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Christbaum oder Weihnachtsbaum Wie die Tanne zu Weihnachten ins Haus kam

Vor gut fünfhundert Jahren entstand der Brauch, sich an Heiligabend einen Nadelbaum in die Wohnung zu stellen. Eigentlich ist er ein Überbleibsel der alten Germanen. Diese hatten ihr Vieh jedes Jahr im Winter an immergrünen Zweigen vorbeigetrieben, weil sie glaubten, dass gute Geister in den Ästen zuhause seien und den Tieren Glück brächten. Heutzutage liegen an Heiligabend oft die Geschenkt für die Kinder unter dem Christbaum.

Von: Inga Nobel

Stand: 24.12.2022

Kinder packen Geschenke vor dem Christbaum aus | Bild: picture-alliance/dpa

Kleine Christbäume erinnern ein bisschen an Gemüse. In langen Beeten wachsen sie dicht an dicht auf Feldern, die man Plantagen nennt. Von weitem könnte man glauben, da spitzt Salat aus der Erde - wenn man näher hinschaut, sieht man natürlich auch bei den Minibäumen die Nadeln an den Ästchen.

Die beliebteste Weihnachtsbaumart ist die Nordmanntanne. Aber auch Blautannen, Fichten und Kiefern werden geschmückt und so zum Christbaum. 20 bis 25 Millionen Nadelbäume brauchen wir in Deutschland jedes Jahr zur Weihnachtszeit. Der Großteil davon wächst auf Plantagen in Polen, Ungarn und vor allem in Dänemark.

Manche Bäume sind aber auch ganz normal im Wald groß geworden. Sie werden dort nicht extra gezüchtet, sondern vom Bauern oder Förster ausgesucht, geschlagen und auf dem Markt verkauft. Im Gegensatz zu den Plantagenbäumen müssen sie nicht viele Hundert oder Tausend Kilometer durch die Gegend gefahren werden, um mit Kugeln behängt zu werden. Zehn bis fünfzehn Jahre dauert es übrigens, bis eine Tanne oder Fichte hoch genug ist, um im Weihnachtszimmer zu stehen.

Ein fünfhundert Jahre alter Brauch

Vor gut fünfhundert Jahren entstand der Brauch, sich an Heiligabend einen Nadelbaum in die Wohnung zu stellen. Eigentlich ist er ein Überbleibsel der alten Germanen. Diese hatten ihr Vieh jedes Jahr im Winter an immergrünen Zweigen vorbeigetrieben, weil sie glaubten, dass gute Geister in den Ästen zu Hause seien und den Tieren Glück brächten.

Die Idee gefiel auch den Christen - und von Jahrhundert zu Jahrhundert wurden immer mehr Weihnachtsbäume aufgestellt. Im 17. Jahrhundert kamen dann die ersten Kerzen auf die Zweige, im 19. Jahrhundert hatte dann irgendjemand die Idee, Glaskugeln an die Äste zu hängen. Damals hatte es der Weihnachtsbaum dann endgültig geschafft: Seitdem gehört er zu Heiligabend wie die Krippe.

Wie der Christbaum nach Bayern kam

In Bayern wurden die ersten Christbäume zu Weihnachten 1806 in der Münchner Residenz aufgestellt. Damals brachte die Prinzessin Karoline Wilhelmine von Baden den in evangelischen Ländern schon länger bekannten Brauch zur ihrem Mann König Max Joseph ins katholische Bayern. Hör die an, wie es genau abgelaufen ist!


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