Archivbild vom 31.03.2024: Papst Franziskus hält die Ostermesse auf dem Petersplatz im Vatikan.
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Papst Franziskus hat in seiner Osterbotschaft zur Freilassung der Geiseln und zu einem sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen aufgerufen.

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 14 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 1. bis 7. April im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Sonntag, 7. April 2024

21.27 Uhr: Tausende demonstrieren für Freilassung der Geiseln im Gazastreifen

Sechs Monate nach dem Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel haben in Jerusalem tausende Menschen für ein Abkommen zur Freilassung der etwa 130 Geiseln, die noch in der Gewalt der Hamas sind, demonstriert. Die Protestierenden versammelten sich am Sonntagabend vor dem israelischen Parlamentsgebäude. Die Knesset befindet sich derzeit wegen des Pessach-Fests in einer Sitzungspause.

Immer wieder äußern die Menschen in Israel auf Demonstrationen ihren Unmut über die Regierung, unter anderem, dass Ministerpräsident Netanjahu zu wenig für die Befreiung der Geisel tue. Zuletzt stieg der Druck auf Netanjahu. Dem Regierungschef wird vorgeworfen, Zeit zu schinden. Er weist den Vorwurf zurück.

21.16 Uhr: Israels Generalstabschef nach Teilabzug - Gaza-Krieg lange nicht vorbei

Trotz eines Teilabzugs israelischer Truppen im Gazastreifen ist nach Angaben von Israels Generalstabschef Herzi Halevi ein Ende des Gaza-Kriegs noch lange nicht in Sicht. "Der Krieg in Gaza dauert an, und wir sind weit davon entfernt, aufzuhören", sagte Halevi. Hochrangige Funktionäre der islamistischen Hamas hielten sich in dem Küstengebiet weiter versteckt. "Wir werden sie früher oder später erreichen", sagte er. "Wir werden keine Hamas-Brigaden aktiv lassen - in keinem Teil des Gazastreifens."

21.14 Uhr: Menschenrechtler - Festnahmen in Kairo bei Protest für Palästinenser

Nach einem Protest in Ägypten aus Solidarität mit Palästinensern sind Menschenrechtlern zufolge mehr als ein Dutzend Demonstranten vorübergehend festgenommen worden. Sicherheitskräfte hätten anschließend Razzien in Wohnungen von mindestens zehn der Teilnehmer durchgeführt, teilten mehrere ägyptische Menschenrechtsorganisationen mit. Sie forderten die "sofortige und bedingungslose Freilassung aller derzeit festgenommenen Demonstranten".

18.48 Uhr: Verteidigungsminister erklärt Gaza-Rückzug

Der Rückzug israelischer Soldaten aus dem südlichen Teil des Gazastreifens dient laut Verteidigungsminister Yoav Gallant zur Vorbereitung auf künftige Einsätze. "Die Truppen verlassen den Gazastreifen und bereiten sich auf ihre nächsten Einsätze vor. Wir haben Beispiele für solche Einsätze bei der Shifa-Operation gesehen und auch für ihren kommenden Einsatz in der Gegend von Rafah", sagte Gallant nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit Militärs.

17.00 Uhr: Israel bereitet sich auf möglichen Krieg an Nordgrenze vor

Das israelische Militär teilt mit, es habe eine weitere Phase der Vorbereitung auf einen möglichen Krieg im Norden an den Grenzen mit dem Libanon und Syrien abgeschlossen. Dabei sei es um Voraussetzungen für eine breite Mobilisierung von Soldaten gegangen. Die Pressemitteilung der Armeeführung hat den Titel: "Bereitschaft für den Übergang von der Verteidigung zur Offensive."

16.33 Uhr: WCK-Gründer – "Ein Krieg gegen die Menschheit selbst"

Der Gründer der Hilfsorganisation World Central Kitchen, José Andrés, kritisierte am Sonntag in einem Interview mit dem US-Fernsehsender ABC die israelische Kriegsführung. Vor einer Woche waren sieben Mitarbeiter der Organisation durch einen israelischen Luftangriff im Gazastreifen getötet worden. "Dies scheint kein Krieg gegen den Terror zu sein. Dies scheint kein Krieg zur Verteidigung Israels mehr zu sein. Im Moment scheint es wirklich ein Krieg gegen die Menschheit selbst zu sein", sagte Andrés.

15.45 Uhr: Rückzug israelischer Truppen laut USA wohl für Erholung und Neugruppierung

Die USA vermuten in dem Abzug großer Teile der israelischen Truppen aus dem Süden des Gazastreifens kein Manöver zur Vorbereitung einer neuen Offensive. Die Reduzierung der Truppenstärke scheine der Erholung und Neugruppierung der Soldaten zu dienen, sagt der Sprecher der für nationale Sicherheit in der US-Regierung, John Kirby, dem Sender ABC News.

15.17 Uhr: Huthis haben offenbar britische und israelische Schiffe angegriffen

Die Huthi-Rebellen im Jemen erklären, in den vergangenen 72 Stunden Raketen und Drohnen auf ein britisches und zwei israelische Schiffe abgefeuert zu haben. Auch mehrere US-Fregatten im Roten Meer seien Ziel der Angriffe gewesen.

14.39 Uhr: CIA und Hamas in Kairo zu Gesprächen über Waffenruhe

CIA-Direktor William Burns und eine Delegation der islamistischen Hamas sind für indirekte Gespräche über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die mögliche Freilassung weiterer Geiseln in Kairo eingetroffen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Kreisen des Flughafens in der ägyptischen Hauptstadt. Burns landete demnach am Samstagabend, am Sonntag traf die Hamas-Delegation ein, angeführt vom ranghohen Funktionär Chalil al-Haja. Die Hamas-Vertreter reisten demnach auf Einladung Ägyptens an. Auch der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, sollte israelischen Berichten zufolge nach einer Entscheidung des Kriegskabinetts noch anreisen.

14.05 Uhr: Netanjahu – Keine Feuerpause ohne Geisel-Freilassung

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu knüpft einen Waffenstillstand mit der radikal-islamischen Hamas an die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln. Er werde "extremen" Forderungen nicht nachgeben, sagt er unter Verweis auf die in Ägypten laufenden Verhandlungen über eine Feuerpause.

13.50 Uhr: Erzbischof Bentz in Jerusalem – Frieden nur durch Dialog

Frieden im Heiligen Land liegt nach Einschätzung des Paderborner Erzbischofs Udo Bentz derzeit "in weiter Ferne". Denn ein Ende der militärischen Gewalt bedeute noch lange keinen Frieden, erklärte er zum Abschluss eines mehrtägigen Besuchs in Jerusalem. Frieden könne "nicht von oben aufgezwungen werden, sondern nur im gemeinsamen Dialog und im gegenseitigen Verständnis entstehen".

Gerade seine Treffen mit jungen Menschen hätten ihn sehr bewegt, so der Vorsitzende der Arbeitsgruppe der katholischen Deutschen Bischofskonferenz für den Nahen und Mittleren Osten. "Ich nehme die drängende Sehnsucht der Menschen nach Frieden, Stabilität und Sicherheit mit nach Hause. Klar ist: Die Gewalt muss auf allen Seiten ein Ende finden", hieß es in einer Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn vom Sonntag.

13.33 Uhr: Hisbollah-Miliz meldet Angriff auf israelischen Stützpunkt in Golanhöhen

Die radikal-islamische Hisbollah-Miliz im Libanon teilt mit, Dutzende von Katjuscha-Raketen auf den Stützpunkt einer israelischen Luftabwehr-Einheit in den besetzten Golanhöhen abgeschossen zu haben. Dies sei eine Vergeltung für zuvor erfolgte israelische Angriffe im Ost-Libanon. Die israelische Armee nimmt zunächst nicht Stellung zu den Angaben.

13.11 Uhr: Iran – Israels Botschaften nach Angriff in Syrien "nicht mehr sicher"

Nach dem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in Damaskus hat die Führung in Teheran eine Drohung gegen israelische Vertretungen im Ausland ausgesprochen. "Die Botschaften des zionistischen Regimes sind nicht mehr sicher", sagte Jahja Rahim Safawi, hochrangiger Berater des geistlichen Oberhaupts Ali Chamenei, laut Nachrichtenagentur Isna. Aus diesem Grund habe Israel "aus Angst bis gestern 27 Botschaften geschlossen", fügte Safawi demnach hinzu. Der Berater von Ayatollah Chamenei nannte als Beispiel die israelischen Vertretungen in Jordanien, Ägypten, Bahrain und der Türkei.  Bei Luftangriffen auf das Konsulargebäude in Syriens Hauptstadt waren am Montag mindestens 13 Menschen getötet worden, darunter sieben Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden. Der Iran, Syrien und Russland machten Israel für den Angriff verantwortlich.

12.11 Uhr: Sechs Monate Gaza-Krieg: Rund 35.000 Tote und 9.100 Raketen

Ein halbes Jahr nach Beginn des Gaza-Kriegs haben beide Kriegsparteien jeweils eigene Opferzahlen vorgelegt. Laut israelischem Militär wurden im Gazastreifen seither mehr als 13.000 Aktivisten der radikalislamischen Hamas und Mitglieder anderer Terrorgruppen getötet.

Zudem seien 604 israelische Soldaten und Reservisten getötet und 3.193 verletzt worden, davon bei der Bodenoffensive in Gaza 260 beziehungsweise 1.552; insgesamt 41 eigene Soldaten sollen in Gaza durch militärbedingte Unfälle umgekommen sein.

Dagegen bezifferte die von der Hamas geführte Gesundheitsbehörde in Gaza die Zahl der getöteten Palästinenser mit mehr als 33.000, wobei nicht zwischen Zivilisten und Hamas-Kämpfern unterschieden wurde. Damit würde sich die Gesamtzahl der Opfer auf israelischer wie palästinensischer Seite auf rund 35.000 Menschen belaufen.

12.09 Uhr: Israel zieht Truppen aus Süd-Gazastreifen größtenteils ab

Das israelische Militär hat einem Sprecher zufolge bis auf eine Brigade seine Bodentruppen aus dem Süden des Gazastreifens abgezogen. Eine Brigade bleibe dort, sagte der Sprecher am Sonntag, nannte aber zunächst keine weiteren Details. Eine israelische Brigade besteht normalerweise aus einigen Tausend Soldaten. Der Rückzug erfolgte zu einem Zeitpunkt, da sich Ägypten - neben Katar und den USA Vermittler in dem Krieg - auf die Ausrichtung einer neuen Gesprächsrunde vorbereitet, die die Aushandlung einer Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln zum Ziel hat.

11.05 Uhr: Baerbock fordert islamistische Hamas zum Niederlagen der Waffen auf

Ein halbes Jahr nach dem brutalen Überfall der Hamas auf Israel hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die radikalislamische Palästinenserorganisation aufgefordert, die Gewalt zu beenden. "Die Hamas hat mit ihrem Terror Krieg und unendliches Leid über Israelis und Palästinenser gebracht", schrieb Baerbock am Sonntag im Kurzbotschaftendienst X. "Sie muss dieses Leid beenden, die Geiseln sofort freilassen und ihre Waffen niederlegen." Baerbock erinnerte an die über 100 Geiseln, die die Terroristen noch immer gefangen halten, und versprach: "Wir lassen nicht nach in unserem Einsatz, sie zurück zu ihren Lieben in Israel zu bringen."

10.10 Uhr: Zwei Schiffe vor Jemens Küste nahe Aden angegriffen

Die britische Sicherheitsfirma für Seeschifffahrt Ambrey hat nach eigenen Angaben Hinweise auf einen Angriff auf ein Schiff im Golf von Aden. "Schiffe in der Nähe wurden angewiesen, vorsichtig zu sein und verdächtige Aktivitäten zu melden", teilt Ambrey mit. Zudem schlug nach Angaben des britischen Amts für Seeschifffahrt (UKMTO) im Golf von Aden 59 Seemeilen südwestlich der jemenitischen Hafenstadt Aden eine Rakete in der Nähe eines Schiffes ein. Der Kapitän habe weder Verletzte noch Schäden am Schiff gemeldet. In dem Gebiet rings um das Rote Meer haben wiederholt jemenitische Huthi-Rebellen Schiffe angegriffen, die nach ihrer Darstellung mit Israel in Verbindung stehen.

08.45 Uhr: Australien will eigenen Sonderberater zu Angriff auf Helfer im Gazastreifen

Nach dem tödlichen Luftangriff auf einen humanitären Hilfskonvoi im Gazastreifen will Australien einen eigenen Sonderberater für die Ermittlungen zu dem Vorfall ernennen, bei dem auch ein Australier getötet worden war. Die bisher von Israel gelieferten Auskünfte zu dem Angriff seien unzureichend, erklärte Außenministerin Penny Wong am Wochenende. Deshalb wolle Australien eine eigene "entsprechend qualifizierte Person" einsetzen, welche die israelischen Ermittlungen begleiten soll. Bei einem israelischen Luftangriff auf einen Konvoi im Gazastreifen waren am Montag sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) getötet worden. Die israelische Armee hatte anschließend einen "schweren Fehler" eingeräumt.

07.23 Uhr: Israelische Luftangriffe auf den Osten des Libanons

Israel hat am Sonntag Luftangriffe auf den Osten des Libanons geflogen, eine Hochburg der pro-iranischen Hisbollah-Miliz. Die Angriffe seien eine "Vergeltungsmaßnahme" für den Abschuss einer israelischen Drohne gewesen, erklärte die israelische Armee im Online-Dienst Telegram. Auch aus dem Hisbollah-Umfeld wurden die morgendlichen Angriffe Israels bestätigt. Laut israelischer Armee griffen ihre Kampfflugzeuge "einen militärischen Komplex und drei weitere terroristische Einrichtungen an, die zum Luftabwehr-Netzwerk der Hisbollah gehören". Dies sei die Vergeltung für den Abschuss einer israelischen Drohne am Samstag. 

06.50 Uhr: Israel - Vier Soldaten im Gazastreifen getötet

Im Gazastreifen sind nach Angaben des israelischen Militärs vier weitere Soldaten getötet worden. Sie seien gestern im Süden des Gazastreifens ums Leben gekommen. Damit steige die Zahl der Verluste seit Kriegsbeginn auf 604 Soldaten. Die Hamas hatte sich am Samstag zu einem Hinterhalt gegen israelische Streitkräfte in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens bekannt.

03.06 Uhr: USA drängen Israel zu Zugeständnis bei Gaza-Verhandlungen

Die USA drängen Israel bei den indirekten Verhandlungen um eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung von Geiseln laut einem Medienbericht zu Zugeständnissen in einem Kernpunkt. Demnach will die US-Regierung erreichen, dass eine begrenzte Rückkehr von Zivilisten in den Norden des seit sechs Monaten umkämpften Küstengebiets ermöglicht wird. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, wollen die USA als Israels wichtigster Verbündeter mit ihrem Vorstoß einen Durchbruch bei den seit Wochen stockenden Verhandlungen ermöglichen. Vertreter der islamistischen Hamas wollen nach eigenen Angaben an diesem Sonntag nach Kairo reisen, um weiterzuverhandeln. Israels Kriegskabinett sollte laut israelischen Medienberichten am Sonntagmorgen zusammentreten, um zunächst darüber zu beraten, ob es eine Delegation nach Kairo schickt oder nicht.

02.43 Uhr: Großbritannien verstärkt mit Schiff Hilfe für Gazastreifen

An den internationalen Bemühungen um einen neuen humanitären Seekorridor für den Gazastreifen wird sich Großbritannien auch mit einem Schiff Royal Navy beteiligen, hieß es aus dem Außen- und aus dem Verteidigungsministerium. "Die Lage im Gazastreifen ist verheerend und die Gefahr einer Hungersnot real. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass die Menschen, die so dringend Hilfe benötigen, Hilfe erhalten", so Außenminister David Cameron in einer Erklärung. Außerdem umfasst die britische Unterstützung finanzielle Hilfe und logistisches Fachwissen, um die Einrichtung des Seekorridors von Zypern nach Gaza zu unterstützen. Die internationale Intiative, an der neben den USA und anderen auch Deutschland beteiligt ist, sieht die direkte Lieferung von Hilfsgütern über Zypern in den Gazastreifen vor.

Samstag, 6. April 2024

22.12 Uhr: Größtes Krankenhaus im Gazastreifen laut WHO nur noch "leere Hülle mit Gräbern"

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich erschüttert gezeigt über den Zustand des größten Krankenhauses im Gazastreifen. Das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt sei nach der Belagerung durch die israelische Armee "nur noch eine leere Hülle mit Menschengräbern", schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus im Onlinedienst X.

Die meisten Gebäude des Krankenhauskomplexes seien "weitgehend zerstört". Das Al-Schifa-Krankenhaus sei "aufgrund des Ausmaßes der Verwüstung völlig funktionsunfähig", erklärte die WHO. Es befinden sich demnach keine Patienten mehr in der Klinik. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation konnte eine von der WHO geleitete Delegation am Freitag nach mehreren gescheiterten Versuchen das Krankenhaus in Augenschein nehmen. Die israelische Armee hatte am Montag nach einem zweiwöchigen Einsatz ihre Truppen von dort abgezogen.

