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75 JAHRE ISRAEL #Uploading_Holocaust

Israelische Schüler gedenken ihrer Vorfahren mit einer Zeremonie. Auf ihrer "Reise nach Polen" halten die Jugendlichen dabei alles auf Video fest. | Bild: BR/Gebrüder Beetz Filmproduktion

Mittwoch, 10.05.2023
22:45 bis 23:55 Uhr

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Deutschland, Israel 2016

Sieben Tage, vier Konzentrationslager, drei Massengräber, zwei Gettos, vier Gedenk-Zeremonien, 200 Teenager in einem Hotel – jedes Jahr reisen rund 30.000 israelische Schülerinnen und Schüler mit ihren Geschichtslehrern und -lehrerinnen nach Polen, um die Erinnerung an die Geschichte der Juden in Europa und den Holocaust lebendig zu halten. Diese besondere Klassenfahrt wird in Israel auch "Journey to Poland" genannt.

Was als Suche jedes Einzelnen nach Spuren seiner Familiengeschichte beginnt, wird mehr und mehr zu einer Art gemeinsamer Pilgerfahrt, die es den Teilnehmern ermöglicht, den Verlust und das Leid ihrer Vorfahren nachzuvollziehen.

In einer Zeit, in der es immer weniger Holocaust-Überlebende gibt, die von ihren Erfahrungen berichten können, will die junge Generation das kollektive Trauma vor dem Vergessen bewahren. Videos werden zu einem wichtigen Instrument des Erinnerns: Auf ihrer Reise filmen die Jugendlichen jeden Zeitzeugen, jede Gaskammer und jede Gedenkfeier. Sie produzieren ihre ganz eigene Version der Geschichte, laden sie auf YouTube hoch und teilen sie in den sozialen Netzwerken.

Mehr als 20.000 Clips finden sich bei YouTube unter dem Suchbegriff "Journey to Poland". In ihren Videos teilen die Schülerinnen und Schüler sehr private, emotionale Momente und versuchen in ihren unverstellten Aussagen, das Erlebte zu begreifen.

"#Uploading_Holocaust" ist der erste Dokumentarfilm, der zu 100 Prozent aus YouTube-Material besteht und zeigt, wie sich die Erinnerung an den Holocaust im digitalen Zeitalter verändert.

Autor/Autorin: Sagi Bornstein, Udi Nir
Regie: Sagi Bornstein, Udi Nir
Redaktion: Thomas Sessner