu außergewöhnlichen Leistungen an, führen in der Schule zu Streit zwischen Lehrern und Schülern, sie mobilisieren Menschenmassen, entscheiden Wahlkämpfe und bringen Konsumenten dazu, die "richtige" Marke zu kaufen. Gefühle formen unseren Charakter, sie sind der Lotse, der uns hilft, durch unbekanntes Terrain zu navigieren und sie sind das Zünglein an der Waage, wenn wir eine Entscheidung treffen. Sie erlauben uns, blitzschnell zu reagieren, sie bilden den "Klebstoff" unserer sozialen Beziehungen, sie sind die Triebfedern des Lebens. Eine Welt ohne Gefühle ist ohne Bedeutung und ohne Perspektive. Die Doku-Reihe GEFÜHLSWELTEN nimmt uns mit auf eine Entdeckungsreise in eine faszinierende Welt - mit viel Gefühl und doch professionell distanziert: Wie nehmen wir Gefühle wahr? Welche Rolle spielen Gefühle? Wie erforscht man Gefühle? Die 11 Folgen à 15 Minuten nehmen Bezug auf die Basisgefühle des Menschen und werden durch Experteninterviews und Live Sketchings verständlich erklärt. Jeder einzelne Film verknüpft gelebten Alltag, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse aus den unterschiedlichsten Disziplinen und religiöse, philosophische und spirituelle Sichtweisen und schafft so einen ganzheitlichen Blick auf unsere Gefühle. Es ist eine Expedition ohne genaues Ziel. Am Ende aber haben wir trotzdem ein gutes Gefühl - und weniger Berührungsängste vor unseren eigenen und fremden Gefühlen.

Redaktion: Werner Reuß