20.04 Uhr: Deutsche Fregatte "Hessen" wehrt Angriff auf Frachtschiff im Roten Meer ab

Die deutsche Fregatte "Hessen" hat bei ihrem Einsatz zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer einen weiteren Angriff abgewehrt. Wie das Einsatzführungskommando der Bundeswehr im Onlinedienst X mitteilte, vereitelte die "Hessen" am Nachmittag "einen Angriff gegen ein ziviles Frachtschiff" im Roten Meer. "Ein anfliegender Flugkörper konnte zerstört werden", hieß es weiter. Die "Hessen" war Ende Februar als Teil der EU-Marinemission "Aspides" zum Schutz der Handelsschifffahrt mit 240 Soldatinnen und Soldaten an Bord in die Region entsandt worden.

19.17 Uhr: Israels Oppositionsführer Lapid fliegt zu Gesprächen nach Washington

Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid wird an diesem u Gesprächen nach Washington fliegen. Unter anderem werde er mit Außenministern Antony Blinken, dem nationalen Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, und mehreren einflussreichen Senatoren zusammentreffen, teilte Lapid auf seinem Telegram-Kanal mit. Lapid steht an der Spitze der Mitte-Rechts-Partei Jesch Atid (Zukunftspartei).

Das Verhältnis der US-Administration unter Präsident Joe Biden zum israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu hat sich in letzter Zeit deutlich abgekühlt. Spannungen bestehen vor allem wegen der Art der Kriegsführung Israels im Gazastreifen mit vielen zivilen Opfern und massiven Schäden und wegen der aus US-Sicht von Israel unzureichend ermöglichten humanitären Hilfe. Washington sucht deshalb die Nähe zu politischen Rivalen und Gegnern Netanyahus.

16.21 Uhr: Chef von UN-Nothilfebüro ruft zu Kriegsende in Gaza auf

Der Leiter des UN-Nothilfebüros (OCHA), Martin Griffiths, hat mit dringenden Worten zu einem Ende des Krieges in Gaza aufgerufen. "Täglich fordert dieser Krieg mehr zivile Opfer. Jede Sekunde, die er fortgeführt wird, pflanzt die Saat für eine durch diesen Konflikt verdüsterte Zukunft", teilte Griffiths am Samstag in New York mit. Ein Ende des Krieges sei überfällig.

"Für die Menschen in Gaza haben die vergangenen sechs Monate Tod, Vernichtung und jetzt die unmittelbare Aussicht auf eine beschämende menschengemachte Hungersnot gebracht", erklärte der OCHA-Chef. Der Brite ist der wichtigste UN-Vertreter für humanitäre Hilfe.

16.09 Uhr: Bundeswehr setzt anderes Flugzeug für Gaza-Hilfsflüge ein

Die Bundeswehr schickt ein Transportflugzeug vom Typ A400M in den Nahen Osten, um Lebensmittel über dem Gazastreifen abzuwerfen. Wie ein Sprecher der Luftwaffe am Samstag mitteilte, soll das Flugzeug am Montag im niedersächsischen Wunstorf starten und am Mittwoch erstmals über dem Palästinensergebiet eingesetzt werden.

Der Vorteil des neuen Airbus: Mit ihm könne auf das international gängige Paletten-System umgestellt werden, sodass die Hilfsgüter künftig von der Bundeswehr selbst verpackt werden können. Bei den Flügen mit dem bislang eingesetzten C-130-Transportflugzeug war ein französisches Paletten-System im Einsatz. 

14.14 Uhr: Vor Verhandlungen: Hamas will von Forderungen "nicht abrücken"

Vor einer weiteren Gesprächsrunde in Kairo über eine Feuerpause und die Geiselfreilassung im Gazastreifen ist die radikalislamische Hamas offenbar nicht zu Zugeständnissen bereit. Die islamistische Palästinenserorganisation erklärte am Samstag, sie halte weiter an ihren Forderungen vom 14. März fest, wonach sie einen vollständigen Waffenstillstand und den Abzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen verlangt. "Wir werden von dieser Position nicht abrücken", hieß es.

Die Verhandlungen über eine Feuerpause und Geiselfreilassung laufen seit Monaten – bislang allerdings erfolglos.

12.53 Uhr: Israelische Soldaten bergen tote Geisel im Gazastreifen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen die Leiche eines Mannes geborgen, der im Zuge des Terrorangriffs am 7. Oktober verschleppt worden war. Wie die Armee erklärte, wurde der Leichnam des entführten Elad Katzir aus Chan Junis auf israelisches Gebiet zurückgebracht. Der Mann sei während der Geiselhaft von der Terrororganisation Islamischer Dschihad ermordet worden, hieß es weiter.

Der 47-jährige Landwirt war am 7. Oktober aus seinem Zuhause im Kibbuz Nir Oz von der Hamas entführt worden. Sein Vater wurde bereits bei den Massakern im Oktober getötet. Seine Mutter wurde ebenfalls in den Gazastreifen verschleppt und dort als Geisel festgehalten, kam später aber frei.

12.23 Uhr: Reporter ohne Grenzen meldet 112 getötete Medienschaffende

Innerhalb eines halben Jahres nach dem Terroranschlag der radikalislamischen Hamas auf Israel und dem anschließenden Krieg im Gazastreifen sind nach Angaben von Reporter ohne Grenzen mindestens 112 Medienschaffende getötet worden. Kein anderer Krieg in diesem Jahrhundert habe für Journalisten so tödlich begonnen wie dieser, erklärte die Organisation am Samstag in Berlin. Die Mehrheit mit 105 Medienschaffenden sei im Gazastreifen ums Leben gekommen.

Bis heute komme fast niemand für eine Berichterstattung in den Gazastreifen hinein, nur wenige hätten ihn verlassen dürfen, kritisierte Reporter ohne Grenzen. Die Grenzen zum Gazastreifen müssten für internationale Medien zudem geöffnet werden. Die Organisation rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich stärker für den Schutz palästinensischer Journalistinnen und Journalisten einzusetzen.

09.28 Uhr: Israels Polizei meldet Festnahmen auf dem Tempelberg

Die israelische Polizei hat in der Nacht auf dem Jerusalemer Tempelberg 16 Menschen festgenommen. Zur Begründung hieß es, diese hätten auf der Anlage Parolen skandiert, die zum Terror aufriefen oder Terror unterstützten.

Es handele sich um Einwohner aus dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems, um Menschen aus Nordisrael sowie um einen Palästinenser aus dem Westjordanland.

04.07 Uhr: Pelosi fordert Stopp der Waffenlieferungen an Israel

Geht es nach der früheren Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, dann werden die Waffenlieferungen der USA an Israel sofort eingestellt. Eine entsprechende Forderung formulierte Pelosi zusammen mit 36 weiteren Demokraten aus dem Kongress in einem Schreiben an US-Präsident Joe Biden und Außenminister Antony Blinken.

Zur Begründung heißt es in dem Papier wörtlich: "In Anbetracht des jüngsten Angriffs auf die Mitarbeiter der Hilfsorganisation und der sich ständig verschärfenden humanitären Krise halten wir es für ungerechtfertigt, diese Waffentransfers zu genehmigen."

01.54 Uhr: Biden bittet Gaza-Vermittler um Druck auf Hamas

US-Präsident Joe Biden hat sich laut Medienberichten persönlich an die Vermittler Katar und Ägypten gewandt, um die israelischen Geiseln im Gazastreifen freizubekommen. Beide Länder sollten Druck auf die Hamas machen, damit die Islamisten einem Abkommen mit Israel zustimmen, forderte Biden dem Vernehmen nach.

Auf dem Tisch liege ein Vorschlag, der eine sechswöchige Feuerpause und die Freilassung von 40 Geiseln vorsehe, berichtet etwa das Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf einen ranghohen US-Beamten.

01:02 Uhr: Antisemitismus-Beauftragter Klein kritisiert Israel

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat das Vorgehen der israelischen Armee in Gaza kritisiert. Was im Gazastreifen passiert, erschüttere ihn, sagte Klein den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Das ganze Leid" dort, die Tötung von Zivilisten, auch von Mitarbeitenden internationaler Hilfsorganisationen sei "schwer erträglich".

An die israelische Regierung appellierte der Antisemitismus-Beauftragte, die Tötung von sieben Helfern der Organisation World Central Kitchen rückhaltlos aufzuklären: "Es war ja nicht nur ein Fahrzeug, das beschossen wurde, sondern mehrere hintereinander – obwohl die Hilfsorganisation den Konvoi angemeldet hatte."

00.15 Uhr: USA rechnen mit iranischem Vergeltungsschlag

Nach dem Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syrien rechnen die USA mit baldiger Vergeltung auf amerikanische oder israelische Einrichtungen. Beim Sender CNN hieß es unter Berufung auf einen hochrangigen US-Regierungsvertreter, die Vereinigten Staaten bereiteten sich aktiv auf einen "erheblichen" Angriff in der nächsten Woche vor. Laut dem Sender CBS hält die US-Regierung eine Attacke auf eine diplomatische Einrichtung bis zum Ende des Fastenmonats Ramadan in der kommenden Woche für denkbar.

Bei einem Angriff auf den iranischen Botschaftskomplex in Syrien, der mutmaßlich von Israel ausgeführt wurde, waren Anfang der Woche mehrere führende Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Der iranische Präsident Raisi hatte mit Vergeltung gedroht.

Freitag, 5. April 2024

22.39 Uhr: Biden - Ägypten und Katar sollen Hamas zu Geisel-Deal drängen

US-Präsident Joe Biden hat die Führungen in Ägypten und Katar aufgefordert, die Hamas zu einem Abkommen mit Israel über die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln zu drängen. Dies gehe aus einem Brief hervor, den Biden an die Regierungen in Kairo und Doha geschrieben habe, teilte ein ranghohes Mitglied der US-Regierung mit. Der nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Jake Sullivan, werde zudem am Montag mit Angehörigen der geschätzt 100 Geiseln zusammentreffen, die noch immer im Gazastreifen festgehalten werden sollen.

22.17 Uhr: Israels Justizministerium bestätigt Hacker-Angriff auf seine Server

Das israelische Justizministerium hat einen Hacker-Angriff auf seine Server bestätigt. Ursache und Ausmaß des Datenlecks würden noch überprüft, teilte das Ministerium dem Fernsehsender Kan mit. Die Untersuchung werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Arbeit des Ministeriums und seiner Dienstleistungen sei nicht beeinträchtigt. 

Am Vortag hatte eine Gruppe mit dem Namen Anonymous for Justice für sich in Anspruch genommen, die Server des israelischen Justizministeriums gehackt zu haben. Dabei habe sie Daten im Umfang von fast 300 Gigabyte erbeutet, darunter offizielle Briefe und Dokumente, Adressbücher, Telefonlisten und E-Mails, teilte die Gruppe auf X, vormals Twitter, mit. Der Datenraub sei aus Vergeltung für Israels Krieg im Gazastreifen erfolgt. Die Angaben der Gruppe ließen sich nicht überprüfen. 

21.26 Uhr: Hisbollah und Amal melden fünf Tote nach israelischen Angriffen im Libanon

Bei israelischen Angriffen im Süden des Libanon sind nach Angaben der Hisbollah-Miliz und der mit ihr verbündeten Amal-Bewegung fünf Kämpfer getötet worden. Die Hisbollah meldete den Tod von zwei Kämpfern, ohne weitere Details zu nennen, und reklamierte zugleich neun Angriffe auf israelische Stellungen für sich. 

20.52 Uhr: Mutter von Hamas-Opfer wartet weiter auf Leichnam

Ein halbes Jahr nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel wartet die Familie der Deutsch-Israelin Shani Louk weiter auf den Leichnam der jungen Frau. Die sterblichen Überreste ihrer Tochter seien noch immer in Gaza, sagte Louks Mutter dem WDR. "Sie gilt immer noch als Geisel. Ihr Körper wird immer noch dort festgehalten", erklärte Ricarda Louk in dem Interview.

"Wir warten immer noch darauf, den Körper doch noch zurückzubekommen. Wir werden ein Jahr abwarten, bis zum 7. Oktober. Wenn der Körper zurückkommt, dann werden wir noch ein richtiges Begräbnis machen - wenn nicht, werden wir wahrscheinlich ein leeres Grab aufstellen", so Louk weiter. Von Shani Louks Tod ist die Familie überzeugt, weil Splitter eines lebensnotwendigen Schädelknochens gefunden wurden, mit denen eine DNA-Probe gemacht wurde. 

20.47 Uhr: Cameron - Israel sollte Angriff auf Helfer unabhängig prüfen lassen

Der britische Außenminister David Cameron hat angekündigt, die ersten Untersuchungsergebnisse zu Israels tödlichem Angriff auf mehrere Helfer im Gazastreifen genau prüfen zu wollen. "Diese Ergebnisse müssen in vollem Umfang veröffentlicht werden und ihnen muss eine vollkommen unabhängige Prüfung folgen, um die größte Transparenz und Verantwortlichkeit sicherzustellen", teilte Cameron bei der Plattform X (früher Twitter) mit. Er begrüßte zudem die Suspendierung von zwei Offizieren.

Bei dem Angriff auf einen Konvoi der Organisation World Central Kitchen waren sieben Menschen getötet worden, darunter drei Briten.

20.45 Uhr: Festnahmen nach propalästinensischem Protest in Kairo

Nach einem propalästinensischen Protest in der ägyptischen Hauptstadt Kairo sollen zehn Aktivisten festgenommen worden sein. Das berichtete der Menschenrechtsanwalt Nabeh Elganadi. Etwa 200 Menschen hatten am Mittwoch vor dem Gebäude des Presse-Syndikats in Kairo demonstriert und dabei der Regierung vorgeworfen, zur israelischen Belagerung des Gazastreifens beizutragen. Die Protestteilnehmer forderten zudem lautstark die Ausweisung der israelischen Botschafterin

18.28 Uhr: Israelisches Militär räumt Tötung von Zivilistin am 7. Oktober ein

Das israelische Militär hat eingeräumt, beim Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas auf das Land am 7. Oktober wahrscheinlich eine israelische Zivilistin getötet zu haben. Das Militär identifizierte die Frau als Efrat K. Sie sei im Kibbuz Nir Oz zu Tode gekommen. Ein Hubschrauber habe ein Fahrzeug angegriffen, in dem sich K. mit Hamas-Angreifern befunden habe. Der Hubschrauberbesatzung sei nicht bewusst gewesen, dass die Israelin in dem Fahrzeug war. Der Angriff habe die Hamas-Terroristen und "höchstwahrscheinlich" auch K. getötet.

17.48 Uhr: Hisbollah-Chef - Angriff auf iranische Botschaft in Syrien "Wendepunkt"

Der Chef der Hisbollah-Miliz im Libanon, Hassan Nasrallah, rechnet fest mit einer Antwort des Irans auf den israelischen Angriff auf seinen Botschaftskomplex in Syrien von Anfang der Woche, bei dem mehrere führende Mitglieder der Revolutionsgarden getötet wurden. Es werde definitiv eine iranische Antwort gegen Israel geben, sagte Nasrallah. Der Angriff sei ein "Wendepunkt" seit den Ereignissen vom 7. Oktober. Die Hisbollah habe noch Waffen und Kräfte, die bislang nicht gegen Israel eingesetzt worden seien. Nasrallahs Miliz wird vom Iran unterstützt und ist mit der Hamas verbündet.

17.46 Uhr: UN-Chef fordert von Israel Strategiewechsel

Nach dem tödlichen Angriff auf internationale humanitäre Helfer im Gazastreifen hat UN-Generalsekretär António Guterres einen grundlegenden Strategiewechsel des israelischen Militärs gefordert. Israel habe Fehler eingeräumt und einige disziplinarische Konsequenzen angekündigt, sagte Guterres. "Aber das grundlegende Problem ist nicht, wer die Fehler gemacht hat, es sind die bestehende militärische Strategie und die Vorgehensweise, die es ermöglichen, dass diese Fehler immer wieder passieren", sagte Guterres weiter.

17.43 Uhr: Nach Tod von Helfer - Israels Botschafter in Polen erhält Protestnote

Nach dem Tod eines polnischen Mitarbeiters der Hilfsorganisation World Central Kitchen bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen hat Polens Außenministerium eine Protestnote an Israels Botschafter überreicht. Botschafter Jakov Livne habe sich für den Angriff entschuldigt, sagte Vize-Außenminister Andrzej Szejna nach der Unterredung. Zuvor hatten Äußerungen des Diplomaten sowie des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu eine neue Krise in den schwierigen israelisch-polnischen Beziehungen ausgelöst.

17.41 Uhr: UN-Organisation liefert erstmals seit Kriegsbeginn wieder Tierfutter nach Gaza

Die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) liefert erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs wieder größere Mengen an Tierfutter in den Gazastreifen. Die ersten 150 Tonnen von insgesamt 1.500 Tonnen Tierfutter wurden an mehr als 2.400 Haushalte mit Viehhaltung in dem abgeriegelten Küstenstreifen verteilt, wie die UN-Organisation mitteilte. Damit soll inmitten einer drohenden Hungersnot die lokale Produktion von Lebensmitteln wie Milchprodukten, Eier und Fleisch unterstützt werden.

