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Dokumentarfilm Monobloc · Auf der Spur des meistverkauften Möbelstücks aller Zeiten

Der Monobloc ist das meist verkaufte Möbelstück der Welt. | Bild: NDR/Pier53

Mittwoch, 24.04.2024
22:45 bis 00:15 Uhr

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2021

Nach Schätzungen soll es weltweit eine Milliarde Exemplare dieses billigen, oft weißen Plastikstuhls geben, der nicht besonders hübsch ist. Er ist in jedem Land und jedem Winkel zu finden. Wie konnte es so weit kommen? Der ebenso überraschende wie unterhaltsame Dokumentarfilm "Monobloc" gehört zu den meist bejubelten Kinofilmen des Jahres 2022. Er erzählt die Geschichte, wie dieses unscheinbare, von vielen verlachte Möbelstück die Welt eroberte.

Wie dieser Stuhl Existenzen zerstört und Reichtum beschert. Wie er die Umwelt bedroht und den guten Geschmack. Aber auch, wie der Monobloc für Millionen Menschen unentbehrlich ist, für die ein Stuhl ein Stuhl ist und nicht mehr.

Acht Jahre lang arbeitete Grimme-Preisträger Hauke Wendler ("Willkommen auf Deutsch") an diesem Film: ein Herzensprojekt, sagt der Filmemacher. Mit seinem Kamerateam folgt er der Spur von 1.000.000.000 Plastikstühlen, filmt in sechs Ländern, auf fünf Kontinenten. Von einem Industriegebiet in Norditalien, wo drei Brüder eine brillante Idee kopierten, über ein Dorf in Uganda, wo Menschen sich ohne ihre rollenden Plastikstühle über den Boden schleifen müssten, bis in eine Favella in Brasilien, wo man erleben kann, dass dieser Stuhl kein Wegwerfprodukt ist, sondern recycelbar.

Am Ende dieser ewig langen Reise einmal um die halbe Welt bricht der Film die ultrakomplexe Konsumwelt auf die Frage herunter, was es in einem Menschenleben tatsächlich braucht, um glücklich zu sein. "Für Hunderte von Millionen Menschen gibt es diesen Stuhl oder es gibt gar keinen. So sieht die Welt da draußen aus", sagt Regisseur Hauke Wendler. Sein Dokumentarfilm "Monobloc" ist eine globalisierungskritische Objektgeschichte zwischen Funktionalität und Schönheit, Kapitalismus und Teilhabe, Konsum und Recycling.

Autor/Autorin: Hauke Wendler
Regie: Hauke Wendler
Redaktion: Johanna Teichmann