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Vertiefende Informationen Wichtige Fakten zu "Wie arbeiten Auslandskorrespondent*innen?"

Was machen Korrespondent*innen? Und wie wird man das? Die wichtigsten Fakten in einem kompakten Überblick.

Stand: 08.12.2020

Fernseher mit Auslandkorrespondenten auf einer Weltkugel | Bild: Montage: BR

ARD, ZDF und Deutschlandradio haben Korrespondent*innen rund um den Globus – für Fernsehen und Radio. In Europa sind sie meistens für ein oder zwei Länder zuständig, in Afrika oder Südamerika betreuen wenige Studios den ganzen Kontinent. Korrespondent*innen liefern Informationen aus erster Hand an ihre Sender und machen Beiträge. Dabei werden sie von einheimischen Mitarbeitenden unterstützt, die über gute Kontakte verfügen und ihnen Informationen aus dem oft riesigen Berichtsgebiet zukommen lassen. Korrespondent*innen produzieren vor allem bei aktuellen Ereignissen Beiträge für die Redaktionen zu Hause, sie liefern aber auch Hintergrundberichte, die oft überraschende Einblicke in das Leben in "ihrem" Land gewähren.

Viele Korrespondent*innen haben ein Volontariat bei einem Sender absolviert. Das ist eine mehrjährige Ausbildung, in der sie das journalistische Handwerkszeug erlernen. Danach arbeiten sie meistens ein paar Jahre bei den Sendern, um Erfahrungen in der Beitragserstellung und redaktionellen Arbeit zu sammeln. Sie wissen, wie die Redaktionen von aktuellen Sendungen arbeiten und was sie von den Korrespondent*innen erwarten: Sie müssen das journalistische Know-how perfekt beherrschen und sich schnell in unterschiedlichste Themen einarbeiten können. Eine Redaktion will vielleicht einen Film über einen neuen Musiktrend aus Buenos Aires, während die andere Redaktion einen Radiobeitrag über die Armutsviertel in Rio de Janeiro braucht. Auch in stressigen Situationen müssen die Journalist*innen also kühlen Kopf bewahren! Doch um Korrespondent*in zu werden, braucht es auch eine gehörige Portion Glück: Viele Journalist*innen würden gerne im Ausland arbeiten, die Korrespondentenstellen von ARD, ZDF und Deutschlandradio sind begehrt – aber begrenzt.

Bei den Korrespondentenbüros der ARD gibt es eine Besonderheit: Jede Landesrundfunkanstalt ist für bestimmte Büros zuständig. So schickt der BR den Hörfunk-Korrespondenten nach Buenos Aires, während der Fernsehkorrespondent in London vom NDR kommt.

Wenn Journalist*innen als Korrespondent*innen von ARD, ZDF oder Deutschlandradio in ein Land geschickt werden, bleiben sie dort in der Regel für mehrere Jahre. So haben sie genügend Zeit, Land und Leute kennenzulernen, das Vertrauen von Institutionen, Vereinen und Behörden vor Ort zu gewinnen und Kontakte zu knüpfen.

Nach ein paar Jahren endet die Zeit für die Korrespondent*innen im jeweiligen Land. Oft ziehen sie weiter in ein neues Land. Andere gehen zurück in ihre Rundfunkanstalten – etwa als Redaktionsleiter*in oder Moderator*in: Claus Kleber, der langjährige Anchorman des "heute journal" im ZDF, war Korrespondent in den USA und London, Ingo Zamperoni von den "Tagesthemen" hat zweieinhalb Jahre aus Washington berichtet.

Korrespondent*innen brauchen Kontakte in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft des Landes, um die Situation vor Ort zu verstehen und in ihrer Berichterstattung richtig einschätzen zu können. Gleichzeitig müssen sie aber die nötige Distanz und Objektivität wahren, um nicht zum Sprachrohr bestimmter Interessen zu werden.

Aus den meisten Ländern können Korrespondent*innen frei berichten. Manchmal kann es aber vorkommen, dass versucht wird, ihre Arbeit zu behindern – etwa, wenn sie nicht im Sinne der Regierung berichten oder allzu kritische Fragen stellen. Dann kann auch schon mal die Beschränkung der Pressefreiheit in dem jeweiligen Land Thema ihres nächsten Beitrags werden …

Vertiefende Informationen: Auslandskorrespondent*innen Format: PDF Größe: 331,99 KB


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