16.44 Uhr: Guterres - Kinder in Gaza sterben an Wasser- und Nahrungsmangel

Ohne zusätzliche Hilfslieferungen droht im Gazastreifen nach Ansicht von UN-Generalsekretär António Guterres eine katastrophale Hungerkrise. "Kinder in Gaza sterben heute an Nahrungs- und Wassermangel", sagte Guterres in New York. Dies sei komplett vermeidbar, so Guterres: "Wenn die Tür für Hilfe geschlossen ist, öffnet sich die Tür für das Verhungern." Mehr als eine Million Menschen, etwa die Hälfte der Bevölkerung des abgeriegelten Küstenstreifens, seien von katastrophalem Hunger bedroht. "Nichts kann die Kollektivstrafe für die Palästinenser rechtfertigen", sagte Guterres weiter. 

Internationalen Experten zufolge droht vor allem im Norden Gazas eine Hungersnot, die schlimmste Form der Hungerkrise. Guterres äußerte sich eher zurückhaltend zu den jüngst von Israel angekündigten Schritten, mehr Hilfslieferungen zu ermöglichen. Er hoffe, dass die Ankündigungen "effektiv und schnell" umgesetzt würden, denn die Lage im Gazastreifen sei "absolut verzweifelt". Es brauche "einen Quantensprung bei den Lieferungen lebensrettender Hilfe, einen wirklichen Paradigmenwechsel". Ähnlich formulierte das auch die Europäische Union.

16.15 Uhr: Palästinenser wollen vor Berliner Gericht Waffenexporte nach Israel stoppen

Mit einem Eilantrag beim Berliner Verwaltungsgericht wollen deutsche Anwälte im Auftrag von Palästinensern in Gaza die Genehmigung von Kriegswaffenexporten nach Israel stoppen, die Juristen fordern eine sofortige Einstellung der Lieferungen aus Deutschland. Ziel des Antrags sei es, der Bundesregierung künftige Exporte von Waffen zu untersagen. Bereits erteilte Genehmigungen sollten widerrufen werden. Wann das Berliner Gericht über das Verfahren entscheide, sei noch offen, so ein Gerichts-Sprecher.

Die Antragsteller begründeten ihr Vorgehen gegen die Bundesregierung damit, dass Grund zur Annahme bestehe, dass die Waffen für Völkerrechtsverletzungen wie Völkermord und Kriegsverbrechen eingesetzt würden. Die Regierung müsse jedoch ihr Recht auf Leben schützen. 

16.05 Uhr: Blinken - USA überprüfen Israels Untersuchung zu Angriff auf Helfer

Die USA überprüfen nach den Worten von Außenminister Antony Blinken die Untersuchung Israels zum Angriff seines Militärs auf Fahrzeuge der US-Hilfsorganisation World Central Kitchen, bei dem sieben Mitarbeiter getötet wurden. Die US-Regierung werde die Schritte Israels sehr genau beobachten, sagte Blinken in Brüssel vor der Presse: "Es ist sehr wichtig, dass Israel die volle Verantwortung für diesen Vorfall übernimmt." Es sei auch wichtig, dass das Land Schritte unternehme, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und dass Schritte unternommen werden, um sicherzustellen, dass so etwas nie wieder passiert.

16.01 Uhr: Experten - Unterstützung Israels kostet Deutschland Ansehen in muslimischen Ländern

Die Unterstützung Israels im Kampf gegen die Hamas hat Deutschland aus Expertensicht viel Einfluss in der muslimischen Welt gekostet. Für deutsche Stiftungen etwa sei die Arbeit im Nahen Osten und Nordafrika seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs im Oktober deutlich schwerer geworden, sagte der Vorsitzende der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), Martin Schulz, dem "Spiegel". Die diplomatische Zurückhaltung Deutschlands bedürfe zunehmend der Erklärung, weil das Verständnis für die Verpflichtung Deutschlands gegenüber Israel verblasse.

Ähnlich äußerte sich auch der Staatssekretär im Entwicklungsministerium, Niels Annen (SPD): "Zurzeit registrieren wir vor allem bei unseren zivilgesellschaftlichen Partnern in der Region eine große Enttäuschung über unsere als einseitig wahrgenommene Position."

15.30 Uhr: Zwei weitere Festnahmen in Türkei wegen Verdacht der Spionage für Israel

Die türkischen Behörden haben zwei weitere Personen unter dem Verdacht der Weitergabe von Informationen an den israelischen Geheimdienst festgenommen. Die Verdächtigen hätten Informationen über Menschen und Unternehmen, die für Israel von Interesse seien, gesammelt und Daten und Dokumente an israelische Geheimdienstagenten weitergegeben, sagte Innenminister Ali Yerlikaya.

Sechs weitere Personen, die im Rahmen der Operation mit dem Codenamen "Maulwurf-3" bereits zuvor festgenommen worden waren, seien nach einer Befragung wieder freigelassen worden, erklärte Yerlikaya auf X. Die Türkei dulde innerhalb ihrer Grenzen keine Spionageaktivitäten, die ihre nationale Einheit und Solidarität ins Visier nähmen.

15.20 Uhr: Hass und Gewalt bei Al-Kuds-Demonstration in Frankfurt befürchtet

Die örtliche jüdische Gemeinde und der Zentralrat der Juden in Deutschland kritisieren die für Samstag in Frankfurt am Main angemeldete Al-Kuds-Demonstration. Mit der Demonstration halte "blanker Antisemitismus und Israel-Hass wieder Einzug auf unseren Straßen", warnte die Jüdische Gemeinde Frankfurt. Die jährlich von Iran gesteuerte weltweite Mobilisierung diene dazu, zu Gewalt gegen Juden und den Staat Israel aufzurufen.

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, kritisierte, "dass es offensichtlich unser Demonstrationsrecht nicht hergibt, solche Demonstrationen, von denen man seit Jahren weiß, welche Tendenz und welche Töne hierbei angeschlagen werden, im Vorhinein zu verbieten". Erfahrungsgemäß komme es hier zu massiven antisemitischen Äußerungen und Ausschreitungen, sagt er dem Fernsehsender Welt TV.

14.52 Uhr: World Central Kitchen fordert systemischen Wandel bei Israels Militär

Die Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) hat die Untersuchung des israelischen Militärs zu ihren getöteten Helfern im Gazastreifen und die Entlassung zweier Offiziere von ihren Positionen als "wichtige Schritte nach vorn" bezeichnet, gleichzeitig aber grundlegende Veränderungen gefordert. "Ohne einen systemischen Wandel wird es weitere militärische Fehlschläge, weitere Entschuldigungen und weitere trauernde Familien geben", schrieb die Organisation mit Sitz in der US-Hauptstadt Washington.

Der Bericht zeige, dass das Militär "tödliche Gewalt ohne Rücksicht auf ihre eigenen Protokolle, ihre Befehlskette und ihre Regeln eingesetzt" habe. Das Militär habe darin auch eingeräumt, dass das Team der Hilfsorganisation "alle ordnungsgemäßen Kommunikationsverfahren" eingehalten habe. Die Organisation bekräftigte ihre Forderung nach einer unabhängigen Untersuchung des Vorfalls durch Dritte. Ihre Einsätze im Gazastreifen blieben weiter ausgesetzt. 

14.32 Uhr: UN-Menschenrechtsrat fordert Bericht zu israelischen Siedlern

Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat einen Bericht zur Gewalt von israelischen Siedlern in Palästinensergebieten in Auftrag gegeben. Eine Expertenkommission soll die Identitäten von Siedlern feststellen, die die palästinensische Zivilbevölkerung terrorisieren oder einschüchtern, wie das Gremium Genf in einer Resolution forderte. Der Bericht soll in gut einem Jahr vorliegen und auch beleuchten, ob Israel gegen die Rechtsverstöße vorgeht. Die Resolution wurde mit der Zustimmung von 36 Ländern angenommen, Deutschland enthielt sich der Stimme.

Seit der Terrorattacke der Hamas auf Israel im vergangenen Oktober hat das UN-Nothilfebüro (OCHA) im Westjordanland mehr als 700 Fälle von Siedler-Gewalt mit 17 getöteten und mehr als 400 verletzten Palästinensern dokumentiert. Im Vergleichszeitraum von Oktober 2022 bis April 2023 war es zu etwa 560 solcher Vorfälle gekommen.

14.23 Uhr: EU-Kommission fordert rasch mehr Hilfe für Gaza

Die EU-Kommission hat Israel aufgefordert, angekündigte Maßnahmen für mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen schnell umzusetzen. Man habe zur Kenntnis genommen, dass Israel weitere Zugangsstellen für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen - insbesondere den Hafen von Aschdod und den Grenzübergang Erez - öffnen wolle, damit Hilfsgüter direkt in den nördlichen Gazastreifen fließen können und man auch die Lieferungen aus Jordanien erheblich steigern wolle, hieß es von der Brüsseler Behörde. Diese Schritte sollten rasch und vollständig umgesetzt werden.

Man appelliere auch an alle Akteure in der Region, den Zustrom humanitärer Hilfe in den Gazastreifen dringend deutlich zu erhöhen. Die Kommission werde "ihre intensive Arbeit mit regionalen und globalen Partnern, den Vereinten Nationen und Partner-Nichtregierungsorganisationen fortsetzen, um die Hilfslieferungen nach Gaza über alle möglichen Wege" zu erhöhen.

14.09 Uhr: Iranischer Kommandeur droht Israel

Der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarde hat Vergeltung für einen mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das iranische Konsulat in Damaskus angekündigt. "Keine Drohung wird unbeantwortet bleiben", sagte General Hossein Salami in Teheran, nachdem Tausende bei der Beisetzung der bei dem Angriff getöteten Gardemitglieder "Tod Israel" und "Tod Amerika" riefen. Die Trauerfeier fiel mit dem dem sogenannten Jerusalemtag zusammen, bei dem im Iran Unterstützung für die Palästinenser demonstriert wird.

Das Überleben Israels sei von der Unterstützung durch die USA abhängig so Salami. Diese würden weltweit gehasst. "Der Untergang (des zionistischen Regimes) ist sehr möglich und mit Gottes Hilfe nahe", sagte er.

13.40 Uhr: Polen fordert strafrechtliche Ermittlungen nach Angriff auf Helfer im Gazastreifen

Nach dem tödlichen Luftangriff auf einen humanitären Hilfskonvoi im Gazastreifen fordert Polen strafrechtliche Ermittlungen. Polnische Ermittler müssten an der Aufklärung des Vorfalls und den strafrechtlichen und disziplinarischen Ermittlungen gegen die für diesen "Mord" verantwortlichen Soldaten beteiligt werden, erklärte Verteidigungs-Staatssekretär Andrzej Szejna am Freitag nach der Einbestellung des israelischen Botschafters in Warschau. 

Bei einem israelischen Luftangriff auf einen Konvoi im Gazastreifen waren am Montag sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) getötet worden, darunter ein Pole. Der polnische Regierungschef Donald Tusk hatte den Vorfall scharf kritisiert und erklärt, der Vorfall sowie die öffentliche Reaktion der israelischen Regierung stellten die Solidarität mit Israel "auf eine harte Probe".

13.35 Uhr: Bundesregierung an Israel - Ankündigung zu Gaza-Hilfen rasch umsetzen

Die Bundesregierung hat Israel zur raschen Umsetzung seiner Ankündigung aufgefordert, mehr humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu ermöglichen. Dass Israel den Hafen von Aschdod sowie den Grenzübergang Erez vorübergehend für Hilfslieferungen öffnen und auch den jordanischen Korridor für Hilfslieferungen ausbauen wolle, "ist wichtig und richtig, aber es ist natürlich auch überfällig", sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitag in Berlin.

Die Bundesregierung erwarte nun, dass den Ankündigungen der israelischen Regierung rasch Taten folgten. "Die Menschen in Gaza brauchen jedes Hilfspaket und deshalb erwarten wir, dass die israelische Regierung ihre Ankündigungen rasch umsetzt", fügte der Sprecher hinzu. 

13.30 Uhr: Bundeswehr warf 50 Tonnen Hilfsgüter über Gazastreifen ab

Die Bundeswehr hat bislang knapp 50 Tonnen Nahrungsmittel über dem Gazastreifen abgeworfen. Das geht aus einer Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Frage der Linken-Bundestagsabgeordneten Cornelia Möhring hervor, die der Nachrichtenagentur AFP am Freitag vorlag.

Demnach wurden bis zum 27. März in neun Einsatzflügen insgesamt 49,6 Tonnen Hilfsgüter abgeworfen. Dabei handelte es sich um Konserven mit Hülsenfrüchten und Reis. Die Zahlen zeigen nach Ansicht Möhrings, dass die Versorgung der Menschen im Gazastreifen aus der Luft "angesichts der akuten Notlage der Zivilbevölkerung nur ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein ist".

13.15 Uhr: Ministerium - Untersuchung zu Palästinenser-Hilfswerk dauern an

Nach Angaben der Bundesregierung laufen die Untersuchungen zum Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) weiter. Es gebe keinen ganz konkreten Zeitdruck, da das Hilfswerk bis Ende Mai mit Mitteln ausgestattet sei, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Donnerstag in Berlin. Im Lichte neuer Erkenntnisse werde zu gegebener Zeit mit anderen Gebern über neue Mittel entschieden. Es handele sich um einen temporären Stop für die Organisation in Gaza. Geflüchtete Kinder etwa in Jordanien würden weiter unterstützt.

12.53 Uhr: Israel entlässt Offiziere wegen Angriff auf Helfer

Nach dem Tod von sieben Angehörigen einer Hilfsorganisation im Gazastreifen entlässt das israelische Militär zwei Offiziere. Darüber hinaus würden hochrangige Kommandeure formell gerügt, teilt das Militär mit. Eine Untersuchung habe ergeben, dass bei dem Luftangriff schwere Fehler begangen worden seien und es Verstöße gegen gängige Einsatzvorschriften gegeben habe.

Die israelischen Soldaten seien fälschlicherweise davon ausgegangen, dass sie bei ihrem Drohnenangriff im Gazastreifen auf Fahrzeuge mit bewaffneten Hamas-Kämpfern zielten. Stattdessen sei ein Konvoi der Hilfsorganisation World Central Kitchen getroffen worden. Der Tod der Helfer, die im Gazastreifen Mahlzeiten an die notleidende Zivilbevölkerung verteilten, löste weltweit Entsetzen und scharfe Kritik an Israel aus. Unter den getöteten Helfern waren Staatsangehörige aus Australien, Polen und Großbritannien sowie eine Person mit US-kanadischer Staatsbürgerschaft und ein Palästinenser.

12.35 Uhr: UN-Menschenrechtsrat fordert Ende von Waffenlieferungen an Israel

Der UN-Menschenrechtsrat hat einen Stopp von Waffenlieferungen an Israel verlangt. Bei der Abstimmung am Freitag votierten 28 der 47 Mitgliedsländer für die Resolution. Sechs Staaten votierten mit Nein, unter ihnen Deutschland und die USA. 13 Länder enthielten sich.

Die nicht bindende Resolution wirft Israel vor, im Gazastreifen den Zugang zu Wasser zu behindern und die Lieferung humanitärer Hilfen einzuschränken. Sie verlangt, keine Waffen mehr an Israel zu verkaufen oder zu liefern und fordert einen unabhängigen Bericht, der auch Lieferungen an Israel umfassen soll, die sowohl für zivile als auch militärische Zwecke genutzt werden können.

12.00 Uhr: UN - Fast 110.000 Tote und Verletzte in Gaza

Ein halbes Jahr nach Ausbruch des Gaza-Krieges hat UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk erneut ein Ende der Gewalt verlangt. Schlächterei und willkürliche Zerstörung müssten sofort aufhören, erklärte ein Sprecher am Freitag in Genf. Alle Parteien hätten das Völkerrecht, Menschenrechte und humanitäre Rechte auf beispiellose Weise gebrochen. Die Gefahr weiterer Gräueltaten sei hoch.

Nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros sind seit Beginn der Hamas-Terrorangriffe am 7. Oktober und der Militäroperation Israels mehr als 33.000 Palästinenser getötet und rund 75.000 verletzt worden. Mindestens 7.000 Menschen werden tot unter dem Schutt vermutet. Mehr als 100 Geiseln befinden sich noch in der Gewalt militanter Palästinenser.

11.30 Uhr: Durch Krieg viele Menschen mit Behinderung in Gaza

Angesichts des Ausmaßes der Gewalt im Gazastreifen und der hohen Zahl von Verletzungen sieht die Hilfsorganisation Handicap International (HI) einen Anstieg von Menschen, die dringend Physiotherapie, Prothesen und Hilfsmittel wie Rollstühle und Krücken benötigen. Die Reha-Fachkräfte von HI haben laut einer Mitteilung vom Freitag mit einer stark wachsenden Anzahl von Menschen mit Amputationen zu tun und befürchten einen Anstieg dauerhafter Behinderungen.

