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Unser Auge Schauen, blinzeln und weinen

Den ganzen Tag haben unsere Augen viel zu tun - mit ihnen sehen wir unsere Umwelt, wir lesen und schreiben, wir schauen auf große und kleine Bildschirme und brauchen unsere Augen für all diese Tätigkeiten vom Morgen bis zum Abend. Wir blinzeln, wir reiben uns die Augen - und manchmal brennen sie. Und: Wie kommt eigentlich nachts der "Sand" ins Auge?

Von: Simone Wichert

Stand: 13.05.2021

Die blauen Augen eines Kindes. | Bild: NDR

Tränenflüssigkeit hält unser Auge sauber und feucht

Beim Zwiebelschneiden tränen unsere Augen oft.

Ständig liegt ein sogenannter Tränenfilm auf unseren Augen. Der schützt - zusammen mit dem Lidschlag und den Wimpern - die Oberfläche der Hornhaut im Auge vor kleinen Staubpartikeln. Und wenn doch etwas ins Auge gelangt, produziert die Tränendrüse mehr Tränenflüssigkeit als normal.

Das passiert, wenn unser Auge durch starken Wind gereizt ist, oder auch, wenn wir Zwiebeln schneiden und die scharfen Dämpfe der Zwiebel ins Auge steigen. Die Tränenflüssigkeit läuft dann in Richtung Nase, so dass wir "weinen" müssen ohne wirklich zu weinen.

Mehr Tränen ohne zu weinen

Haaaaaa - tschi!

Vielleicht ist dir auch bei einer Erkältung schon mal aufgefallen, dass deine Augen tränen, obwohl du gar nicht weinst. Das liegt daran, dass Nase und Augen über den Tränennasengang miteinander verbunden sind und die Tränenflüssigkeit so von den Augen auch in die Nase geraten kann. Natürlich ebenso umgekehrt: Wenn die Nase verstopft ist, kann Flüssigkeit aus dem Auge tränen, obwohl du gar nicht weinst.

Das Märchen vom Sandmann und dem Sand im Auge

Manchmal müssen wir uns die Augen reiben.

Wenn wir morgens aufwachen, haben wir im inneren Augenwinkel manchmal etwas Schleim. Der kann noch glitschig sein oder aber auch schon getrocknet und deswegen fest wie ein Sandkörnchen. Ab und zu klebt auch ein bisschen davon an unseren Augenwimpern. Dann reiben wir uns die Augen und schon ist Schleim oder Körnchen verschwunden.

Tagsüber klimpern wir etliche Male mit unseren Wimpern. Oberlid und Unterlid berühren sich dabei und wischen das Auge klar - wie Scheibenwischer beim Auto. Unsere Wimpern sind übrigens nicht dazu da, damit die Augen schön aussehen, sondern damit sie die Augen vor Dreck und Fremdkörpern schützen - damit im wahrsten Sinne des Wortes "nichts ins Auge geht". Wenn ein Fremdkörper an die Wimpern stößt - wie auch, wenn du mit deinen Fingern dran kommst - lösen die Wimpern den Lidschlussreflex aus: Die Augenlider schließen sich und nichts kommt mehr ins Auge.

Pause für die Scheibenwischer

Streut das Sandmännchen wirklich Sand ins Auge?

In der Nacht, wenn wir schlafen, haben auch unsere Augenlider Pause. Manchmal bleiben die Lider einen Spalt breit offen. Im Schlaf sammeln sich auf der Augenoberfläche Staubpartikel, Zellreste und auch Tränenflüssigkeit, denn die hält unsere Augen auch über Nacht feucht.

Wenn wir morgens aufwachen, gehen unsere Augenlider wieder auf und zu - wir zwinkern ganz automatisch. Dabei wird das Sekret, vermischt mit Staub und Zellresten, in Richtung Nase gewischt. Das ist das, was man "Schlaf" nennt. Genauer gesagt: Das ist der Müll, den die Augenoberfläche auf diese Art entsorgt.


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