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Raumfahrt Astronaut Matthias Maurer fliegt zur ISS

Seine Reise ins All wurde schon mehrfach verschoben. Am 11. November ist der deutsche Astronaut Matthias Maurer endlich zur ISS aufgebrochen. Sechs Monate soll er dort - in rund 400 Kilometern Höhe - leben und arbeiten. Auf der Internationalen Raumstation wird seit 1998 geforscht. Die Besatzungsmitglieder kommen aus verschiedensten Ländern. In der Weltraum-WG haben auch schon einige Deutsche gewohnt. Matthias Maurer ist allerdings der erste Deutsche, der in einem "Crew Dragon" der privaten Raumfahrtbehörde SpaceX von Elon Musk zur ISS fliegt.

Von: Katrin Stadler und Veronika Baum

Stand: 11.11.2021

In einer Wohngemeinschaft (WG) teilen sich Menschen, die nicht miteinander verwandt sind, eine Wohnung. Eine sehr spezielle WG bekommt im Novemer 2021 neue Mitbewohner: Sie liegt etwas abseits, genauer gesagt ziemlich weit oben, und ihre Bewohner bleiben auch gleich zum Arbeiten "im Homeoffice": Die Internationale Weltraumstation ISS (sprich Ei-Es-Es) ist seit Herbst 1998 in Betrieb. Seit mehr als 20 Jahren forschen Astronauten aus Europa, Japan, Kanada, Russland und den USA gemeinsam in dem Weltraumlabor in der Erdumlaufbahn in 400 Kilometern Höhe.

ISS: Aus Einzelteilen zusammengebaut

Stück für Stück wurden Bauteile der Raumstation seit 1998 ins All geflogen. Die Einzelteile oder auch "Zimmer" nennt man auch Module. Inzwischen besteht die ISS aus sechs Laboren, zwei Wohneinheiten und einer Beobachtungskuppel. Außerdem gibt es einige Stauräume und außen dran Roboterarme und Solarplatten. Insgesamt ist die ISS jetzt über 420 Tonnen schwer und 1000 Kubikmeter groß, etwa so wie ein Flugzeug für fast 500 Passagiere. Auf der ISS waren bisher schon über 200 Personen, die Besatzung besteht aber meistens aus sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Welche deutsche Astronauten waren schon auf der ISS?

2021: Matthias Maurer

Für seine erste Mission im Herbst 2021 hat Matthias Maurer den Namen "Cosmic Kiss" gewählt. Dieser "kosmische Kuss" ist als "Liebeserklärung an den Kosmos" gedacht. Der Titel zeigt, wie wichtig die ISS als Bindeglied zwischen Weltraum und Erde ist.

2014 und 2018: Alexander Gerst

Der deutsche Astronaut Alexander Gerst zwar schon zweimal auf der ISS. 2014 schwebte er ein halbes Jahr lang durch die Internationale Raumstation, dabei hatte er einmal auch einen Außeneinsatz. 2018 war Gerst ein zweites Mal dort, diesmal als Kommandant, also als Chef der ISS.  

2008: Hans Schlegel

Schon vor Alexander Gerst waren zwei Deutsche auf der ISS. Hans Schlegel sorgte 2008 dafür, dass ein neues Labor angedockt werden konnte und arbeitete dafür fast sieben Stunden lang im freien Raum.

2006: Thomas Reiter

Zuvor war im Jahr 2006 Thomas Reiter als erster deutscher Astronaut bei Außenbordeinsätzen rund um die ISS unterwegs. Wer weiß, vielleicht ist ja bald eine Astronautin als Besatzungsmitglied dabei - und spätestens beim 50-jährigen Jubiläum der ISS dann einer oder eine von euch!


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