Viele Menschen, die vor der Gewalt und den Bombenangriffen geflohen sind, erhielten keine angemessene medizinische Versorgung. Der Mangel an medizinischem Personal und lebenswichtigen Hilfsgütern in Gaza verhindere die Operationen, die erforderlich seien, um einen Stumpf für eine Prothesenversorgung vorzubereiten. Bei Kriegsverletzungen, die durch Bomben, Granaten oder Raketen verursacht werden, seien außerdem oft mehrere Operationen erforderlich. Diese Verfahren seien im Gazastreifen derzeit nicht möglich. Die Menschen müssten lange auf eine Prothese warten. Seit Oktober haben die Teams von HI laut eigenen Angaben fast 10.000 Menschen versorgt.

11.28 Uhr: Blinken lobt Israels Zusagen für Gaza-Hilfen und will Resultate sehen

US-Außenminister Antony Blinken hat die von Israel beschlossenen Erleichterungen für humanitäre Hilfe im Gazastreifen als positive Entwicklung bezeichnet. "Wir begrüßen diese Schritte, die Israel angekündigt hat", sagte Blinken am Freitag in der belgischen Universitätsstadt Löwen. "Aber der wirkliche Prüfstein sind die Ergebnisse und die sind es, die wir in den kommenden Tagen und den kommenden Wochen sehen wollen."

11.25 Uhr: Hilfswerk warnt vor tödlichen Epidemien in Gaza

Durch den Krieg steigt offenbar auch die Zahl an krankheitsbedingten Todesfällen in Gaza rapide an. Seit dem Beginn der israelischen Militäroperation im Oktober 2023 wurden fast 600.000 Fälle von akuten Atemwegsinfektionen und mehr als 220.000 Fälle von Durchfallerkrankungen gemeldet, wie das Hilfswerk Care am Freitag in Bonn mitteilte. Auch Krätze, Hautausschläge und Hepatitis A träten vermehrt auf.

Insbesondere ältere Menschen, Schwangere und Kleinkinder unter fünf Jahren seien gefährdet. Sie stürben an Krankheiten, "die absolut vermeidbar und behandelbar sind", erklärte die zuständige Care-Länderdirektorin Hiba Tibi. Fast zwei Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser in Gaza hätten in den vergangenen Monaten aus ihren Häusern fliehen müssen und lebten nun in überfüllten Unterkünften ohne sauberes Wasser und ausreichend sanitäre Einrichtungen. Dadurch könnten sich gefährliche Krankheiten schneller verbreiten.

10.50 Uhr: Sicherheitsmaßnahmen am letzten Ramadan-Freitag in Israel verstärkt

Israel hat am letzten Freitag im Ramadan seine Sicherheitsmaßnahmen in Jerusalem deutlich verstärkt. Etliche Straßen und Zugänge wurden gesperrt; etwa 3.600 Beamte sollen in der Altstadt insbesondere die Wege zum Tempelberg mit der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom überwachen, wie lokale Medien berichten. Die drei bisherigen Freitage des islamischen Fastenmonats, an denen jeweils mehr als 100.000 Muslime zum Tempelareal kamen, verliefen weitgehend ruhig - obwohl die Terrororganisation Hamas zuvor zu Protesten und Tumulten aufgerufen hatte.

Nach dem Morgengebet vor der Al-Aksa-Moschee, an dem bereits Tausende Muslime teilgenommen hatten, wurden laut Polizeiangaben acht Personen festgenommen. Laut israelischen Medien sollen sie mit Gesängen "den Terrorismus unterstützt" haben, schreiben israelische Medien.

10.00 Uhr: Acht Festnahmen auf Tempelberg in Jerusalem

Israels Polizei hat eigenen Angaben zufolge acht muslimische Gläubige nach dem Morgengebet auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem festgenommen. Die Verdächtigen hätten Unterstützung für Terror und Terrororganisationen bekundet oder zum Terror aufgerufen, hieß es von der Polizei. Bei den Betroffenen handelt es sich den Angaben nach um vier Einwohner aus dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems sowie vier Menschen aus dem Norden Israels. Sie alle würden auf einer Polizeiwache verhört. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Der Tempelberg in Jerusalem mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Die Anlage ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. 

08.44 Uhr: Hilfsorganisation - Kindersterblichkeit in Gaza "steigt steil an"

Ein halbes Jahr nach den Anschlägen der Terrororganisation Hamas in Israel und dem darauffolgenden Krieg im Gaza-Streifen warnt die Hilfsorganisation World Vision vor dramatischen Folgen für Kinder. Aktuell steige "die Kindersterblichkeit durch Unterernährung in Gaza steil an", teilte die Organisation im hessischen Friedrichsdorf mit. Zudem würden mehr als eine Million Jungen und Mädchen "lebenslange Folgen für ihre geistige und körperliche Gesundheit erleiden, wenn im Gaza-Konflikt kein sofortiges Ende der Feindseligkeiten erreicht werden kann".

07.10 Uhr: Israel will Grenzübergang Erez öffnen

Israel hat nach offiziellen Angaben einer Wiedereröffnung des Grenzübergangs Erez in den Norden des Gazastreifens zugestimmt. Zudem will das Land die vorübergehende Nutzung des südisraelischen Hafens Aschdod für Hilfslieferungen erlauben, wie die Regierung mitteilt. Sie bestätigt damit entsprechende Medienberichte. Zudem soll demnach die Versorgung des Gazastreifens von Jordanien aus über den Grenzübergang Kerem Schalom verstärkt werden. Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu den Druck auf Israel erhöht, mehr für den Schutz von Helfern und für die Versorgung von Zivilisten zu unternehmen.

03.15 Uhr: CIA-Chef reist nach Kairo

CIA-Direktor Bill Burns wird voraussichtlich dieses Wochenende nach Kairo reisen. Dies berichtet Axios-Reporter Barak Ravid am Donnerstag (Ortszeit) auf der Social-Media-Website X und bezieht sich dabei auf zwei Insider, die ihm die Information nach eigenen Angaben mitgeteilt haben. Burns will demzufolge dort mit seinen ägyptischen und israelischen Amtskollegen sowie den Ministerpräsidenten Katars über die Freilassung von Geiseln, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden, sprechen, um einen Durchbruch in Bezug auf die Freilassung zu erreichen.

00.50 Uhr: Nutzt Israel KI zur Identifizierung von Bombenzielen?

Dem Sprecher für nationale Sicherheit im Weißen Haus, John Kirby, zufolge untersuchen die USA Informationen aus einem Medienbericht über Israels Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Identifizierung von Bombenzielen im Gazastreifen. Dies sagt Kirby in einem Interview mit dem US-Nachrichtensender CNN. Der Bericht über die KI-Nutzung des israelischen Militärs wurde am Mittwoch im israelischen Onlinemagazin "+972 Magazine" sowie der israelischen Nachrichtenseite "Local Call" veröffentlicht

Donnerstag, 4. April 2024

23.27 Uhr: Trump - Israel verliert den PR-Krieg

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat Israel aufgefordert, die Kampfhandlungen im Gazastreifen möglichst rasch abzuschließen. "Bringt es hinter euch und lasst uns zum Frieden zurückkehren und aufhören, Leute zu töten", sagte Trump dem konservativen Radiomoderator Hugh Hewitt. Aus seiner Sicht richte sich die öffentliche Meinung zunehmend gegen Israel, auch weil das israelische Militär Videos von Luftangriffen veröffentliche. "Sie sollten solche Aufnahmen nicht öffentlich machen. Deshalb verlieren sie den PR-Krieg."

23.05 Uhr: Wieder Raketenalarm in mehreren südisraelischen Grenzorten

Erstmals seit fast drei Monaten hat es am Abend in der südisraelischen Stadt Netivot wieder Raketenalarm gegeben. Auch in den Städten Sderot und Aschkelon heulten Armeeangaben zufolge die Sirenen. Der Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ) reklamierte den Angriff für sich. Mehrere Geschosse seien abgefangen worden, meldeten israelische Medien. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. In Sderot schlug Berichten zufolge eine Rakete auf einer Straße ein.

19.57 Uhr: Biden stellt Netanjahu Bedingung für weitere US-Unterstützung

Eine künftige US-Unterstützung für Israels Militäreinsatz gegen die Hamas hängt nach den Worten von Präsident Joe Biden von neuen israelischen Maßnahmen zum Schutz von Zivilisten und Helfern ab. Eine sofortige Waffenruhe sei essenziell, sagte Biden dem israelischen Ministerpräsidenten in einem Telefonat.

Auch US-Außenminister Antony Blinken forderte Israel dazu auf, in seiner Kriegsführung im Gazastreifen mehr Rücksicht auf die Zivilbevölkerung und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen zu nehmen. Ansonsten würden die USA ihre Unterstützung einschränken, sagte Blinken. "Wenn wir die Änderungen nicht sehen, die wir sehen müssen, wird es Änderungen in unserer politischen Position geben."

19.47 Uhr: US-Kreise - Biden und Netanjahu telefonieren weniger als 30 Minuten

US-Präsident Joe Biden und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu haben nach Angaben aus US-Kreisen miteinander telefoniert. Das Gespräch habe weniger als 30 Minuten gedauert, hieß es. Angaben zum Inhalt lagen zunächst nicht vor. Die USA haben sich zuletzt erbost gezeigt über einen israelischen Luftangriff, bei dem Anfang der Woche Mitarbeiter einer Hilfsorganisation getötet worden waren.

18.26 Uhr: Spanien - EU muss vielleicht strategische Beziehung zu Israel überprüfen

Die spanische Regierung stellt eine Überprüfung der Beziehung der EU zu Israel in den Raum. Dies könne nötig werden, sollte die EU-Kommission feststellen, dass Israel im Gaza-Krieg humanitäres Recht verletzt habe, sagte Ministerpräsident Pedro Sanchez dem Sender Al Jazeera. Nach seiner Darstellung "steht die Tür offen" für eine Debatte im Europäischen Rat, "ob wir diese strategische Beziehung fortsetzen oder nicht".

18.13 Uhr: Hilfsorganisationen - Mentale Gesundheit der Kinder ist bemerkenswert

Hilfsorganisationen ziehen nach sechs Monaten Gaza-Krieg eine verheerende Bilanz. Mehr als 13.800 Kinder seien im Gazastreifen ums Leben und über 12.000 weitere seien verletzt worden, wie die Vereinten Nationen und die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde in Gaza mitteilten.

"Wir sehen jetzt Schusswunden bei Kindern, die von Quadcoptern stammen - die im Grunde Drohnen mit Waffen sind. Wir sehen eine alarmierende Anzahl von Infektionskrankheiten oder Ausbrüchen von Hepatitis", sagte Amber Alayyan, stellvertretende Programmleiterin für Nahost von Ärzte ohne Grenzen Pari. Alarmierend seien auch steigende Fälle von Unterernährung. Bemerkenswert sei die mentale Gesundheit und Resilienz dieser Kinder, so Karyn Beattie, Einsatzleiterin von Save the Children International im Gazastreifen. 

17.10 Uhr: Israel stört Berichten zufolge weiter GPS-Signale

Israel weitet Berichten zufolge gezielte Störungen bei der GPS-Nutzung aus. Betroffen seien seit einigen Tagen auch die Städte Tel Aviv und Jerusalem, berichtete die israelische Zeitung "Haaretz" am Donnerstag und beruft sich auf die israelische Armee. Satellitennavigationssysteme würden demnach gezielt gestört. In den vergangenen Monaten gab es GPS-Störungen bereits im Norden und Süden des Landes, um Drohnenangriffe der Hisbollah und der Hamas zu vereiteln. Nun nehmen die Ausfälle Berichten zufolge auch im Zentrum des Landes zu.

16.36 Uhr: Human Rights Watch: Israelischer Angriff war Kriegsverbrechen

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat einen israelischen Angriff auf ein Wohngebäude im Gazastreifen Ende Oktober als Kriegsverbrechen eingestuft. Im Zuge einer Untersuchung, die HRW am Donnerstag veröffentlichte, habe sich kein Hinweis auf ein militärisches Ziel ergeben. Mindestens 106 Zivilisten, darunter 54 Kinder, wurden nach Angaben der Menschenrechtsorganisation bei dem Angriff getötet.

Human Rights Watch sprach von vier separaten Attacken, die das Gebäude im Zentrum des Gazastreifens zum Einsturz gebracht hätten. In dem Gebäuden lebten demnach etwa 350 Menschen, von denen ein Drittel vor Gefechten andernorts dorthin geflüchtet sei. Unter den Toten seien Kinder gewesen, die im Freien Fußball spielten, und Anwohner, die in einem Geschäft im ersten Stock ihre Mobiltelefone aufluden.

15.53 Uhr: "Ärzte ohne Grenzen" erhebt schwere Vorwürfe gegen Israel

Angesichts von fast 200 getöteten humanitären Helfern im Nahost-Krieg hat "Ärzte ohne Grenzen" schwere Vorwürfe gegen die Streitkräfte Israels erhoben. Die Tötungen seien entweder absichtlich erfolgt oder zeigten schiere Inkompetenz, sagte der Generalsekretär der Hilfsorganisation, Christopher Lockyear, am Donnerstag in Genf. Die Tötungen seien eine politische Entscheidung Israels und die Täter gingen bedauerlicherweise straffrei aus. Die Verbündeten Israels ermöglichten diese Brutalität.

Zuvor waren sieben Beschäftigte der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gaza-Streifen bei einem israelischen Beschuss getötet worden. Israels Armee kündigte eine Untersuchung an. International sorgte der Vorfall, bei dem auch ausländische Helfer der Organisation ums Leben kamen, für Entsetzen.

15.31 Uhr: Tod von Helfern in Gaza führt zu Eklat zwischen Israel und Polen

Das Verhalten des israelischen Botschafters in Warschau nach dem Tod eines Polen bei einem Luftangriff auf Fahrzeuge der Hilfsorganisation World Central Kitchen im Gazastreifen hat zu einem diplomatischen Eklat geführt. Der polnische Präsident Andrzej Duda sagte am Donnerstag, es sei empörend und inakzeptabel, dass Botschafter Jakov Livne auf polnische Kritik an dem Angriff mit Antisemitismusvorwürfen reagiert habe. Während sich die israelische Regierung sehr zurückhaltend geäußert habe, verfüge ihr Botschafter leider über kein Feingefühl.

Nach Kritik in Polen sagte Botschafter Livne, Extremisten von rechts und links versuchten, seinem Land einen absichtsvollen Mord zu unterstellen. "Antisemiten werden immer Antisemiten bleiben, und Israel wird ein demokratischer jüdischer Staat bleiben, der für sein Recht auf Existenz kämpft. Auch zum Wohle der gesamten westlichen Welt", schrieb er am Dienstag in sozialen Medien mit Blick auf Äußerungen rechtsextremer polnischer Politiker.

Duda nannte den Diplomaten jetzt "das größte Problem für den Staat Israel in den Beziehungen zu Polen". Sein Land habe der Berufung Livnes zugestimmt, um die Beziehungen zu verbessern. Livne erschwere sie jedoch gerade.

14.56 Uhr: Israels Geheimdienst: Anschläge auch auf Minister vereitelt

Israels Inlandsgeheimdienst Schin Bet hat eigenen Angaben zufolge Anschlagspläne auf den rechtsextremen Polizeiminister Itamar Ben-Gvir, den internationalen Flughafen und weitere Ziele in Israel vereitelt. Sieben arabische Israelis und vier Palästinenser aus dem Westjordanland seien in dem Zusammenhang festgenommen worden, teilte der Schin Bet mit.

Demnach hat die Gruppe auch Angriffe auf das Regierungsgebäude in Jerusalem und Stützpunkte der Armee geplant. Zudem sei ein Anschlag auf eine israelische Siedlung im Westjordanland vorbereitet worden, in der auch Ben-Gvir lebt. Die Gruppe soll die Absicht gehabt haben, den Minister dabei mit einer Panzerabwehrrakete zu töten. Sie hat nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes auch versucht, Soldaten zu entführen. Weiterhin soll die Zelle den Bau einer Fabrik geplant haben, um Waffen herzustellen und dort auch zu trainieren.

14.21 Uhr: 64.000 Palästinenser mit Zweitpass haben Gaza verlassen

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor einem halben Jahr haben mehr als 64.000 Palästinenser mit Zweitpass das abgeriegelte Küstengebiet verlassen. Das berichtete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News. 

Das ist nur ein sehr kleiner Teil der fast 1,9 Millionen Menschen, die nach UN-Angaben durch Kämpfe innerhalb des Gazastreifens vertrieben wurden. Dies sind mehr als 80 Prozent der Bevölkerung. 

Einige Palästinenser zahlen angesichts von Hunger, Krieg und Obdachlosigkeit bis zu 10.000 US-Dollar (etwa 9.200 Euro) pro Person an sogenannte Vermittler, um den Grenzübergang Rafah in Richtung Ägypten passieren zu dürfen. Wer Gaza verlassen darf, wird streng kontrolliert. Israel kontrolliert die Grenzübergänge gemeinsam mit Ägypten.

