BR Fernsehen

puzzle | Kulturmagazin 30 Jahre Lichterkette, Roger Rekless mit "Melanin" und mehr

Moderatorin Özlem Sarikaya | Bild: BR

Dienstag, 29.11.2022
23:30 bis 00:00 Uhr

  • Untertitel

BR Fernsehen
Deutschland 2022

Die Themen der Sendung:

Amelie Fried und Peter Probst über 30 Jahre Lichterkette
Hoyerswerda, Hünxe, Rostock-Lichtenhagen, Mölln – Anfang der 90er-Jahre erschütterten rassistische Anschläge die Republik. Viele Migranten fühlten sich nicht mehr wohl, nicht mehr sicher in Deutschland. Ein Zeichen des Lichtblicks in diesen dunklen Zeiten deutscher Geschichte war die Lichterkette in München, eine Demonstration, die ein deutliches Signal der Solidarität aussendete. Ein Zeichen gegen Hass, Rassismus, Antisemitismus. Über 400.000 Menschen waren am 6. Dezember 1992 in München zusammengekommen. Aus der Protestaktion entstand ein Verein, der sich bis heute dafür einsetzt, Menschen, die neu in Deutschland leben, zu helfen. Amelie Fried und Peter Probst haben die Demonstration mitorganisiert. Sie blicken 30 Jahre zurück und haben klare Forderungen für unsere Gegenwart.

"Melanin": Roger Rekless und seine musikalische Auseinandersetzung mit dem Farbpigment
Kraft sammeln, bündeln, weitergeben. Empowerment ist wichtig. In der Kulturwerkstatt Import Export in München wurde nun ein ganz besonderer Abend veranstaltet: Afro Rap. Die Community kam zusammen, um das neue Album von David Mayonga alias Roger Rekless zu feiern. Es heißt "Melanin", benannt nach dem Hautpigment, welches für die Färbung der Haut und der Haare verantwortlich ist. Es geht um Verletzungen und Stolz, um schlimmste Rassismus-Erfahrungen und um ein neues empowerndes Selbstbewusstsein. Ein Gespräch mit Roger Rekless und starken Persönlichkeiten des Münchner Afro Rap.

SMELLS OF RACISM – Der Geruch von Rassismus
Wie oder nach was riecht Rassismus? Von alltäglichen Vorurteilen bis hin zu den philosophischen Ausführungen Immanuel Kants über die Beziehung zwischen Geruch und "Rasse" hat die Verbindung von Rassimus und Geruch eine lange abendländische Tradition. SMELLS OF RACISM II setzt sich mit diesen Themenkomplexen mit Musik, Tanz, Gerüchen und installativen Elementen auseinander. "puzzle" trifft im Münchner Einstein die Choreographin und Wissenschaftlerin Sandra Chatterjee, die sich zusammen mit anderen Kulturschaffenden performativ mit Gerüchen auseinandersetzt und über ihre persönlichen Erfahrungen spricht.

"Kino Asyl": Filme aus der Heimat von geflüchteten jungen Menschen
"Kino Asyl" ist mittlerweile zu einer festen Größe in der Münchner Filmszene geworden. Geflüchtete sind hier Kuratorinnen und Kuratoren und stellen Filme vor, die ihnen etwas bedeuten. Filme, die etwas ausdrücken, das sie sehr beschäftigt. In diesem Jahr ist auch die Grafikdesignerin und Künstlerin Mandana Behdad als Kuratorin mit dabei, die aus dem Iran geflohen ist und einen Film über ein Frauengefängnis vorstellt. Menschenrechte sind für sie das kostbarste Gut, das es zu erreichen gibt. Die Tourismuskauffrau Fatemeh Hassani kommt aus Afghanistan. Sie träumt von einer Karriere als Schauspielerin und macht Aufklärungsarbeit gegen Zwangsehen. Beide Frauen stellen Filme vor, die ihnen aus dem Herzen sprechen.

Kabarretist Fatih Çevikkollu: "Zoom"
Fatih Çevikkollu ist vieles: Schauspieler, Buchautor und Kabarettist. Für seine hintergründige Gesellschaftskritik ist er mehrfach ausgezeichnet worden. Sein neues Programm heißt "Zoom". Zu Beginn der Corona-Pandemie schien es kurz möglich, dass die Menschheit das Ruder herumreißt, bewusster und nachhaltiger lebt. Doch der Traum ist geplatzt, findet Fatih Çevikkollu. Schnell traten Konsum und Gewinnstreben wieder an erste Stelle. Er will mit seinem neuen Programm das analoge Lagerfeuer in Zeiten digitaler Kälte sein: wärmen, unterhalten und zum Lachen bringen.

Autor/Autorin: Özlem Sarikaya
Redaktion: Helge Freund

Unser Profil

Die interkulturelle Sendung sensibilisiert, schärft unseren Blick und beleuchtet Aspekte unserer Gesellschaft, die alle etwas angehen: ob immer schon in diesem Land gewesen oder mit diversen Hintergründen eingewandert.