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König Maximilian I. Joseph Wie Bayern ein Königreich wurde

Der erste bayerische König war König Max I. Joseph. Dass er jemals König werden würde, hätte der junge Max Joseph von Wittelsbach nie gedacht. Als erster König hat er Bayern sehr verändert!

Von: Simone Wichert

Stand: 07.10.2020 | Archiv

König Max I. Joseph mit Krone und Verfassung | Bild: Bayerische Schlösserverwaltung

Maximilian I. Joseph war ein behäbiger und gutmütiger Mensch und sah gar nicht aus wie ein König. Manche Zeitgenossen sagten sogar, er sehe eher aus wie "ein Bauer" oder "einer seiner Untertanen". Max I. Joseph wirkte nicht so stolz und arrogant, wie man sich einen König vorstellte. In der Königsrolle fühlte er sich gar nicht so wohl. An Markttagen mischte er sich gerne unerkannt unter das Volk wie ein ganz gewöhnlicher Bürger und hielt ein Schwätzchen.

Der junge Max Joseph.

Dass er jemals König werden würde, hätte der junge Max Joseph von Wittelsbach nie gedacht. Geboren wurde er vor genau 250 Jahren in Mannheim. Als junger Mann war er Offizier und lebte ein recht lockeres Soldatenleben. Tagsüber übte er an der Waffe und abends saß er im Wirtshaus.

Dann hatte er großes Glück! Sein Onkel, der Kurfürst von Bayern Karl Theodor, starb und hinterließ keine Erben. Max Joseph wurde sein Nachfolger. In der bayerischen Hauptstadt München wurde er jubelnd begrüßt. Schon bald machte sich der neue Kurfürst Max Joseph aber unbeliebt. Was war passiert?

In Europa war Krieg und Bayern stand mitten zwischen den Kriegsparteien Österreich und Frankreich. Dann fielen die französischen Soldaten in München ein - und Max Joseph floh. Diese Feigheit nehmen ihm die Münchner übel. Sie sangen sogar Spottgedichte über ihn: "Gute Nacht! Max, Du hast's zu toll gemacht. Unsere Söhne zu verkaufen und damit davon zu laufen. Max, das war zu toll gemacht. Gute Nacht!"

Max und Max, ein gutes Team

Der Berater des bayerischen Königs: Graf Montgelas.

Bald war wieder Frieden. Doch der nächste Krieg stand schon vor der Tür. Der französische Kriegsherr Napoleon wollte ganz Europa erobern. Max Joseph und sein Berater Graf Maximilian von Montgelas beschlossen, dass Bayern sich Napoleon anschließen soll.

Titelseite der bayerischen Konstitution von 1806.

Der Preis dafür war hoch: Max Joseph musste Napoleon eine Million Gulden zahlen, außerdem musste seine Tochter Auguste Napoleons Sohn Eugen heiraten. Dafür bekam Max Joseph wertvolles Land dazu: Salzburg und Tirol, Schwaben und Franken gehörten ab da zu Bayern. Und: Napoleon ernannte Max Joseph zum König und machte Bayern zum Königreich!

Mit seinem Berater Montgelas begann König Max I. Joseph nun Bayern zu verändern: Überall sollte es Schulen geben und evangelische und jüdische Bürger bekamen die gleichen Rechte wie Katholiken. Am Ende wurde er doch noch ein sehr beliebter König, seine Flucht vor den Franzosen haben ihm die Menschen bald verziehen.


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