13.39 Uhr: Zentralrat und Kultusminister gehen gegen Judenhass an Universitäten vor

Der Zentralrat der Juden und die Kultusminister der Länder wollen verstärkt gegen Judenhass an Hochschulen vorgehen. Wie der Zentralrat mitteilte, habe nun ein erstes Gespräch auf Ebene der Ministerinnen und Minister und Vertretern der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) stattgefunden. "Wir brauchen strukturelle Veränderungen an den Hochschulen wie verlässliche Anlaufstellen für jüdische Studierende und klare Vorgaben gegen Organisationen und Gruppen, die Terror verherrlichen und Israel- und Judenhass propagieren", forderte der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster.

Das Treffen sei ein erster Schritt auf dem Weg zu einer Zusammenarbeit gewesen, an deren Ende messbare Empfehlungen im Kampf gegen Antisemitismus auf dem Campus stehen sollen. Anfang Februar hatte ein Kommilitone einen jüdischen Studenten in Berlin angegriffen. Dies hatte eine Debatte über Antisemitismus an Hochschulen ausgelöst.

12.26 Uhr: Caritas - Ende des Engagements in Gaza nur "ultima ratio"

Auch nach dem fehlgeleiteten Luftangriff mit sieben getöteten Mitarbeitern einer US-Hilfsorganisation will Caritas international seine humanitäre Hilfsarbeit im Gazastreifen fortsetzen. "Wenn die internationale Hilfen gestoppt werden müssten, würden innerhalb kurzer Zeit Tausende Menschen sterben. Deshalb wäre ein Ende der Verteilung von Lebensmitteln über unsere Partnerorganisation CRS nur die ultima ratio", sagte Patrick Kuebart, der die Hilfen von Caritas international im Gazastreifen koordiniert.

Die Caritas versuche alles, um die Sicherheit der Mitarbeiter des Catholic Relief Service (CRS) zu garantieren. So seien dem israelischen Militär die Orte von Lagerhäusern und Verteilstellen bekannt. "Aber in diesem Krieg auf diesem engsten Raum kann es keine vollständige Sicherheit geben", sagte Kuebart. "Wir müssen immer wieder neu abwägen, wo und wie wir noch tätig sein können, um die Risiken für die Helfer so klein wie möglich zu halten."

11.49 Uhr: Polen fordert Entschädigung für getötete Helfer im Gazastreifen

Polens Ministerpräsident Donald Tusk hat Israel aufgefordert, den Hinterbliebenen der im Gaza-Streifen bei einem israelischen Luftangriff getöteten sieben Helferinnen und Helfer einer internationalen Organisation Entschädigung zu zahlen. "Wir erwarten (...) eine sofortige Aufklärung der Umstände und eine Entschädigung für die Angehörigen der Opfer", sagt Tusk vor Journalisten. Unter den getöteten Mitarbeitenden der Hilfsorganisation World Central Kitchen war auch ein polnischer Staatsbürger.

10.23 Uhr: Israel verhängt Urlaubs-Stopp für alle Kampfeinheiten

Angesichts der angespannten Sicherheitslage hat Israel Urlaube in allen Kampfeinheiten zeitweilig gestoppt. "Die israelische Armee ist im Krieg und die Aufstellung der Streitkräfte wird ständig entsprechend der Notwendigkeiten angepasst", hieß es in einer Mitteilung der Armee. Die Entscheidung sei in Einklang mit einer Lagebewertung getroffen worden. Ob sich dies auf die neuen Spannungen mit dem Iran oder die Lage im Gaza-Krieg und einen möglichen Angriff auf die Stadt Rafah bezog, war zunächst unklar. 

BR-Reporter berichteten zudem, dass seit dem Morgen in Israel das GPS-System nicht mehr funktioniert - eine Anomalie, die man bisher nur in der Region an der Nordgrenze zum Libanon kannte. Experten gaben als möglichen Grund eine Sicherheitsmaßnahme angesichts drohender iranischer Raketenangriffe an.

10.18 Uhr: Britische Top-Juristen fordern Ende von Waffenlieferungen an Israel

Drei ehemalige Richter des Obersten Gerichtshofs in Großbritannien haben sich dem von über 600 Juristen unterzeichnetem Aufruf angeschlossen, Waffenverkäufe an Israel zu stoppen. "Die Bereitstellung von militärischer Hilfe und Material für Israel könnte Großbritannien zu einem Beteiligten an einem Völkermord sowie schweren Verstößen gegen das Internationale Humanitäre Recht machen", heißt es in dem Appell.

09.52 Uhr: Gaza-Behörde - Mehr als 33.000 Palästinenser im Krieg getötet

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Darstellung der dortigen Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn 33.037 Palästinenser getötet worden. Zudem gebe es 75.668 Verletzte, teilte die der radikal-islamischen Hamas unterstellte Behörde weiter mit.

07.28 Uhr: Palästinenser-Gruppe Fatah - Iran will Chaos im Westjordanland stiften

Die regierende Fatah-Bewegung im Westjordanland hat dem Iran vorgeworfen, Chaos in dem Palästinenser-Gebiet stiften zu wollen. Man werde es jedoch nicht zulassen, dass "unsere heilige Sache und das Blut unseres Volkes" ausgenutzt werden, hieß es in einer Erklärung. Einwirkungen von Außen mit dem Ziel, die Sicherheitskräfte oder nationale Einrichtungen zu schädigen, werde man sich entgegenstellen. Eine Stellungnahme der Regierung in Teheran lag zunächst nicht vor. Israel wirft dem Iran vor, radikale Gruppen wie die Hamas im Gazastreifen zu unterstützen. Diese ist auch im Westjordanland präsent. Der Iran hat Hilfe für solche bewaffnete Gruppen nicht verneint.

06.26 Uhr: Telefonat zwischen Biden und Netanjahu zu Angriff auf Hilfskonvoi geplant

US-Präsident Joe Biden und der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu werden am Donnerstag ein Telefongespräch führen. "Ich kann bestätigen, dass Präsident Biden und Ministerpräsident Netanjahu morgen miteinander sprechen werden", sagte ein mit der Angelegenheit vertrauter US-Beamter am Mittwoch (Ortszeit). Es handele sich um das erste Gespräch der beiden seit der Tötung von mehreren Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) bei einem Luftangriff im Gazastreifen.

Israels Regierungschef Netanjahu hatte von einem "tragischen Zwischenfall" gesprochen, bei dem das israelische Militär "unbeabsichtigt" unschuldige Menschen im Gazastreifen getroffen habe. Eine Entschuldigung für den Vorfall sprach er jedoch nicht aus. US-Präsident Biden erklärte, er sei "empört und untröstlich" und warf Israel vor, nicht genug für den Schutz humanitärer Helfer zu tun, die dringend benötigte Hilfe für die Bewohner des Gazastreifens leisteten. Es handele sich nicht um einen Einzelfall, rügte Biden.

05.44 Uhr: US-Verteidigungsminister fordert konkrete Schritte zum Schutz von Helfern

Der amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin fordert Israel auf, konkrete Schritte zum Schutz von Mitarbeitern von Hilfsorganisationen und der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu unternehmen. Laut einer Mitteilung des US-Verteidigungsministeriums sagte Austin in einem Telefonat mit dem israelischen Verteidigungsminister Joaw Galant, die "Koordinierung" habe "wiederholt versagt."

"Minister Austin drückte seine Empörung über den israelischen Angriff auf einen humanitären Hilfskonvoi der World Central Kitchen aus". Austin habe Galant aufgefordert, eine schnelle und transparente Untersuchung durchzuführen, die Untersuchungsergebnisse zu veröffentlichen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

05.20 Uhr: Israel verstärkt nach Irans Drohung seine Luftverteidigung

Israel will vor dem Hintergrund ernster Drohungen aus dem Iran seine Luftverteidigung verstärken. Nach einer Lagebeurteilung sei beschlossen worden, die Personalstärke zu erhöhen und Reservisten der Raketenabwehr einzuberufen, teilte das israelische Militär am Mittwochabend mit. Gründe dafür nannte die Armee nicht explizit.

Israelische Medien berichteten, Hintergrund seien die Drohungen aus Teheran. Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus mit mehreren Toten hatte der iranische Präsident Ebrahim Raisi gesagt, die Attacke werde "nicht unbeantwortet bleiben". Auch Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei drohte mit Vergeltung.

04.27 Uhr: "Unzureichend" - Australiens Premier zu Israels Erklärung

Der Premierminister Australiens, Anthony Albanese, bezeichnet die israelische Erklärung des Angriffs auf Mitglieder einer internationalen Hilfsorganisation in Gaza als "unzureichend". Israel müsse für seine Handlungen Rechenschaft ablegen, sagte Albanese auf einer Pressekonferenz. "Was nicht ausreicht, sind die Erklärungen, die abgegeben wurden, einschließlich der Aussage, dass dies nur ein Produkt des Krieges sei." Albanese bezog sich damit offenbar auf Äußerungen des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, der sagte, dass "so etwas im Kriege passiert." Israel hatte am Dienstag erklärt, es habe irrtümlich Mitarbeiter der Wohltätigkeitsorganisation World Central Kitchen getötet. Unter den sieben Opfern des Luftangriffs auf drei Fahrzeuge war auch eine Australierin.

03.44 Uhr: US-Militär - Rakete und Drohnen der Huthi-Miliz zerstört

Das US-Militär teilte mit, US-Streitkräfte hätten eine angreifende ballistische Anti-Schiffs-Rakete und zwei Kampfdrohnen abgeschossen. Diese seien von der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz aus dem Jemen in Richtung Rotes Meer gestartet worden. Verletzungen oder Schäden seien nicht gemeldet worden. "Darüber hinaus zerstörten CENTCOM-Kräfte in diesem Zeitraum ein mobiles Boden-Luft-Raketensystem in einem von der Huthi-Miliz kontrollierten Gebiet", heißt es in der Mitteilung auf der Plattform X.

01.43 Uhr: UN-Sicherheitsrat verurteilt Angriff auf iranische Botschaft nicht

Im UN-Sicherheitsrat ist eine Verurteilung eines Luftangriffs auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien gescheitert. Die USA, Großbritannien und Frankreich lehnten eine von Russland entworfene Erklärung des UN-Sicherheitsrats ab. Presseerklärungen des 15-köpfigen Rates müssen einstimmig verabschiedet werden. Diplomaten berichteten, die USA hätten bei einem Treffen am Dienstag erklärt, viele der Fakten über die Geschehnisse am Montag in Damaskus seien noch unklar. So sei noch nicht bestätigt, dass es sich bei dem getroffenen Gebäude um eine diplomatische Einrichtung gehandelt habe. Frankreich und Großbritannien hätten die USA unterstützt.

Mittwoch, 3. April 2024

22.40 Uhr: USA halten an Plänen für temporären Hafen vor Gaza fest

Nach dem tödlichen Luftangriff auf sieben humanitäre Helfer im Gazastreifen halten die USA an den Plänen für einen temporären Hafen im Meer vor dem Küstengebiet fest. Der Vorfall habe keinen Einfluss auf die Bemühungen, den Pier zu errichten, um Hilfsgüter über den Seeweg zu liefern, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. Man wolle mit dem Vorhaben so schnell wie möglich voranschreiten. Die USA hatten im März die Errichtung des Piers mit internationalen Partnern angekündigt, um größere Hilfslieferungen zu ermöglichen.

21.59 Uhr: USA sorgen sich vor neuen Milizenattacken

Die Vereinigten Staaten sorgen sich wegen eines Israel zugeschriebenen Angriffs auf das iranische Konsulat im syrischen Damaskus vor neuen Attacken auf US-Truppen durch von Teheran gestützte Milizen im Irak und in Syrien. Dies räumte der Befehlshaber der Luftwaffeneinheiten des Zentralkommandos, Generalleutnant Alexus Grynkewich, ein. Er verwies auf Behauptung Teherans, wonach die USA eine Verantwortung für die Aktionen Israels trügen.

Aktuell sehe er zwar keine konkrete Bedrohung für US-Militärangehörige. Doch sei er "beunruhigt wegen der iranischen Rhetorik über die USA (...) dass es ein Risiko für unsere Truppen geben könnte".

21.09 Uhr: Israels Armee will Reservisten für Luftverteidigung mobilisieren

Israels Armee will Reservisten der Raketenabwehr mobilisieren. Nach einer Lagebeurteilung sei beschlossen worden, die Personalstärke zu erhöhen und Reservisten für die Luftverteidigung einzuberufen, teilte das israelische Militär am Abend mit. Die Gründe dafür wurden nicht explizit genannt. Israelische Medien berichteten, Hintergrund seien Drohungen aus Teheran.

Nach einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus mit mehreren Toten kündigte der Iran am Mittwoch erneut Vergeltung an. Der Angriff werde «nicht unbeantwortet bleiben», sagte Irans Präsident Ebrahim Raisi. Bei dem Angriff am Montag waren zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden getötet worden.

20.26 Uhr: Israels Minister Gantz fordert Neuwahl im September

Benny Gantz, Mitglied im israelischen Kriegskabinett, hat zu Neuwahlen im September aufgerufen. Diese werde Israel international Unterstützung verschaffen und die Spaltung innerhalb der Gesellschaft verringern, sagte er. 

Gantz würde von einer Neuwahl profitieren: Umfragen zufolge würde die von ihm geführte Mitte-Rechts-Partei Nationale Union mit Abstand stärkste Fraktion werden. Die Likud-Partei von Netanjahu verliert Erhebungen zufolge dagegen in der Wählergunst massiv. Käme es zu Neuwahlen - und könnte Gantz seine Umfragewerte halten -, wäre er der nächste Ministerpräsident.

Der Protest in Israel gegen die Regierung Netanjahu hat zuletzt zugenommen. Zehntausende Demonstranten forderten Neuwahlen und ein rasches Abkommen zur Freilassung der Geiseln, die die Hamas noch in ihrer Gewalt hat.

Offizieller Termin für die nächste Parlamentswahl in Israel ist erst im Oktober 2026.

18.55 Uhr: WHO bleibt trotz Tötung von Helfern im Gazastreifen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will ihren Einsatz im Gazastreifen auch nach dem jüngsten Tod von sieben humanitären Helfern nicht aufgeben. "Wir sind hier, um zu bleiben und um unsere Arbeit zu machen", sagte Rik Peeperkorn, der WHO-Vertreter für die palästinensischen Gebiete. Derzeit arbeiten etwa 17 palästinensische und 7 internationale WHO-Mitarbeiter im Gazastreifen. 

Bereits in den vergangenen Monaten seien auch UN-Fahrzeuge im Gazastreifen von Angriffen betroffen gewesen, so Peeperkorn. Dies zeige, dass Vereinbarungen zum sicheren Geleit für humanitäre Helfer in diesem Konflikt "nicht funktionieren". Geplante WHO-Hilfsmissionen in den Norden des palästinensischen Küstenstreifens würden immer wieder von israelischer Seite abgelehnt, verzögert oder behindert.

18.45 Uhr: Ärzte ohne Grenzen fordern "sofortigen Waffenstillstand"

Nach dem israelischen Luftangriff auf Hilfskräfte im Gazastreifen hat der Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Deutschland auf frühere Angriffe aufmerksam gemacht. Es sei leider nicht das erste Mal, dass wir Angriffe auf humanitäre Helfer sehen, sagte Christian Katzer. "Wir bei Ärzten ohne Grenzen müssen leider auch Kollegen und Kolleginnen betrauern." 

Die Arbeit dort sei im Moment extrem gefährlich, "Angriffe auf humanitäre Helfer müssen sofort aufhören", forderte Katzer. Die internationale Hilfsorganisation hat nach seinen Angaben etwa 15 bis 20 internationale Mitarbeiter in Gaza und arbeitet mit knapp 200 lokalen Mitarbeitern zusammen. 

Katzer sagte, es brauche "einen sofortigen und langfristigen Waffenstillstand, damit die notwendige humanitäre Hilfe den Gazastreifen erreichen kann".

18.21 Uhr: USA "frustriert" über Vorgehen Israels

Nach dem Tod von ausländischen Helfern im Gazastreifen durch einen israelischen Luftangriff hat sich die US-Regierung über das Vorgehen des israelischen Militärs offen frustriert gezeigt. Dies sei nicht das erste Mal ist, dass so etwas passiert sei, sagte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby. "Und ja, wir sind darüber frustriert."

Die USA unterstützen weiterhin Israels Recht auf Selbstverteidigung gegen die militant-islamistische Hamas. Doch müsse Israel mehr tun, um Tod und Verletzung unschuldiger Zivilisten und Helfer bei dessen Militäroffensive im Gazastreifen zu vermeiden, betonte Kirby.

Eine eigene Untersuchung zum tödlichen Luftangriff auf die ausländischen Helfer der Hilfsgruppe World Central Kitchen werden die USA nicht einleiten, sagte Kirby. Man erwarte aber, dass Israel selbst gründlich, umfassend und transparent ermittle.

