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Stundenablauf Vorschläge für die Unterrichtseinheit "Fake News – Gibt es erlogene Nachrichten?"

Wie passt das alles in 45 Minuten? Hier haben wir einige Vorschläge erarbeitet ...

Stand: 12.04.2022

Collage: Tim guckt fragen mit einem Pfannkuchen, Emojis und Mond | Bild: KiKA; Montage: BR

Sachinformation

Im Internet kann jede Person, die eine entsprechende technische Kompetenz hat, Inhalte hochladen und verbreiten. In diesem Fall gibt es keine professionelle, journalistische Auswahl und Überprüfung von Nachrichten. Dies führt zu einer Vielfalt an Meinungen und Informationen sowie eben leider auch zu diversen falschen Nachrichten im Netz, neudeutsch Fake News. Sie entstehen manchmal aus Versehen, aber auch mit Absicht, mit der Intention Geld zu verdienen oder den politischen Diskurs zu beeinflussen.

Rund zwei Drittel der jugendlichen Schüler*innen gehen davon aus, dass sie Fake News erkennen können. Faktisch gelingt das jedoch nur etwa einem Drittel. Bei Grundschulkindern sind es sogar oft nur Einzelne, die erkennen können, ob eine Aussage falsch oder richtig ist. Auch sie machen, ab der dritten Klasse, schon Erfahrungen mit Messenger-Diensten wie WhatsApp und mit sozialen Netzwerken wie TikTok oder Instagram. In der 4. Klasse gibt es meistens schon einen Klassen-Chat.

In den bisherigen Studien variiert die Anzahl der sechs- bis 13-jährigen Kinder, die Fake News erkennen können, zwischen elf und 25 Prozent. Die Grundschüler*innen haben beim Umgang mit dem Handy meist eine hohe Nutzungs-Kompetenz. Die kritische Medienkompetenz gegenüber den Inhalten fehlt jedoch häufig. Entsprechend wichtig ist es, hier aufzuklären und Medienkompetenz zu vermitteln. [1]

Quelle: [1] u.a. Loos, E., Ivan, L., & Leu, D. (2018). “Save The Pacific Northwest Tree Octopus”: a hoax revisited. Or: how vulnerable are school children to Fake News? Information and Learning Science.Menner, S., & Harnischmacher, M. (2020, September). Ich sehe was, was Du nicht siehst, und das ist fake. Die Herausforderung der kritischen Beurteilung von Onlinequellen durch Kinder und Jugendliche. In Fake News und Desinformation (pp. 203-218). Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.; Dumitru, E. A. (2020). Testing children and adolescents’ ability to identify fake news: A combined design of quasi-experiment and group discussions. Societies, 10(3), 71.

Methodische Überlegungen

Das Video der Unterrichtseinheit vermittelt zielgruppennah die notwendigen Kenntnisse und erklärt genau, was Fake News sind. Im „Videotelefonat“ erklären Herr Scherzaffe, Herr Geldhai und Herr Kackhaufen, warum sie falsche Nachrichten ins Netz stellen.

Der zweite Schwerpunkt des Videos liegt bei den möglichen Folgen des Teilens von Fake News, insbesondre wenn es darum geht, dass Menschen abgewertet werden und Hass geschürt wird. Die Arbeitsblätter vertiefen das erworbene Wissen zum Thema Fake News mit spielerischen Aufgaben.

Lernziele / Kompetenzgewinn

  • Die Schüler*innen sollen ein Bewusstsein für Fake News entwickeln
  • Sie sollen erste praktische Wege zum Erkennen von Fake News kennen lernen und einen bewussteren Umgang für das Teilen von Nachrichten entwickeln
Ablauf im Überblick –Informationen für Lehrer*innen
ZeitInhaltSozialformMaterial
5 Min. Zur Einführung in die Stunde stellt die Lehrkraft den Schüler*innen die Fragen: Welche Nachrichten kennt ihr? Habt ihr schon mal von Fake News gehört? Was könnte das sein?Klassengespräch
7 Min.Gemeinsam wird das Video „Fake News – Gibt es erlogene Nachrichten?“ angeschaut. KlassenverbandVideo, Beamer/
Whiteboard
15 Min.Die Schüler*innen tragen zusammen, was sie aus dem Video mitgenommen haben.
Überleitung zum Spiel „Fakt oder Fake“. Den Schüler*innen werden die zehn Fakten bzw. Fakes vorgelesen, sie dürfen gemeinsam raten - stimmen die Informationen oder nicht? Die Auflösung erfolgt durch die Lehrkraft. 
Klassengespräch
Klassenübung
Infoblatt  für die Lehrkraft
6 Min.Austeilen des Arbeitsblattes 1. Anhand der Beispiele auf dem Arbeitsblatt sollen die Schüler*innen eigenständig entscheiden, handelt es sich bei der Quelle um eine richtige Quelle oder ist die Quelle ein Fake?
Wenn die Möglichkeit besteht, recherchiert/sucht die Lehrkraft im Internet vor der Klasse mit dem Handy und Whiteboard, ob es sich um eine echte Quelle handelt. Gibt es die Quelle „Blindes Huhn“ wirklich?
Einzelarbeit
 Klassengespräch
Beamer/
Whiteboard
Arbeitsblatt 1
Infoblatt für die Lehrkraft
Beamer/
Whiteboard, Handy (Lehrkraft)
10 Min.Überleitung Ratespiel. Die Schüler*innen werden in Gruppen eingeteilt. Es sollten nicht mehr als fünf Schüler*innen in einer Gruppe sein.
Die Schüler*innen legen 5 Gegenstände auf einen Tisch zusammen, Schulmäppchen, Lineale, Stifte, etc…
Einsatz Dokumenten-Kamera: Die Schüler*innen sehen fiktive Inhalte eines Klassenchats (Arbeitsblatt 2). Sie sollen in den Gruppen eine Minute lang nachdenken, ob sie die Nachricht teilen würden oder nicht, und ihre Entscheidung begründen. 
Es folgt die Auflösung durch die Lehrkraft (Infoblatt).
Liegen die Schüler*innen falsch, müssen sie einen Gegenstand von ihrem Tisch an die Lehrkraft abgeben.
Die Gruppe, die nach den 5 Beispielen des Infoblatts die meisten Gegenstände auf dem Tisch hat, hat gewonnen.
KlassenaktionVideo, Beamer/
Whiteboard
Arbeitsblatt 2
Infoblatt für die Lehrkraft
2 Min.Im Klassenverband wird noch einmal über die gemachten Erfahrungen gesprochen.Klassengespräch

Benötigtes Material

  • Das Video „Fake News – Gibt es erlogene Nachrichten?“ zur Einspielung vorbereiten
  • Das Infoblatt für die Lehrkraft ausdrucken
  • Die Arbeitsblätter 1 und 2 ausdrucken

Tipps zur Worterklärung

In der Unterrichtseinheit werden verschiedene Medienbegriffe verwendet. "so geht MEDIEN" bietet in seinem Lexikon erklärende Videoclips dazu an, die optional in der Unterrichtsstunde eingesetzt werden können. 

Das Infoblatt und die Arbeitsblätter zum Download

Vertiefende Informationen: Fake News Format: PDF Größe: 324,68 KB

Arbeitsblatt : Fake News Format: PDF Größe: 448,51 KB


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