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Bayern erleben Lichter der Stadt

Städte bei Nacht. Eine ganz eigene Welt tut sich auf, magisch und zeitlos. In drei Geschichten spürt der Film dem Phänomen „Lichter“ nach. Wir begleiten eine Lichtkünstlerin während des Lichtevents „Kronach leuchtet“ durch die nächtliche Stadt, beobachten den Münchner Pyrotechniker Thomas Jorhann und sein Team während der Vorbereitungen des Feuerwerks beim Münchner „impark Festival“ und begleiten eine Stadtführung durch das historische Zentrum Nürnbergs vom Tag zu den Lichtern der Stadt.

Von: Frank Dussmann

Stand: 06.02.2018 | Archiv

Städte bei Nacht. Eine ganz eigene Welt tut sich auf, magisch und zeitlos. In drei verschiedenen Geschichten spürt der Film dem Phänomen „Lichter“ nach. Wir begleiten eine Lichtkünstlerin während des Lichtevents „Kronach leuchtet“ durch die nächtliche Stadt. In der zweiten Geschichte beobachten wir den Münchner Pyrotechniker Thomas Jorhann und sein Team während der Vorbereitungen des Feuerwerks beim Münchner „impark Festival“. Es zählt zu den größten Feuerwerken in Bayern. Wir begleiten ihn am Tag des Feuerwerks und teilen mit ihm den magischen Moment, wenn das Feuerwerk gezündet wird. Die dritte Geschichte, eine Stadtführung durch das historische Zentrum Nürnbergs, führt uns vom Tag zu den Lichtern der Stadt. Auf einem Rundgang entlang des Flusses Pegnitz lernen die Teilnehmer nicht nur die Geschichte der mittelalterlichen Stadt kennen, sondern werden auch von einigen seltsamen und gruseligen Gestalten am Wegesrand überrascht.

„Kronach leuchtet“ ist mit 100 000 Besuchern Bayerns größtes Lichtevent. Lichtkünstler aus aller Welt kommen extra deswegen in die oberfränkische Stadt. Überall in den Straßen und auf Plätzen begegnen uns Lichtinstallationen. Wir begleiten die Lichtkünstlerin Rosmarie Weinlich während des Lichtevents durch Kronach. Hier stellt sie ihre Arbeit „Habitat“ aus, mit der sie im Jahr 2011 den „Ersten deutschen Installationspreis“ gewann. Eine kleine Pflanze wird mit Nahrung und Licht versorgt und dann luftdicht in einer Glühbirne verschlossen. Ist das Habitat fertig übernimmt die Zeit den Rest. In den Felsenkellern und an vielen Plätzen in der Altstadt präsentieren Lichtkünstler ihre Arbeiten. „Begegnung“ von Cosima Schugmann ist ein Lichtstrudel aus tausend LEDs. „Jede Begegnung, die unsere Seele berührt, hinterlässt eine Spur, die nie ganz vergeht“ lautet das Motto der Arbeit. Die Lichtinstallation „Luma“ des oberfränkischen Künstlers Frank Wunderatsch macht die Aura des Menschen sichtbar. Röhrenförmigen Lampen wechseln ihr Farbe von blau zu gelb, sobald ein Mensch in ihre Nähe kommt. Die Inspirationen für ihre Lichtkunst findet Rosmarie Weinlich hauptsächlich in der Natur. In ihrem Atelier sammelt sie gefundene Objekte, mit denen sie später künstlerisch experimentiert.

Das Feuerwerk beim „impark Festival“ im Münchner Olympiapark ist eines der Highlights im Sommer und zählt zu den größten Feuerwerken in Bayern. Seit 2008 wird es jedes Jahr gezündet. Gestaltet wird es von dem Pyrotechniker Thomas Jorhann und seinem Veranstaltungsteam vom Olympiapark. Zwei Wochen harte Arbeit stecken hinter diesem Spektakel. Am Tag des Feuerwerks laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Ein für den Abend gemeldetes Gewitter und der plötzlich einsetzende Regen setzen Thomas Jorhann und sein Team unter Druck. Bis zum Abend muss die Technik stehen und bei 21 verschiedenen Abschusspositionen muss jedes Detail stimmen. Rasch werden noch die letzten Raketen aufgestellt und die einzelnen Positionen per Computer getestet. Dann gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren.

Eine Stadtführung durch Nürnberg vom Tag zu den Lichtern der Stadt. Die Führung „Von Nachtwächtern, Henkern und Nymphen“ beginnt an einem frühen Sommerabend und endet in der Nacht. Die Gruppe beweget sich entlang der Pegnitz, der Lebensader der Stadt und wird geleitet von der Historikerin Lena Prechsl vom Verein „Geschichte für alle“. An manchen Stellen tauchen überraschend seltsame Figuren auf, die von Schauspielern verkörpert werden und historische Begebenheiten szenisch umsetzen. Höhepunkte sind die Begegnung mit der gruseligen Henkersfrau am Henkerhaus, die unsere Gruppe gleich wieder vertreibt. Oder die mit der verrückten Flussnymphe Pegnesia am Nürnberger Weinstadel, die dort auf Schiffe wartet, um sie zum Kentern bringen. Leider steht sie dort vergeblich, die Pegnitz war noch nie schiffbar. Am Ende tauchen wir mit allen Sinnen in die Nacht ein und lassen uns verzaubern von den Lichtern der Stadt.


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