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Von der Antike bis heute Olympische Spiele

Vom 26. Juli bis zum 11. August 2024 finden in Paris, der Hauptstadt von Frankreich, die XXXIII. Olympischen Sommerspiele statt. Das Motto der Olympischen Spiele in Paris lautet: "Offene Spiele". Paris ist schon zum dritten Mal nach 1900 und 1924 der Gastgeber der Spiele. Sportlerinnen und Sportler aus 206 Nationen werden in 36 Sportarten gegeneinander antreten und miteinander Spaß haben! Welche Idee steckt hinter "Olympia"? Wer hat die Spiele erfunden und was bedeuten die fünf Ringe?

Von: Mischa Drautz und Veronika Baum

Stand: 26.07.2024

Vor den Olympischen Sommerspielen, Olympia Paris 2024, Blick auf die Olympischen Ringe.  | Bild: dpa-Bildfunk/Michael Kappeler

Das alte Olympia

Die Olympischen Spiele sind eine Erfindung der Alten Griechen. Ihren Namen haben sie ihrem damaligen Austragungsort zu verdanken: Olympia war eine Ortschaft im antiken Griechenland. Noch heute kann man dort die Reste eines großen Tempels für den Gott Zeus besichtigen. In der Anfangszeit der Spiele, das war vermutlich im 2. Jahrtausend vor Christus, gab es einen einzigen Wettkampf: einen Lauf über die Distanz des Stadions. Das waren knapp 200 Meter.

Wie in der Antike: Eine als Priesterin verkleidete Schauspielerin fängt das Sonnenlicht mit einem Spiegel und entzündet damit das Feuer.

Die Olympischen Spiele von damals darf man sich auch nicht als "Sportveranstaltung" wie heute vorstellen. Es war ein religiöses Fest zu Ehren der Götter. Mit der Zeit gewannen die Spiele an Bedeutung und es gab immer mehr Wettkämpfe: Neben dem Laufen zum Beispiel auch Ringen, Faustkampf und Reiten. Weil die Sportler - sie wurden auch Olympioniken genannt - von weit her anreisten, fanden die Spiele nur alle vier Jahre statt. Etwa im Jahr 400 nach Christus schaffte der römische Kaiser die Spiele ab.

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Die Olympischen Spiele - wiederentdeckt!

1.500 Jahre lang gab es keine Olympischen Spiele. Doch als Ende des 19. Jahrhunderts Archäologen bei Ausgrabungen im alten Olympia immer mehr über die Wettbewerbe der Griechen herausfanden, machte sich der Franzose Pierre de Coubertin für ein Wiederaufleben der Spiele stark.

Er wollte, dass sich die Menschen aus verschiedenen Ländern besser kennenlernen. Die Jugend der Welt sollte sich bei den Spielen treffen und lieber im Sport streiten als sich auf dem Schlachtfeld gegenseitig zu bekriegen. Im Jahr 1896 wurden die Olympischen Spiele erstmals in der Neuzeit wieder ausgetragen. Und seitdem im Normalfall alle vier Jahre, immer in einer anderen Stadt auf der Welt.

Die Olympischen Spiele heute

Die Tanzsportart "Breakdance" oder "Breaking" ist neben Surfen, Skateboarding und Sportklettern 2024 neu dabei.

Während man sich die ersten Spiele der Neuzeit von der Größe so vorstellen muss, als ob ein paar Schulklassen aufeinandertreffen, ist es heute ein Großereignis. In Paris sind es 36 verschiedene Sportarten und bei den Wettbewerben machen über 10.500 Athletinnen und Athleten mit. Es kommen auch immer wieder neue Sportarten dazu: In Paris ist beispielsweise Breakdance neu dabei.

Das olympische Motto

Besonders ist auch, dass die Sportlerinnen und Sportler aus über 200 verschiedenen Ländern kommen, also nicht nur aus Deutschland, Japan oder den USA, sondern auch aus Mikronesien, Sierra Leone oder Panama. Und es geht nicht nur um den Sieg und die Medaillen. "Dabei sein ist alles!", lautet ein wichtiger olympischer Gedanke. Mit dem Motto "Offene Spiele" soll im Sommer 2024 möglichst ganz Paris zu einer Open-Air-Arena werden und der Geist der Spiel für möglichst viele Menschen erfahrbar werden.

Die olympischen Ringe

Die bekannte olympische Flagge mit den farbigen Ringen erfand Pierre de Coubertin im Jahr 1913. Die fünf ineinander verschlungenen Ringe sollen für die Verbundenheit der fünf Kontinente stehen. Außerdem ist die olympische Flagge so bunt (Grün, Gelb, Rot, Schwarz und Blau auf weißem Hintergrund), damit jeder mindestens eine Farbe seiner Nationalflagge in der olympischen Flagge findet.

Die Schattenseiten der Olympischen Spiele

Die gigantische Show verdeckt aber auch eine dunkle Seite, denn die Olympischen Spiele sind mittlerweile nicht nur ein sportliches Abenteuer, sondern auch ein Geschäft, bei dem es um viel Geld geht. Allein die größten Sponsoren zahlen zusammen etwa eine Milliarde Euro an das Internationale Olympische Komitee. Man kann den Eindruck gewinnen, den Veranstaltern von Olympia geht es nicht mehr um den Sport, sondern nur noch darum, möglichst viel Geld zu verdienen.

Auch bei den Sportlern gibt es Probleme: Weil Olympia so wichtig ist, spüren viele den Druck, dort besonders gut sein zu müssen. So kommt es dazu, dass manche Sportler sich unerlaubt dopen. Dopingmittel sind meist Medikamente. Die Sportler nehmen sie aber nicht, weil sie krank sind, sondern weil sie hoffen, dadurch ihre Leistungen im Sport zu verbessern. Mit Kontrollen und Tests versuchen Dopingfahnder, das sind sozusagen Sport-Polizisten, einen fairen Wettbewerb zu garantieren.

Ist Rußland in Paris dabei?

Wegen des Angriffskriegs von Russland gegen das Nachbarland Ukraine dürfen die Sportlerinnen und Sportler aus Russland nur unter einer neutralen Flagge an der internationalen Wettkämpfen in Paris teilnehmen. Das gleiche gilt für Teilnehmende aus Belarus. Sollten diese Sportlerinnen und Sportler bei den olympischen Spielen eine Medaille gewinnen, werden bei der Siegerehrung die Nationalhymnen ihrer Länder nicht gespielt. Bei Mannschaftssportarten dürfen beide Länder überhaupt nicht mitmachen und auch in der Leichtathletik dürfen die Sportlerinnen und Sportler nicht antreten.


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