17.21 Uhr: Nach Angriff auf Hilskonvoi: Polen bittet Israels Botschafter zum Gespräch

Nach dem Tod eines polnischen Mitarbeiters der Hilfsorganisation World Central Kitchen bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen hat das Außenministerium in Warschau Israels Botschafter zum Gespräch gebeten. Bei der Unterredung solle es um die "neue Situation in den polnisch-israelischen Beziehungen und die moralische, politische und finanzielle Verantwortung" für den Vorfall gehen, sagte Vize-Außenminister Andrzej Szejna.

Polens Regierungschef Donald Tusk hatte den israelischen Angriff zuvor scharf kritisiert: Der "tragische Angriff" auf humanitäre Helfer sowie die öffentliche Reaktion der israelischen Regierung stellten die Solidarität mit Israel "auf eine harte Probe", erklärte Tusk auf X. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach gestern von einem "tragischen Zwischenfall", bei dem das israelische Militär "unbeabsichtigt" unschuldige Menschen im Gazastreifen getroffen habe. Eine Entschuldigung für den Vorfall sprach er jedoch nicht aus.

17.11 Uhr: Hamas bekräftigt Bedingungen für Waffenruhe

Die Hamas rückt nicht von ihren bisherigen Bedingungen für eine Waffenruhe im Gazastreifen ab. "Wir halten an unseren Forderungen fest: dauerhafte Waffenruhe, umfassender und vollständiger Rückzug des Feindes aus dem Gazastreifen, Rückkehr aller Vertriebener in ihre Häuser, Ermöglichung aller für unsere Bevölkerung im Gazastreifen erforderlichen Hilfe, Wiederaufbau des Streifens, Aufhebung der Blockade und ein ehrenhafter Gefangenenaustausch", sagte Hamas-Chef Ismail Hanijeh Hanijeh in einer Fernsehansprache.

Israel erklärte indes, nur eine vorübergehende Waffenruhe zu wollen, bei der die Geiseln freigelassen werden. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte zudem, er werde die israelische Offensive nach Rafah im Süden des Gazastreifens vorantreiben.

16.45 Uhr: Aktivisten - Zahl der Toten nach Angriff in Damaskus steigt auf 16

Nach dem Israel zugeschriebenen Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus hat sich die Zahl der nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte auf 16 erhöht. Zuvor hatte die Organisation von 14 Toten gesprochen. Laut der Beobachtungsstelle befinden sich unter den Toten acht Iraner, fünf Syrer und ein Mitglied der libanesischen Hisbollah-Miliz. Zudem seien zwei Zivilisten - eine Frau und ihr Sohn - getötet worden.  Bei einem der toten Iraner handelte es sich demnach um Brigadegeneral Mohammed Resa Sahedi, einen der führenden Kommandeure der Al-Kuds-Brigaden, die für Auslandseinsätze der islamischen Revolutionsgarden zuständig sind.

16.30 Uhr: Linke fordert Stopp von Waffenlieferungen an Israel

Nach dem Tod von Mitarbeitern einer Hilfsorganisation im Gazastreifen fordert die Linke den Stopp aller Waffenlieferungen nach Israel. "Humanitäre Organisationen und die Zivilbevölkerung müssen geschützt werden und schnellstmöglich ausreichend Hilfslieferungen in den Gazastreifen gebracht werden", erklärten Parteichef Martin Schirdewan und der Außenpolitiker Gregor Gysi gemeinsam. Dazu müsse Israel seine Angriffe einstellen. Da sich die israelische Regierung von diplomatischen Appellen nicht beeindrucken lasse, müsse "mit Hilfe eines sofortigen Stopps von Waffenlieferungen Druck aufgebaut werden", verlangten die beiden Linken.

15.48 Uhr: DRK konkretisiert Forderung nach Sicherheitsgarantien - Keine Helfer aus Bayern im Einsatz

Nach dem Tod von nun sieben Mitarbeitern der Hilfsorganisation "World Central Kitchen" in Gaza hat das Deutsche Rote Kreuz seine Forderung nach Sicherheitsgarantien für Helferinnen und Helfer gegenüber dem BR konkretisiert: Die Forderung richte sich sowohl an die israelische Regierung als auch die radikal-islamistische Hamas, so das DRK: "Das Humanitäre Völkerrecht verpflichtet alle Konfliktparteien zum Schutz von humanitären Helfern und im Gesundheitswesen tätigen Menschen."

Das DRK entsende Helfer derzeit nur über das Internationale Komitee des Roten Kreuzes nach Gaza. "Unsere Schwestergesellschaft, der Palästinensische Rote Halbmond, wie auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz sind weiterhin vor Ort und werden dies auch bleiben." Aus Bayern seien derzeit keine Helfenden im Gazastreifen: „Der letzte Helfende aus Bayern ist planmäßig vor einigen Wochen zurückgekehrt."

14.23 Uhr: Polizei sperrt Tempelberg für Nicht-Muslime am Ramadan-Ende

Die israelische Polizei hat den Jerusalemer Tempelberg mit den muslimischen heiligen Stätten für die letzte Phase des islamischen Fastenmonats Ramadan für Juden und andere Nicht-Muslime gesperrt. Wie in den vergangenen Jahren dürfen in den letzten zehn Tage des islamischen Fastenmonats und des anschließenden Festes Eid al-Fitr nur Muslime das Areal betreten, wie die Polizei laut Medienberichten mitteilte. Die Sperrung dauert demnach voraussichtlich bis 14. April.

Im März hatte der rechtsextreme Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir versucht, Juden auch in dieser Zeit den Zutritt zu gestatten. Premierminister Benjamin Netanjahu habe das jedoch abgelehnt, nachdem hochrangige Kabinettsbeamte auf die angespannte Sicherheitslage in Jerusalem wegen des Gaza-Kriegs verwiesen und vor Unruhen unter der palästinensischen Bevölkerung gewarnt hätten, hieß es.

15.21 Uhr: Nach Angriff auf Hilfskonvoi - Leichen zum Grenzübergang Rafah gebracht

Nach dem tödlichen Angriff der israelischen Armee auf einen Hilfskonvoi im Gazastreifen sind die Leichen der Opfer zum Grenzübergang Rafah gebracht worden. Krankenwagen transportierten die sterblichen Überreste von sechs Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) zu dem Kontrollposten an der Grenze zu Ägypten, wie ein AFP-Journalist berichtete.  Auf ägyptischer Seite sollten die sterblichen Überreste der sechs WCK-Mitarbeiter aus Australien, Großbritannien, Polen und Kanada von Vertretern ihrer jeweiligen Heimatländer in Empfang genommen werden, wie der Leiter eines Krankranhauses in Rafah sagte. Ein palästinensischer Mann, der als Fahrer und Übersetzer für die NGO gearbeitet hatte, wurde bereits in Rafah beerdigt. 

14.58 Uhr: Britischer Premier - Lage in Gaza zunehmend intolerabel

Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak hat nach dem tödlichen Angriff auf Mitarbeiter einer Hilfsorganisation im Gazastreifen an die israelische Regierung appelliert und eine umfassende Untersuchung gefordert. Er habe Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem Gespräch sehr deutlich gesagt, dass die Lage zunehmend intolerabel sei, sagte Sunak der britischen Zeitung "Sun". In den Gazastreifen müssten deutlich mehr Hilfsgüter gelangen. Es brauche auch eine engere Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen, damit so etwas nicht wieder passiere.

Sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen waren im Gazastreifen durch einen Luftschlag des israelischen Militärs getötet worden. Unter den Opfern sind auch drei Männer aus Großbritannien. Israels Botschafterin in Großbritannien, Tzipi Hotovely, drückte ihr Beileid aus. Es sei ein tragischer Fehler gewesen, der nicht hätte passieren dürfen, teilte sie auf der Online-Plattform X mit.

14.24 Uhr: Bundesregierung zurückhaltend bei Bewertung von Angriff in Damaskus

Die Bundesregierung hat sich zurückhaltend zu dem mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus geäußert. "Uns liegen dazu keine eigenen Erkenntnisse vor, die eine vollständige oder abschließende Bewertung dieses Vorfalls ermöglichen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Zugleich rief er alle Akteure in der Region - ausdrücklich auch Israel - dazu auf, "eine regionale Eskalation unbedingt zu vermeiden". 

Der Sprecher des deutschen Außenministeriums ergänzte, militärische Operationen, die sich gegen Botschaften oder Konsulate richteten, würden ein gefährliches Eskalationspotenzial bergen. "Jeder bestätigte bewaffnete Angriff gegen eine Botschaft oder ein Konsulat wäre ein Grund zur Sorge", sagte er. Der Sprecher betonte allerdings, das Auswärtige Amt kenne den genauen Status des angegriffenen Gebäudes nicht. Es gebe Berichte, nach denen es sich um das iranische Konsulatsgebäude gehandelt habe. Er fügte hinzu: "Wir kennen auch Äußerungen aus anderer Quelle, die das bestreiten."

14.20 Uhr: UN-Menschenrechtsrat befasst sich mit Resolution über Waffenembargo für Israel

Der UN-Menschenrechtsrat will am Freitag über einen Resolutionsentwurf beraten, in dem angesichts der "möglichen Gefahr eines Völkermords im Gazastreifen" ein Waffenembargo für Israel gefordert wird. Der am Mittwoch von Pakistan im Namen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIZ) eingebrachte Text wird auch von Bolivien, Kuba und der palästinensischen Autonomiebehörde unterstützt.

Der achtseitige Resolutionsentwurf verurteilt "den Einsatz von Explosivwaffen mit großflächiger Wirkung durch Israel" in bewohnten Gebieten des Gazastreifens und fordert Israel auf, "seiner rechtlichen Verantwortung zur Verhinderung eines Völkermords nachzukommen". Jeglicher Transfer von Waffen, Munition und anderer militärischer Ausrüstung nach Israel solle gestoppt werden, heißt es mit Verweis auf die "mögliche Gefahr eines Völkermords". Neben einem Waffenembargo gegen Israel ruft der Text zu einem sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen auf.

12.23 Uhr: Haaretz - Eigenmächtigkeit war Grund für Angriff auf Helfer in Gaza

Mangelnde Disziplin und Eigenmächtigkeit israelischer Kommandeure im Gazastreifen waren laut einem Bericht der israelischen Zeitung "Haaretz" der Grund für den tödlichen Angriff auf ausländische Helfer. Kommandeure und Streitkräfte hätten gegen Anweisungen und Regeln gehandelt, schrieb das Blatt unter Berufung auf Militärkreise. Koordinierungsprobleme zwischen der Armee und der Hilfsorganisation World Central Kitchen seien dagegen nicht das Problem gewesen. Ein israelischer Armeesprecher sagte auf Anfrage, man prüfe die Berichte. 

"Haaretz" schrieb unter Berufung auf den Militärgeheimdienst, die Zuständigen in der Armee wüssten "genau, was der Grund für den Angriff war - in Gaza macht jeder, was er will". Laut Armeevorschriften müsse jeder Einsatz gegen sensible Ziele von ranghohen Militärs genehmigt werden, manchmal sogar vom Generalstabschef selbst. Im Gaza-Krieg lege dagegen "jeder Kommandeur die Regeln für sich selbst fest" und habe seine eigene Interpretation der Vorschriften. In diesem Fall sei unklar, ob um Genehmigung von oben für den Angriff gebeten worden sei. 

12.19 Uhr: Auswärtiges Amt warnt vor Rückzug von Hilfsorganisationen aus Gaza

Das Auswärtige Amt hat davor gewarnt, dass sich die Versorgungslage der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen weiter verschlechtern könnte. "Und das ist furchtbar", sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Er verwies darauf, dass bereits mehr als 200 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen im Gazastreifen getötet worden seien. Nach dem israelischen Angriff auf die Helfer von World Central Kitchen bestehe die Gefahr, "dass auch andere Hilfsorganisationen, die ganz dringend benötigt werden, ihr Engagement überdenken und einstellen", sagte der Sprecher. Die Bundesregierung habe Israel bereits mehrfach aufgefordert, mehr Hilfslieferungen auch auf dem Landweg zu ermöglichen.

11.12 Uhr: Hamas-Behörde - 32.975 Palästinenser im Gazastreifen getötet

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Darstellung der dortigen Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn 32.975 Palästinenser getötet worden. Zudem gebe es 75.577 Verletzte, teilte die der radikal-islamischen Hamas unterstellte Behörde weiter mit.

09.58 Uhr: Polen - Angriff auf Hilfskonvoi stellt Solidarität mit Israel "auf harte Probe"

Der polnische Regierungschef Donald Tusk hat den tödlichen israelischen Angriff auf einen Hilfskonvoi im Gazastreifen scharf kritisiert. Der "tragische Angriff" auf humanitäre Helfer sowie die öffentliche Reaktion der israelischen Regierung stellten die Solidarität mit Israel "auf eine harte Probe", erklärte Tusk im Onlinedienst X. Der Vorfall erzeuge "verständlichen Zorn", erklärte Tusk an Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu gerichtet.

Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen waren am Montag sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) getötet worden, darunter ein Pole. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach am Dienstag von einem "tragischen Zwischenfall", bei dem das israelische Militär "unbeabsichtigt" unschuldige Menschen im Gazastreifen getroffen habe. Eine Entschuldigung für den Vorfall sprach Netanjahu jedoch nicht aus.

07.16 Uhr: Angreifer verletzt vier Polizisten an Kontrollpunkt

Bei einem Angriff auf einen Kontrollpunkt der Polizei in Israel sind vier Polizisten verletzt worden. Nach Polizeiangaben raste ein Angreifer mit einem Auto in den Kontrollpunkt in der Stadt Koschav Jair nahe der Grenze zum Westjordanland und griff die Beamten anschließend mit einem Messer an. Der 26-jährige Angreifer wurde demnach von den Polizisten getötet. Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober hat auch die Gewalt im von der Fatah regierten Westjordanland stark zugenommen.

06.31 Uhr: Zahlreiche Blindgänger kontaminieren Gazastreifen

Anlässlich des Internationalen Tages zur Aufklärung über die Minengefahr am 4. April weist die humanitäre Hilfsorganisation Handicap International (HI) auf die hohe Anzahl an Minen und Blindgängern hin, die vor allem den Gazastreifen, die Ukraine und auch Syrien kontaminieren. Nicht explodierte Sprengkörper bedrohen die Zivilbevölkerung, behindern humanitäre Hilfe und verhindern den Wiederaufbau.

"Es wird Jahrzehnte dauern, bis nach Ende eines Konflikts ein sicheres Leben wieder möglich sein wird. Die Blindgänger werden zweifellos noch viele Jahre lang zu weiteren Verlusten an Menschenleben, Gliedmaßen und zu psychologischen Traumata führen", betont Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International Deutschland.

03.55 Uhr: Biden - Israel hat Helfer nicht genug geschützt

US-Präsident Joe Biden macht nach der Tötung der Helfer im Gazastreifen Israel schwere Vorhaltungen. "Das ist kein Einzelfall", beklagte Biden am Dienstagabend (Ortszeit) in einer schriftlichen Stellungnahme. "Dieser Konflikt ist einer der schlimmsten in jüngerer Zeit, was die Zahl der getöteten Mitarbeiter von Hilfsorganisationen angeht". der Demokrat kritisierte: "Israel hat nicht genug getan, um die Helfer zu schützen, die versuchen, die Zivilbevölkerung mit dringend benötigter Hilfe zu versorgen". Dies sei einer der Hauptgründe, warum die Verteilung der humanitären Hilfe im Gazastreifen so schwierig sei.

00.49 Uhr: Israel - Helfer wegen "Fehlidentifikation" getötet

Der Tod mehrerer ausländischer Helfer im Gazastreifen durch Luftangriffe ist durch eine "Fehlidentifikation" verursacht worden. Das sagte der israelische Militärchef Herzi Halevi bei der Bekanntgabe der Ergebnisse einer vorläufigen Untersuchung am frühen Mittwoch. "Es war ein Fehler, der auf eine falsche Identifizierung folgte – in der Nacht während eines Krieges unter sehr komplexen Bedingungen. Das hätte nicht passieren dürfen", sagte er, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Ein unabhängiges Gremium werde eine "gründliche Untersuchung" durchführen, die in den kommenden Tagen abgeschlossen werden solle.

00.25 Uhr: UN - Tod von Helfern ein "unvermeidliches" Resultat von Krieg

Die Vereinten Nationen haben nach dem Tod mehrerer ausländischer Helfer im Gazastreifen durch Luftangriffe schwere Vorwürfe gegen Israel erhoben. Der Vorfall sei "ein unvermeidliches Resultat dessen, wie dieser Krieg aktuell geführt wird", sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Dienstag. Er verwies dabei auf UN-Zahlen, wonach im Gaza-Krieg bislang mehr als 180 humanitäre Helfer getötet worden seien.

00.02 Uhr: Deutsches Rotes Kreuz fordert besseren Schutz von Einsatzkräften

Nach dem Tod von sieben Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gaza-Streifen hat die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, einen besseren Schutz für humanitäre Einsatzkräfte vor Ort gefordert. „Wir brauchen dringend Sicherheitsgarantien für Helferinnen und Helfer“, sagte Hasselfeldt dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Mittwoch). Anders sei die Unterstützung der Menschen in Gaza und der Schutz der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr zu gewährleisten.

