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LIDO Ein Tag im Leben von Nikolaus Lang

Nikolaus Lang in seinem Atelier | Bild: BR

Donnerstag, 03.03.2016
22:30 bis 23:15 Uhr

  • Untertitel

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Deutschland 2011

Nikolaus Lang, 1941 in Oberammergau geboren, wurde 2000 Professor an der Münchner Akademie der Bildenden Künste, lebt in Murnau. Relikte bäuerlicher Lebenswelten in Bayern sind immer noch wesentlicher Bestandteil seines faszinierenden Werks. Mit seinen Installationen zählt er zu den bekanntesten deutschen Vertretern der Kunstrichtung "Spurensicherung". 1981 übernimmt Nikolaus Lang einen Grundbauernhof außerhalb von Bad Baiersoyen – 22 Jahre lebt und arbeitet er hier mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen.

2003 bricht ein Feuer aus – der Brand zerstört das Atelier – und damit auch einen Teil seiner Arbeit. Er versucht zu retten, was zu retten ist - die Überreste zu stabilisieren und zu inventarisieren. Damit hat er sich erstmals auf die Spurensuche nach seinem eigenen Leben gemacht. Der Archäologe und Ethnologe Lang sucht und erforscht Fundstücke, der Künstler Nikolaus Lang spielt mit deren Form, Farbe und Textur. Er ordnet die Fundstücke an, setzt sie zueinander in Beziehung, lässt Raum für Interpretationen.

Seine Installationen aus den teilweise sehr persönlichen Objekten erzählen von Außenseiterexistenzen in der eigenen oberbayerischen Heimat und auch in fremden Kulturen – vor allem von den Aborigines in Australien, wo er insgesamt sieben Jahre zugebracht hat.
Nikolaus Lang führt das Filmteam des Bayerischen Rundfunks durch seinen "neuen" Hof in Murnau, den er über zwei Jahre lang in mühevoller Arbeit restauriert hat. Er zeigt dem Team verborgene Schätze auf dem Dachboden, Arbeiten, die das Feuer verschont hat und Arbeiten, die erst durch das Feuer entstanden sind – wie z. B. dicke Papierbögen, auf denen Schmauchspuren bizarre "Bilder" hinterlassen haben.

Autor/Autorin: Angelika Lizius
Redaktion: Henning Weber

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