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Der Traum vom All Die Astronautinnen Suzanna Randall und Insa Thiele-Eich

Elf deutsche Männer waren schon im Weltraum, aber noch keine deutsche Frau. Das wollen zwei Wissenschaftlerinnen gerne ändern. Sie heißen Suzanna Randall und Insa Thiele-Eich. Sie sind unter 400 Bewerberinnen für ein Programm ausgesucht worden, das "Die Astronautin" heißt. Ihr Ziel ist es, zur Internationalen Raumstation zu fliegen. Es soll ein Kurzzeitaufenthalt von etwa zehn Tagen auf der ISS werden. Der rund 50 Millionen Euro teure Flug soll durch Spenden finanziert werden.

Von: Veronika Baum und Susanne Roßbach

Stand: 20.07.2021

Mit dem Programm "Die Astronautin" wollen Suzanna Randall und ihre Kollegin Insa Thiele-Eich zeigen, dass Frauen den Beruf der Astronautin genauso gut ausüben können wie Männer.

Wie trainieren die Astronautinnen?

Insa Thiele-Eich beim Unterwassertraining. Auch hier kommt sie dem Gefühl von Schwerelosigkeit sehr nahe.

Um sich auf ihren Aufenthalt im All vorzubereiten, machen die Frauen zum Beispiel Parabelflüge. Dabei fliegt ein Flugzeug erst steil nach oben, dann lenkt die Pilotin die Nase des Flugzeugs wieder steil nach unten. Es sieht aus, als würde das Flugzeug abstürzen. Tut es aber nicht. Das Tolle: Im Bauch des Flugzeug herrscht für einen kurzen Moment Schwerelosigkeit. So können die Astronautinnen ausprobieren, wie es sich anfühlt zu schweben.

Damit ihr Traum von einer Weltraummission wahr wird, hat Suzanna Randall Flugunterricht genommen.

Die Astronauten-Anwärterinnen haben auch gelernt, wie sie selbst kleine Flugzeuge fliegen können. Insa Thiele-Eich hat auch schon in einer Zentrifuge des Juri-Gagarin-Kosmonautentrainingszentrums in Swjosdny Gorodok bei Moskau trainiert. Dabei soll der Körper lernen, sich an die große Belastung während eines Starts und bei der Landung zu gewöhnen.

Steckbrief: Insa Thiele-Eich

Die Astronautin Insa Thiele-Eich  | Bild: Die Astronautin | Manfred H. Vogel

Geburtsdatum: 21. April 1983
Geburtsort: Heidelberg
Beruf: Meteorologin (Wetterforscherin)
Spezialgebiet: Klimawandel
Weg ins All: Aus mehr als 400 Bewerberinnen wurde sie 2017 durch die privat finanzierte Initiative "Die Astronautin" als Kandidatin ausgewählt. Sie (oder ihre Kollegin Suzanna Randall) soll als erste deutsche Astronautin ins All fliegen. Von August 2017 bis November 2020 durchlief sie eine theoretische und praktische Raumfahrt-Grundausbildung. Der Termin für den Flug ins All steht noch nicht fest.
Familie: Insa Thiele-Eich ist verheiratet und hat drei Kinder.
Hobbys: Laufen, Klettern, Fotografie

Wann geht es los?

Das Programm "Die Astronautin" wird mit Spenden finanziert. Rund 50 Millionen Euro kostet der Flug ins All. Die beiden Frauen haben ihre Trainings super bestanden, aber ob sie wirklich zur Raumstation ISS fliegen werden, hängt davon ab, ob genug Geld zusammenkommt.

Steckbrief: Suzanna Randall

Geburtsdatum: 1979
Geburtsort: Köln
Beruf: Astrophysikerin (Sternenforscherin). Zur Zeit arbeitet sie an der Europäischen Südsternwarte (ESO) in München.
Spezialgebiet: Entstehung von Sternen
Weg ins All: Suzanna Randall hatte sich 2008/09 erfolglos bei der Astronauten-Auswahl der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) beworben. 2018 rückte sie für eine ausgeschiedene Kandidatin bei "Die Astronautin" nach. Sie (oder ihre Kollegin Insa Thiele-Eich) soll als erste deutsche Astronautin ins All fliegen. Ihre Ausbildung zur Astronautin erfolgt nebenberuflich. Der Termin für den Flug ins All steht noch nicht fest.
Hobbys: Gleitschirmfliegen, Bergsteigen, Tauchen, Klavier, Chor, Reisen

Buchtipps: "Unser Weg ins Weltall" und "Abenteuer Raketenstart"

Über ihren Traum, ins All zu fliegen, haben Suzanna Randall und Insa Thiele-Eich ein Buch geschrieben: Es heißt "Unser Weg ins Weltall" (Oetinger-Verlag). Wir empfehlen es für Leseanfänger oder zum Vorlesen für Kinder ab fünf Jahren.

10, 9, 8, 7, 6 ... - was für ein aufregender Moment, der Countdown zum Start der Rakete ins All! In ihrem zweiten Buch "Abenteuer Raketenstart" (Oetinger-Verlag) erzählen die beiden künftigen Astronautinnen, welche letzten Vorbereitungen sie noch treffen. Wie der erste Band ein schönes Buch für Kinder im Grundschulalter und zum Vorlesen.


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