Dienstag, 2. April 2024

23.20 Uhr: Erneut Proteste mit tausenden Teilnehmern gegen Netanjahu

In Israel sind am Dienstag erneut tausende Menschen gegen Regierungschef Benjamin Netanjahu auf die Straße gegangen. Bei einer Demonstration in Jerusalem, an der auch Angehörige von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln teilnahmen, bezeichneten Protestierende Netanjahu unter anderem als "Verräter". Auch in Tel Aviv demonstrierten Menschen gegen den Ministerpräsidenten, es war bereits der vierte Protesttag in Folge. Netanjahu stand schon vor dem Großangriff der Hamas wegen einer umstrittenen Justizreform unter starkem politischen Druck.

22.50 Uhr: USA machen Israel für Angriff in Damaskus verantwortlich

Israel ist nach Einschätzung der US-Regierung für den Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus verantwortlich. Das machte die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Washington deutlich.

Singh war danach gefragt worden, ob die USA an dem Luftangriff am Montag beteiligt gewesen seien. Darauf antwortete sie: "Die USA haben keinen Angriff in Damaskus durchgeführt. Ich möchte Sie auf die Israelis verweisen, um mit ihnen über ihren Angriff zu sprechen." Die Nachfrage, ob es die offizielle Einschätzung der US-Regierung sei, dass Israel für den Schlag verantwortlich sei, bejahte die Sprecherin: "Das ist unsere Einschätzung."

22.42 Uhr: Weitere Hilfsgruppen setzen Einsatz in Gaza aus

Nach dem Tod mehrerer ausländischer Helfer im Gazastreifen durch einen israelischen Luftangriff haben weitere Hilfsorganisationen ihre Aktivitäten im Gebiet ausgesetzt. Die Gruppe Anera kündigte den "beispiellosen Schritt" an, ihren humanitären Einsatz zu pausieren. Anera ist eine Partnerorganisation von World Central Kitchen, die am Dienstag den Tod von sechs Helfern und deren palästinensischem Fahrer durch den Angriff bestätigte. Auch Project Hope, eine in den USA gegründete Gruppe mit Fokus auf medizinischer Hilfe, erklärte, dass es seine Arbeit im Gazastreifen aussetze.

Das International Medical Corps, das in Rafah eine der größten Feldlazarette mit 140 Betten betreibt, kündigte zudem an, "unser Prozedere zu überdenken". Auf den Prüfstand sollen nun demnach unter anderem Pläne kommen, ein weiteres Feldkrankenhaus in Deir al-Balah zu errichten.

22.00 Uhr: Israels Präsident entschuldigt sich bei Gründer von Hilfsorganisation

Israels Präsident Izchak Herzog hat sich nach dem Tod mehrerer internationaler Helfer im Gazastreifen beim Gründer der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) entschuldigt. Herzog habe mit José Andrés telefoniert und ihm sein tiefes Bedauern über den "tragischen Verlust der Leben der WCK-Mitarbeiter" ausgedrückt, schrieb der israelische Staatspräsident auf der Plattform X (vormals Twitter). Er habe dabei auch eine aufrichtige Entschuldigung ausgesprochen und den Angehörigen der Getöteten sein Beileid bekundet.

19.03 Uhr: Schaden an Infrastruktur im Gazastreifen bei 18,5 Milliarden Dollar

Der Schaden an der Infrastruktur im Gazastreifen beläuft sich einem gemeinsamen Bericht von Weltbank und Vereinten Nationen zufolge allein zwischen Oktober und Januar auf schätzungsweise 18,5 Milliarden Dollar. Dem Bericht zufolge machten Schäden an Wohngebäuden 72 Prozent des Gesamtschadens aus. Knapp zehn Prozent der Schäden betrafen demnach Nichtwohngebäude und knapp 20 Prozent die Infrastruktur wie Straßen oder Strom- und Wasserversorgung. Die Zerstörungen hätten in dem Zeitraum schätzungsweise 26 Millionen Tonnen Schutt und Trümmer hinterlassen, deren Beseitigung noch Jahre dauern dürfte.

18.23 Uhr: Baerbock fordert rasche Aufklärung des Todes von Helfern

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat eine rasche Untersuchung des Todes von sieben ausländischen Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) durch einen israelischen Luftangriff im Gazastreifen gefordert. "Die israelische Regierung muss diesen schrecklichen Vorfall schnell und gründlich untersuchen", schrieb die Grünen-Politikerin am Dienstag auf der Plattform X (früher Twitter).

Baerbock fügte hinzu: "Wir fordern die israelische Regierung erneut auf, für funktionierende Maßnahmen zur Konfliktlösung zu sorgen. Solche Vorfälle dürfen nicht passieren." Ihr tiefstes Mitgefühl gelte den Familien der sieben getöteten WCK-Mitarbeitern.

17.38 Uhr: Blinken fordert Untersuchung nach Tod von Helfern

Nach dem Tod von sieben Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gazastreifen hat US-Außenminister Antony Blinken von Israel eine "rasche, gründliche und unabhängige Untersuchung" gefordert. Er habe direkt mit der israelischen Regierung gesprochen und Aufklärung verlangt, sagte Blinken am Dienstag in Paris nach einem Treffen mit seinem französischen Amtskollegen Stéphane Séjourné. 

"Wie schon während des gesamten Konflikts haben wir die Israelis darauf hingewiesen, dass sie unbedingt mehr tun müssen, um das Leben unschuldiger Zivilisten zu schützen - seien es palästinensische Kinder, Frauen und Männer oder Mitarbeiter von Hilfsorganisationen - und um mehr humanitäre Hilfe für mehr Menschen zu leisten."

16.46 Uhr: Israel will Verteilung von Hilfsgütern mitkoordinieren

Israels Militär will die Verteilung von Hilfsgütern künftig mit internationalen Gruppen zusammen koordinieren. Dazu solle ein Lagebesprechungsraum eingerichtet werden, kündigt Verteidigungsminister Joaw Galant an.

14.10 Uhr: WHO - Schifa-Krankenhaus "in Trümmern"

Nach dem Abzug der israelischen Armee aus dem Schifa-Krankenhaus ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine der wichtigsten Kliniken des Gazastreifens nicht mehr funktionsfähig. "Das Schifa-Krankenhaus liegt jetzt in Trümmern", sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris am Dienstag in Genf. Durch die Zerstörung sei "dem Gesundheitssystem das Herz herausgerissen" worden.

13.52 Uhr: Netanjahu übernimmt Verantwortung für Angriff auf Hilfskonvoi

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Verantwortung des israelischen Militärs für einen tödlichen Angriff auf Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen im Gazastreifen eingeräumt. Es habe sich um einen "unbeabsichtigten Angriff" der Streitkräfte gehandelt, sagte er am Dienstag.

13.36 Uhr: Staatsmedien - Zahl der Toten nach Angriff auf iranisches Konsulat steigt auf 13

Die Zahl der Todesopfer bei einem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Botschaftsgebäude in Damaskus ist Staatsmedien zufolge auf 13 gestiegen. Bei dem Angriff auf das Konsulargebäude in Syriens Hauptstadt seien sieben Iraner und sechs Syrer getötet worden, berichtete das iranische Staatsfernsehen am Dienstag. Bei den sieben Iranern handele es sich um Mitglieder der Revolutionsgarde. In ersten Angaben war von elf Toten die Rede gewesen.

13.35 Uhr: Netanjahu - Hamas liegt neuer Vorschlag für Waffenruhe vor

Ein neuer Vorschlag für einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln liegt dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zufolge der Hamas vor. Der Entwurf sei bei Gesprächen in Kairo unter Vermittlung von Ägypten ausgearbeitet worden, teilt Netanjahus Büro mit. Israel setze darauf, dass die Schlichter stärkeren Druck auf die Hamas ausüben werden, um ein Abkommen zu erzielen.

13.34 Uhr: Zwölf Palästinenser in Rafah getötet

Bei zwei weiteren mutmaßlich israelischen Angriffen in Rafah im südlichen Gazastreifen sind am Montagabend mindestens zwölf Palästinenser getötet worden, unter ihnen fünf Kinder. Einer der Angriffe traf das Zuhause einer Familie. Unter den Todesopfern waren ein Vater und seine drei Kinder im Alter von 7, 13 und 19 Jahren, wie aus Krankenhausunterlagen hervorgeht. Der zweite Angriff traf eine Versammlung nahe einer Moschee und tötete mindestens sechs Menschen, unter ihnen drei Kinder. Israel hat trotz massiver internationaler Kritik eine Ausweitung seiner Bodenoffensive auf Rafah angekündigt.

13.22 Uhr: Schiffe kehren Hilfsgütern nach Zypern zurück

Nach dem tödlichen Angriff auf Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen kehren die in den Gazastreifen geschickten Hilfsschiffe zurück nach Zypern. Das teilte der Inselstaat am Dienstag mit. An Bord seien noch etwa 240 Tonnen Hilfsgüter, die nicht verteilt worden seien.

Der zyprische Außenminister Constantinos Kombos sagte, die Hilfsorganisation habe den Betrieb im Gazastreifen aus Respekt vor den Opfern eingestellt und um ihre Sicherheitsrichtlinien zu überprüfen.

13.05 Uhr: Versorgung des Gazastreifens per See-Korridor bleibt bestehen

Der See-Korridor für die Versorgung des Gazastreifens hat nach Angaben von Zypern auch nach dem Tod von Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) Bestand. Zyperns Präsident Nikos Christodoulides betont nach einem Gespräch mit EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola, dass die Initiative so lange fortgesetzt werde, wie im Gazastreifen humanitäre Hilfe benötigt werde.

12.05 Uhr: Unabhängiges Gremium soll Angriff auf Helfer untersuchen

Ein unabhängiges Expertengremium soll nach Angaben des israelischen Militärs den Tod von sieben Mitarbeitenden der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gazastreifen untersuchen. Die Helfer wurden nach Angaben der Organisation bei einem israelischen Luftangriff getötet. Militärsprecher Daniel Hagari sagt, der Vorfall werde im Rahmen des "Mechanismus zur Tatsachenermittlung und -bewertung" untersucht. Er habe mit dem WCK-Gründer José Andrés gesprochen und ihm sein tiefstes Beileid ausgesprochen. "Wir drücken auch unseren verbündeten Nationen, die so viel getan haben und weiterhin tun, um den Bedürftigen zu helfen, unser aufrichtiges Bedauern aus", erklärt Hagari.

11.53 Uhr: Hilfsorganisation warnt vor Gefahr durch Minen in der Ukraine und Gaza

Eine hohe Zahl an Minen und Blindgängern verseucht nach Angaben der Hilfsorganisation Handicap International (HI) den Gazastreifen, die Ukraine und Syrien. Sie bedrohten die Zivilbevölkerung, behinderten humanitäre Hilfe und verhinderten den Wiederaufbau, teilte HI anlässlich des Internationalen Tages zur Aufklärung über die Minengefahr am 4. April am Dienstag in München mit. Im Gazastreifen sei das Ausmaß der Kontamination derzeit noch kaum abzuschätzen, hieß es weiter. Allein die drei Gebiete Ukraine, Syrien und Gaza von Minen und Blindgängern zu befreien, sei eine gigantische Herausforderung, die wohl mehrere Generationen dauern werde. "Die Blindgänger werden zweifellos noch viele Jahre lang zu weiteren Verlusten an Menschenleben, Gliedmaßen und zu psychologischen Traumata führen", sagte Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von HI Deutschland.

10.07 Uhr: Sechs Monate Gaza-Krieg – "Beispiellos in Israels Geschichte"

Schon sechs Monate lang tobt der Gaza-Krieg – tiefstes Leid ist seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober über die Region gekommen. Die Bilanz auf palästinensischer Seite: Mehr als 32.800 Tote, so die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde. Schlimmste Verwüstungen im Gazastreifen, ein Großteil der 2,2 Millionen Einwohner des Küstenstreifens haben kein Heim mehr und viele leiden unter Hunger. In Israel haben viele Menschen mit den traumatischen Folgen des schlimmsten Massakers in der Geschichte des jüdischen Staates zu kämpfen. Es ist der längste und blutigste Krieg Israels seit dem Unabhängigkeitskrieg 1948 – und ein Ende ist nicht in Sicht.

09.25 Uhr: Iran verurteilt Angriff in Syrien und droht mit Reaktion

Nach dem mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien hat der Iran mit Vergeltung gedroht. "Das boshafte Regime wird durch unsere tapferen Männer bestraft werden. Wir werden dafür sorgen, dass sie dieses und ähnliche Verbrechen bereuen, so Gott will", sagte Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei am Dienstag laut einer Mitteilung. Religionsführer Chamenei ist der mächtigste Mann in der Islamischen Republik und hat in allen strategischen Belangen das letzte Wort. Er ist zugleich Oberbefehlshaber der Streitkräfte.

Bereits zuvor hatte der auch iranische Präsident Ebrahim Raisi den mutmaßlich israelischen Luftschlag scharf verurteilt und mit einer Reaktion gedroht. Er sprach in einer Mitteilung von einem "terroristischen Verbrechen" unter "grober Verletzung internationaler Vorschriften", wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Dienstag berichtete. "Dieses heimtückische Verbrechen wird nicht unbeantwortet bleiben", hieß es in der Mitteilung weiter.

08.47 Uhr: WCK stoppt Einsatz im Gazastreifen

Die Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) hat den Tod von sieben ihrer Mitarbeiter im Gazastreifen durch einen Luftangriff bestätigt und Israel dafür verantwortlich gemacht. "Das WCK-Team war in einer konfliktfreien Zone in zwei gepanzerten Fahrzeugen mit dem WCK-Logo und einem ungeschützten Fahrzeug unterwegs", schrieb die Organisation in einer Mitteilung am Dienstag. Die Organisation werde angesichts des tödlichen Vorfalls ihren Einsatz in der Region sofort stoppen und bald Entscheidungen "über die Zukunft unserer Arbeit treffen". 

05.46 Uhr: Australiens Premier verurteilt Tod von australischer Helferin in Gaza

Der australische Premierminister Anthony Albanese hat den Tod einer australischen Mitarbeiterin der Hilfsorganisation World Central Kitchen im Gazastreifen bestätigt und den Angriff auf das Fahrzeug der Organisation scharf verurteilt. "Dies ist eine Tragödie, die niemals hätte passieren dürfen", zitierten australische Medien Albanese am Dienstag. Seine Regierung habe die israelische Regierung wegen des Vorfalls, der "außerhalb aller vernünftigen Umstände" geschehen sei, direkt kontaktiert. Das Außenministerium in Canberra habe auch den israelischen Botschafter um einen Anruf gebeten. "Menschen, die humanitäre Hilfe leisten, und Zivilisten müssen geschützt werden", betonte der Regierungschef.

05.44 Uhr: Bericht über tote Mitarbeiter von Hilfsorganisation im Gazastreifen

Bei dem mutmaßlich israelischen Luftangriff sind palästinensischen Medienberichten zufolge insgesamt fünf Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) ums Leben gekommen - Staatsangehörige aus Australien, Polen, Irland und Großbritannien sowie der palästinensische Fahrer. Der Vorfall habe sich im Zentrum des Gazastreifens, in Deir al-Balah, ereignet. "Die israelische Regierung muss dieses wahllose Töten stoppen", schrieb der Gründer der Organisation, der in den USA lebende spanische Starkoch José Andrés, am frühen Dienstagmorgen auf der Plattform X (vormals Twitter). Die israelische Armee schrieb dazu in der Nacht zum Dienstag auf Telegram, das Militär führe "eine gründliche Untersuchung auf höchster Ebene durch, um die Umstände dieses tragischen Vorfalls zu verstehen".

World Central Kitchen beteiligt sich an Hilfslieferungen für Gaza, die seit März von Zypern aus auf See das Kriegsgebiet erreichen. Die Organisation hat auch die Verteilung der Hilfsgüter an die Menschen übernommen.

Montag, 1. April 2024

22.40 Uhr: USA prüfen milliardenschweres Rüstungspaket für Israel

Israel soll möglicherweise von den USA ein 18 Milliarden Dollar schweres Rüstungspaket bekommen. Insider berichten, dass die Regierung von US-Präsident Joe Biden darüber nachdenkt, Israel unter anderem 25 F-15-Flugzeuge und Munition zu verkaufen. Das hatte Israel im Januar vor einem Jahr angefragt. Diese Anfrage werde nun geprüft, so die drei mit der Sache vertrauten Insider.

22.07 Uhr: Gesundheitsversorgung - Vereinte Nationen wollen Mission nach Gaza schicken

Nach dem Abzug der israelischen Armee vom Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt wollen die Vereinten Nationen eine Mission dorthin entsenden, damit Palästinenser sich in Gaza medizinisch behandeln lassen können. Vertreter der Weltgesundheitsorganisation warteten auf Sicherheitsgarantien, heiß es von den UN. Außerdem solle der Zustand des Krankenhauses eingeschätzt werden.

