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Große Wildbienenart Hummel - Gelb-schwarzer Riesenbrummer

Eigentlich sind gar nicht alle Hummeln gelb-schwarz, es gibt auch braune oder schwarze mit orange-rotem Hinterteil. Aber alle haben sie Haare wie die Honigbienen auch, mit denen sind sie schließlich verwandt. Hummeln gehören zu den Wildbienen.

Von: Simone Wichert

Stand: 20.05.2022

Eine Hummel fliegt auf eine Blume. | Bild: BR/Den - Fotolia/MDR

Mit den Wespen widerum sind Hummeln nicht verwandt. Sie sind auch nicht so angriffslustig wie die Wespen und mögen weder Zwetschgenkuchen noch Limonade. Stechen können sie natürlich schon, aber das tun sie nur sehr selten, zum Beispiel wenn sie sich verteidigen müssen, oder weil sie Angst haben, zerdrückt zu werden.

Hummelgymnastik

Zwei gelbe Streifen, weißes Hinterteil - das ist die Erdhummel.

Man darf ruhig nah hingehen und sie beobachten, zum Beispiel beim Aufwärmen: Das tun sie nämlich, bevor sie losfliegen. Manchmal kann man eine Hummel irgendwo sitzen sehen und hört sie brummen. Sie bewegt dann die Flügel ohne zu fliegen und dabei wird ihr warm wie einem Sportler bei der Gymnastik.

Und weil sie sich so aufwärmen kann, kann sie auch in nördlichen Ländern leben, wo es längst nicht so warm ist wie hier bei uns, zum Beispiel in Lappland, Norwegen, Finnland und Schweden. Ihr dichter Pelz ist dabei ein zusätzlicher Wärmespeicher.

Königin sucht Schloss?

Sieht aus wie eine Honigbiene, hat nur einen dichteren Pelz.

Im Frühjahr sieht man Hummeln oft scheinbar ziellos umherfliegen und wundert sich, was sie denn an Steinen oder auf der Erde suchen, wo es dort doch gar keine Blüten gibt. Das sind die Hummelköniginnen auf der Suche nach einem geeigneten Platz für ihr Nest. Sie suchen nach kleinen Hohlräumen wie Mauselöchern oder Felsspalten.

In so einen Nistplatz bauen die Hummelköniginnen zunächst wenige Waben, in die sie ihre Eier legen, aus denen die ersten Arbeiterinnen schlüpfen. Diese übernehmen später die weitere Pflege und die Königin ist dann nur noch damit beschäftigt, Eier zu legen. Sie wird von den Arbeiterinnen sogar gefüttert.

Die Steinhummel hat einen orangefarbenen "Po".

So wird im Laufe des Sommers der Hummelstaat immer größer; bis zu sechzig Hummeln leben da manchmal zusammen! Doch von diesem großen Hummelstaat erleben nur die neuen Königinnen den nächsten Frühling - alle anderen sterben im Herbst. Die jungen Königinnen tragen dann bereits befruchtete Eier in sich und können so nach dem Winter gleich loslegen.

Mehr über die großen Wildbienen

Noch mehr Hummelwissen gibt's hier zum Hören von radioMikro-Reporterin Silke Schmidt-Thrö, Leni und Juro und - quasi aus erster Hand - von einer wilden dunklen Erdhummel.


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