Moderatorin und Autorin Caro Matzko
Sie ist wohl der bekannteste „Sidekick“ Bayerns: Caro Matzko. Seit 2016 ist sie die bessere Hälfte bei „Ringlstetter“ und um keinen frechen Spruch verlegen. Dabei musste sie in ihrem Leben schon so manche Krise meistern.
Für gute Leistungen belohnt zu werden, spielte in der Kindheit und Jugend der gebürtigen Ulmerin eine zentrale Rolle. Aus Rebellion gegen die hohen Ansprüche der Eltern verweigerte sie in der Pubertät das Essen und hungerte sich fast zu Tode.
"Fürsorge zeigt sich bei meinen Eltern über Essen. Es ist deswegen auch wahnsinnig logisch, dass ich magersüchtig geworden bin."
(BR Lebenslinien, 01.05.23)
Buch als Therapie
Heute kann sie über diese Zeit offen reden und verarbeitete ihre Lebensgeschichte in dem Buch „Size Egal - dein Selbstbewusstsein kann nicht groß genug sein“, das sie 2020 zusammen mit der Body-Positivity-Aktivistin Tanja Marfo geschrieben hat.
"Wenn es hilft, dass die Leute mich kennen und dann aufgrund meiner Geschichte anfangen, über ihre Probleme zu sprechen, dann ist das doch wunderbar."
(SZ, 08.03.24)
Neues Leben in München
Ihr Weg aus der Essstörung und gleichzeitig in ein neues Leben begann für sie mit dem Beginn ihres Studiums der Kommunikationswissenschaft, Politik und Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
"Psychisch ging es mir ausgezeichnet, mit dem Essen hatte ich überhaupt keine Probleme, weil ich Freunde hatte. Ich hatte mir eine neue Familie gesucht. (…) Ich hatte Menschen, wo ich so sein konnte, wie ich bin."
(BR Lebenslinien, 01.05.23)
Erfolge als Moderatorin
In dieser Zeit sammelte sie auch erste Erfahrungen im Medienbereich. Caro Matzkos Talent wurde schnell erkannt und sie machte Karriere bei Radio und Fernsehen, beispielsweise beim „Zündfunk“ oder der arte-Sendung „X:enius“. 2016 feierte sie ihren Durchbruch im BR Fernsehen an der Seite von Hannes Ringlstetter in der gleichnamigen Late-Night-Show. Dort war sie zunächst Barkeeperin und lockerte die Sendung mit Kommentaren auf. Im Laufe der Zeit wurde ihr Anteil an der Diskussion immer größer. Inzwischen kommentiert sie die Sendung vom eigenen Schreibtisch aus.
"Das ist einfach der Realität geschuldet. Ich bin seit sieben Jahren ja auch mit in der Redaktion und mach' ganz normale redaktionelle Arbeit. Auch Humorarbeit findet viel am Laptop statt, da sitzt man viel rum, sinnlost vor sich hin und nix schillert. Und ehrlich gesagt wollte ich auch gerne mal sitzen, ich stand da ja jetzt sieben Jahre auf High Heels herum und hatte auch keine Lust mehr, andauernd die Rolle der Barfrau erklären zu müssen."
(SZ, 08.03.24)
Erneute Krise und ein Neuanfang
Kaum zu glauben, dass gerade die Anfangszeit von „Ringlstetter“ mit der Doppelbelastung als Moderatorin und Mutter sie ein weiteres Mal in eine tiefe Krise stürzte. Caro Matzko stellte sich noch einmal den Dämonen ihrer Vergangenheit und kämpfte sich erfolgreich zurück ins Leben.
"Ich bin mir selbst bewusst, in dem Sinne, dass ich total weiß, wo meine Schwachpunkte sind."
(Blaue Couch unterwegs, 19.03.24)