19.37 Uhr: Iran droht Israel mit Vergeltung für Angriff auf Damaskus

Der Iran droht mit Vergeltung für den mutmaßlich isarelischen Luftangriff auf Damaskus. Laut Staatsmedien behält sich das Außenministerium in Teheran das Recht dazu vor. Man werde über die Antwort und die Bestrafung des Aggressors entscheiden.

19.15 Uhr: Iran gibt Israel Schuld für Luftangriff in Damaskus

Der Iran gibt Israel die Schuld an der Zerstörung der iranischen Konulatsabteilung neben der Botschaft in Damaskus. Staatlichen Medien zufolge sagte der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian weiter, bei dem Luftangriff handle es sich um einen Bruch aller internationaler Vereinbarungen.

18.50 Uhr: Israelisches Parlament für Gesetz zu Verbot ausländischer Sender

Israels Parlament hat das sogenannte "Al-Dschasira-Gesetz" gebilligt. Mit dem in zweiter und dritter Lesung verabschiedeten Gesetz können ausländische TV-Sender geschlossen werden, wenn der Staat sie als Risiko für die Staatssicherheit einstufen sollte.

Der rechtskonservative Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte angekündigt, eine Schließung des Senders Al-Dschasira zu betreiben. In der Vergangenheit waren ähnliche Bemühungen allerdings gescheitert. 

18.18 Uhr: Berichte - Israelischer Luftangriff auf Damaskus zerstört iranisches Konsulat

Bei dem israelischen Luftangriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus, den iranische und syrische Medien gemeldet hatten, ist offenbar die konsularische Abteilung der iranischen Botschaft zerstört worden. Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim meldet fünf Todesopfer. Laut der syrischen Nachrichtenagentur Sana sind mehrere Menschen getötet und weitere verletzt worden.

Aus libanesischen Sicherheitskreisen heißt es laut der Nachrichtenagentur Reuters, dass es sich bei einem der Toten um den hochrangigen Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden Mohammad Resa Sahedi handelt.17.46 Uhr: Vertreter der USA und Israels beraten Gaza-Krieg per Video

Vertreter der USA und Israels beraten bei einer Videokonferenz die potenzielle Ausweitung der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen auf die Stadt Rafah. Aus US-Regierungskreisen verlautete, das Gespräch am Montag werde über eine sichere Videoverbindung stattfinden. Die US-Seite rechne damit, dass auf die Konferenz ein persönliches Treffen von Expertenteams folgen werde.

Die USA sind dagegen, dass Israel die Bodenoffensive auf die im Süden des Gazastreifens gelegene Stadt Rafah ausweitet, weil dort mehr als 1,3 Millionen Zivilisten nach der Flucht aus anderen Teilen des Gebiets Zuflucht gesucht haben.

17.22 Uhr: Sechs Tote nach Explosion neben Irans Botschaft in Syrien

Bei einer Explosion unmittelbar neben der iranischen Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind Aktivisten zufolge sechs Menschen ums Leben gekommen. Das berichtete die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag. Ob das betroffene Gebäude zum Botschaftskomplex gehörte, blieb zunächst unklar, genauso wie die Ursache der Explosion. Syrische und iranische Medien sprachen von einem Luftangriff des israelischen Militärs.

Dem staatlichen iranischen Rundfunk zufolge dürften sich in dem Botschaftsgebäude wegen eines religiösen Feiertags wahrscheinlich keine Angestellten aufgehalten haben. Staatliche Medien berichteten, Irans Botschafter Hussein Akbari und dessen Familie seien unversehrt.

16.54 Uhr: Israelische Delegation offenbar aus Ägypten abgereist

Eine hochrangige israelische Delegation ist informierten Kreisen am Flughafen Kairo zufolge am Montagnachmittag wieder aus der ägyptischen Hauptstadt abgereist. Während ihres knapp zweitägigen Besuchs führten sie demnach Gespräche über eine Feuerpause im Gaza-Krieg sowie über die Freilassung weiterer im Gazastreifen festgehaltener Geiseln und palästinensischer Gefangener in israelischen Gefängnissen. Der katarische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete zuvor, dass die indirekten Verhandlungen keine nennenswerten Fortschritte gebracht hätten.

16.33 Uhr: Netanjahu will Al-Dschasira abschalten lassen

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unternimmt einen neuen Versuch, den katarischen Fernsehsender Al-Dschasira im Land abzuschalten. Über einen Parteisprecher ließ er am Montag verlauten, dass das Parlament noch am Abend einberufen werde, um das erforderliche Gesetz zu verabschieden. Danach werde Netanjahu "unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um Al-Dschasira in Übereinstimmung mit dem im Gesetz festgelegten Verfahren abzuschalten", hieß es in der Erklärung der Likud-Partei. Israel beschuldigt den Sender, unter arabischen Zuschauern gegen das Land zu hetzen.

Weder das Hauptbüro des Senders in Israel noch die katarische Regierung in Doha reagierten sofort auf die Bitte um Stellungnahme. Al-Dschasira hat Israel in der Vergangenheit vorgeworfen, seine Büros und Mitarbeiter systematisch ins Visier zu nehmen. Der Sender verfügt über ein Reporternetzwerk im abgeriegelten Gazastreifen und berichtet regelmäßig live von dort.

14.30 Uhr: Schifa-Krankenhaus schwer beschädigt

Die israelische Armee hat ihren zwei Wochen währenden Einsatz gegen das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt beendet. Die Einsatzkräfte hätten sich aus dem Gebäudekomplex zurückgezogen, gab die Armee-Führung am Montag bekannt. Bei der Offensive seien Hunderte bewaffnete Männer getötet und festgenommen sowie Waffen und Geheimdienstdokumente beschlagnahmt worden. Die radikal-islamische Hamas und medizinisches Personal wiederum bestreiten, dass sich bewaffnete palästinensische Kämpfer in Krankenhäusern aufhalten.

Hunderte Bewohner eilten in die Gegend um das größte Krankenhaus des Gazastreifens, um sich nach Schäden in den umliegenden Wohnvierteln umzusehen. Ein Sprecher des zivilen Notfalldienstes sagte, die israelischen Streitkräfte hätten zwei Menschen hingerichtet. Deren Leichen seien in Handschellen auf dem Gelände gefunden worden. Die Vorwürfe lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär reagierte zunächst nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme.

In den sozialen Medien verbreitetes Filmmaterial - das noch nicht verifiziert werden konnte - zeigte die Leichen toter Palästinenser auf dem Boden rund um die Ruinen des zerstörten Krankenhausgebäudes, von dem viele Außenwände fehlten. "Ich habe nicht aufgehört zu weinen, seit ich hier angekommen bin. Die Besatzung hat hier schreckliche Massaker verübt", sagte der 43-jährige Samir Basel. "Der Ort ist zerstört."

13.13 Uhr: 63 Tote im Gazastreifen in den letzten 24 Stunden

Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn mindestens 32.845 Menschen durch israelische Angriffe getötet worden. Rund 75.392 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden.

Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 63 Menschen ums Leben gekommen und 94 verletzt worden. Die Zahlen könnten weitaus höher sein, da zahlreiche Menschen vermisst werden und in dem Küstenstreifen Chaos herrscht. Die Vereinten Nationen haben die Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde mehrfach als glaubwürdig bezeichnet.

13.19 Uhr: Protestzelte vor Parlament in Jerusalem

Kritiker der israelischen Regierungspolitik haben vor dem Parlament in Jerusalem mehr als 100 Protestzelte aufgebaut. Die Zelte sind Teil einer viertägigen Protestaktion in der Stadt, berichten israelische Medien. Bereits bei Demos hatten Zehntausende Menschen in Israel einen Rücktritt der Regierung, eine Neuwahl sowie einen raschen Deal zur Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas gefordert.

13.07 Uhr: Drei Schiffe mit Hilfsgütern kurz vor dem Gazastreifen

Drei Schiffe mit Hunderten Tonnen Hilfsgütern für den Gazastreifen haben nach zwei Tagen Überfahrt ihr Ziel fast erreicht. Der Schlepper "Open Arms" der gleichnamigen Hilfsorganisation lag am Montag nur rund drei Seemeilen vor der Küste des Küstenstreifens; der Frachter "Jennifer" und der Schlepper "Ledra Dynamic" waren etwa 15 Seemeilen entfernt, wie auf dem Schifffahrtsportal Marinetraffic zu sehen war. Die Fracht soll voraussichtlich noch am Montag gelöscht werden, sagte der zyprische Präsident Nikos Christodoulidis nach Medienberichten.

Das Löschen der Fracht ist eine der größten Herausforderungen bei den Hilfslieferungen per Schiff, weil der Gazastreifen keinen geeigneten Hafen für größere Schiffe hat und die Küstengewässer seicht sind. Der angekündigte, provisorische Pier der Amerikaner soll Mitte April einsatzbereit sein.

11.50 Uhr: Papst fordert Geiselfreilassung und Waffenstillstand in Nahost

Papst Franziskus hat in seiner Osterbotschaft zur sofortigen Freilassung der Geiseln und zu einem sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen aufgerufen. Darüber hinaus fordere er "erneut einen garantierten Zugang für humanitäre Hilfe" in dem Palästinensergebiet. Seine Osterbotschaft widmete Franziskus "den Opfern der vielen aktuellen Konflikte in der Welt, angefangen bei denen in Israel und Palästina und in der Ukraine".

10.17 Uhr: Schwester von Hamas-Chef Hanija laut Polizei in Israel festgenommen

In Israel ist nach israelischen Polizeiangaben die Schwester von Hamas-Chef Ismail Hanija festgenommen worden. Dies sei im Rahmen einer "Terrorermittlung" geschehen. Die 57-Jährige, die israelische Staatsbürgerin ist, werde "verdächtigt, Kontakte zu Hamas-Funktionären zu haben und sich mit der Organisation zu identifizieren, während sie zu Terroranschlägen in Israel aufruft und diese unterstützt". Ismail Hanija gilt als Nummer eins der Hamas und führt er deren Politbüro vom Golfemirat Katar aus.

10.07 Uhr: Neue palästinensische Regierung in Ramallah vereidigt

In Ramallah hat eine neue palästinensische Regierung den Amtseid abgelegt, zu der vier Frauen und mehrere Palästinenser aus dem Gazastreifen gehören. Das Kabinett des neuen Regierungschefs Mohammed Mustafa umfasst 23 Mitglieder. Die "oberste nationale Priorität" sei die Beendigung des Krieges im Gazastreifen, gab Mustafa an, als er sein Kabinett vorstellte. Die palästinensische Autonomiebehörde regiert im von Israel besetzten Westjordanland, verfügt jedoch nur über beschränkte Macht.

09.55 Uhr: Anwohner - Hunderte kehren in Schifa-Krankenhaus zurück

Israelische Truppen haben sich nach Angaben von Anwohnern aus dem Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt zurückgezogen. Hunderte Menschen seien nach dem Abzug am Montagmorgen in das Spital zurückgekehrt, hieß es. Einer der Rückkehrer sprach laut einem Bericht der deutschen Nachrichtenagentur dpa von "totaler Zerstörung". Mehrere Gebäude seien niedergebrannt. Er habe sechs Leichen gezählt, darunter zwei im Hof des Krankenhauses. Ein weiterer Einwohner namens Jahia Abu Auf sagte, in dem Spital seien immer noch Patienten, Krankenhausmitarbeiter und Menschen, die dort Zuflucht vor den Kriegshandlungen gesucht hätten.

Die israelische Armee bestätigte den Rückzug und nannte den Einsatz im Schifa-Krankenhaus einen der erfolgreichsten während des mittlerweile fast sechs Monate tobenden Krieges. Sie wirft der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas vor, Krankenhäuser für militärische Zwecke zu missbrauchen. Im und unter dem Schifa-Krankenhaus habe die Hamas ein aufwendiges Kommando- und Kontrollzentrum unterhalten. Kritiker werfen Israel vor, bei seinen Einsätzen rücksichtslos Zivilisten zu gefährden und medizinische Einrichtungen zu schädigen, die wegen der zahlreichen Verletzten ohnehin überlastet seien.

09.35 Uhr: Iran-nahe Milizen im Irak bekennen sich zu Angriff auf Eilat

Islamische Milizen im Irak erklären, hinter dem Luftangriff auf Eilat an der Südspitze Israels zu stehen. Ein "lebenswichtiges Ziel" in Israel sei "mit geeigneten Waffen" angegriffen worden, teilt der sogenannte Islamische Widerstand im Irak mit. Details wurden nicht angegeben. Der Islamische Widerstand im Irak ist eine Art Dachorganisation mehrerer Milizen, die vom Iran unterstützt werden.

09.10 Uhr: Armee – 600 tote israelische Soldaten seit Beginn des Krieges

Seit Beginn des Krieges gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen sind nach Angaben der israelischen Armee insgesamt 600 israelische Soldaten getötet worden. Wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP anhand israelischer Angaben ergab, wurden mindestens 256 der 600 Soldaten im Gazastreifen getötet.

Mehr als die Hälfte der 600 Soldaten waren demnach bei dem beispiellosen Großangriff der Hamas auf Israel ums Leben gekommen. Weitere Soldaten wurden bei bewaffneten Auseinandersetzungen im besetzten Westjordanland oder an der Grenze zum Libanon getötet. Nach Angaben der israelischen Armee wurden zudem seit Beginn ihres Bodeneinsatzes im Gazastreifen mehr als 1.523 Soldaten verletzt.

07.09 Uhr: Demos gegen Netanjahu und für Rückholung von Geiseln

Die zweite Nacht in Folge haben tausende Menschen in Israel gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu und für eine Rückkehr der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln demonstriert. Sie blockierten am Sonntag eine Hauptverkehrsstraße in Jerusalem, nachdem sie sich vor dem israelischen Parlament versammelt hatten. Zudem wurden Feuer angezündet und israelische Flaggen geschwenkt. Die Polizei ging mit Wasserwerfern gegen Demonstranten vor und drängte sie zurück. Protestteilnehmer forderten, Netanjahu müsse "gehen". Von Demonstranten hieß es, es handele sich bei dem Protest in Jerusalem um den größten seit Ausbruch des Kriegs im Gazastreifen im vergangenen Oktober.

07.05 Uhr: Gebäude in Eilat an der Südspitze Israels von Flugobjekt getroffen

Ein aus dem Osten kommendes Flugobjekt ist in ein Gebäude im Rotmeerhafen Eilat an der Südspitze Israels eingeschlagen. Es habe keine Verletzten gegeben, meldet das israelische Militär. Die Herkunft des Flugkörpers bleibt zunächst offen. Das Militär vermutet, es könnte im Irak gestartet worden sein. Dort sind mit dem Iran verbündete Milizen aktiv.

06.50 Uhr: Bericht - USA und Israel planen virtuelles Treffen zu Rafah

Vertreter Israels und der USA sollen laut einem Medienbericht an diesem Montag virtuell zu Gesprächen über Israels geplante Bodenoffensive gegen die Stadt Rafah im Gazastreifen zusammenkommen. Das Treffen werde über eine gesicherte Verbindung als Video-Konferenz stattfinden, berichtete das Nachrichtenportal "Axios" in der Nacht zum Montag unter Berufung auf vier israelische und US-Beamte. Das Weiße Haus und das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu äußerten sich demnach bislang nicht zu dem möglichen Treffen.

06.47 Uhr: Israelische Armee zieht Panzer von Al-Schifa-Krankenhaus ab

Die israelische Armee hat Panzer vom Komplex des Al-Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen abgezogen. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP, der sich in der Nähe der Klinik aufhielt, beobachtete am Montagmorgen, wie Panzer und Fahrzeuge das Gelände verließen. Die israelische Armee bestätigte den Abzug von Panzern zunächst nicht. Das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium teilte mit, es seien Dutzende Leichen gefunden worden. Die israelische Armee hatte vor zwei Wochen einen Großeinsatz im Al-Schifa-Krankenhaus im Norden des Gazastreifens gestartet. Der Einsatz richtete sich nach israelischen Angaben gegen ranghohe Hamas-Mitglieder.

06.30 Uhr: Israels Armee meldet Tötung eines Hisbollah-Chefs bei Angriff im Libanon

Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge bei einem Luftangriff einen hochrangigen Kommandeur der Hisbollah-Miliz im Libanon getötet. Ein Flugzeug der Luftwaffe habe ein Fahrzeug in der südlibanesischen Region Kunin getroffen, "in dem sich Ismail Al-Sin befand", der "eliminiert" worden sei, erklärte die Armee am Sonntag. Die Hisbollah bestätigte den Tod von Al-Sin in einer Erklärung.

06.25 Uhr: Syrien - Verletzte bei israelischem Beschuss nahe Damaskus

Nach syrischen Angaben wurden bei einem israelischen Angriff zwei Zivilisten in den Außenbezirken von Damaskus verletzt. Israel habe dabei Raketen von den besetzten Golanhöhen aus abgefeuert, so das Verteidigungsministerium. Am Freitag bereits waren nach Angaben von Insidern 33 Syrer und sechs Kämpfer der vom Iran unterstützten Hisbollah bei einem israelischen Angriff in der nordsyrischen Provinz Aleppo getötet worden.