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Winzige Wassertröpfchen Wie entstehen Wolken?

Egal, ob Regen, Hagel, Graupel oder Schnee vom Himmel fällt - eins braucht es dafür immer: Wolken. Wolken sind große Ansammlungen von winzigsten Wassertröpfchen hoch in der Luft. Wie entstehen Wolken? Welche Wolkentypen gibt es - und wie fühlen sich Wolken an?

Von: Simone Wichert und Veronika Baum

Stand: 25.09.2022

Altocumulus - Schäfchenwolken | Bild: colourbox.com

Wolken entstehen, weil durch die Sonne aus Meeren, Seen, Flüssen oder Bächen Wasser verdunstet und als Wasserdampf nach oben steigt. Dort oben ist es aber kälter: Die warme, feuchte Luft kühlt ab und kann die gespeicherte Feuchtigkeit nicht mehr so gut halten. Aus dem Wasserdampf werden wieder winzigste Wassertröpfchen, die so leicht sind, dass sie schweben können. Zu diesem Übergang von Wasserdampf zu Wasser sagt man: Das Wasser "kondensiert". Kondensation ist also das Gegenteil von Verdunstung.

Welche Wolkentypen gibt es?

Wie kommen die Regentropfen in die Wolken?

Schauen wir uns erst mal Wasser genauer an: Wie alles um uns herum besteht auch Wasser aus allerkleinsten Teilchen: den Molekülen. Die sind so klein, dass man sie mit bloßem Auge nicht sehen kann. Bei unseren normalen Temperaturen bewegen sich diese Wassermoleküle: Sie schwingen und tanzen durcheinander. Deswegen ist Wasser flüssig. Wird es kälter, werden die Moleküle immer ruhiger und erstarren schließlich zu Eis.

Wasserdampf-"Wolken" über einem Kochtopf.

Wenn es aber so richtig heiß ist, wenn wir Wasser kochen zum Beispiel, bewegen sich die Moleküle immer schneller, wirbeln und schwirren wild herum, bis sie sich von der Wasseroberfläche lösen und als Wasserdampf in die Luft aufsteigen.

Und das passiert nicht nur im Kochtopf, sondern auch über allen Seen und Meeren der Welt. Auf sie scheint Tag für Tag die Sonne. Ihre Sonnenstrahlen sind voller Energie und lassen die Wassermoleküle in den Ozeanen wirbeln – bis sie als feucht-warmer Wasserdampf aufsteigen: Das Wasser verdunstet.

Warme Luft will hoch hinaus

Warme Luft kann jede Menge Wasserdampf aufnehmen. Das ist aber noch keine Wolke: Wasserdampf kann man nicht sehen, er ist unsichtbar. Weil warme Luft immer nach oben steigt, steigt auch der warme Wasserdampf über den Meeren höher und höher. So sammeln sich immer mehr Wassermoleküle weit oben am Himmel.

Gewitterwolken über München.

Kommt Wasserdampf an eine kalte Fensterscheibe, kühlt er daran ab - er "kondensiert" - und aus dem Dampf wird dabei wieder Wasser. Das hast du vielleicht schon mal im Badezimmer am Spiegel beobachtet. Dasselbe passiert hoch oben in der Luft: Wenn dort genügend Wassermoleküle schweben, lagern sie sich an winzigsten Staubteilchen an - immer mehr und mehr. In der kalten Luft werden die Wassermoleküle zusätzlich zusammengepresst - in Gewitterwolken wiederum zusammengeschleudert. So entstehen Miniwassertröpfchen.

Ein Baum im Regen.

Wenn sie groß genug sind, sehen wir sie als Wolke. Werden sie größer und schwerer, können sie nicht mehr in der Luft schweben, sondern fallen als Regen auf die Erde. Auf ihrem Weg durch die Wolke zum Boden nehmen sie viele kleine Tropfen mit und werden so immer größer.

Die kältesten Wolken haben die dicksten Tropfen

Dicke dunkle Regenwolken.

Je dunkler eine Wolke, desto mehr Regentropfen sind drin. Und je kälter es in einer Wolke ist, desto größere Regentropfen können entstehen: Dann bilden sich zuerst Eiskristalle und daraus Schneeflocken. Die schweben zur Erde hinunter und tauen auf dem Weg durch die Wolke wieder auf: zu richtig großen, dicken Regentropfen ...

Wie fühlen sich Wolken an?

Von unten betrachtet sehen die Woken am Himmel oft wunderbar weich aus: Doch Wolken sind eher ein bisschen wie Nebel - oder wie der Dampf aus dem Gefrierfach, verrät Gudrun Mühlbacher vom Deutschen Wetterdienst in München.


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